Café Luna: Verbotenes Glück
hätte den Jackpot geknackt, so sehr strahle ich wohl“, erzählte er Luisa.
„Und?“ Luisa blinzelte ihn flirtend über ihre Kaffeetasse an. „Bin ich dein Jackpot?“
Konstantin lachte, zog sie an sich und gab ihr einen zärtlichen, langen Kuss. „Du bist viel mehr als das! Sehen wir uns in der Mittagspause? Und heute Abend? Und morgen gleich wieder?“
Luisa sah ihn belustigt an. „Die Mittagspause musst du leider streichen, da will ich meine Großmutter in der Reha besuchen. Machst du gerade einen Wochenplan mit mir?“
„Eigentlich hatte ich vor, bis Dezember vorzuplanen“, gab er zur Antwort.
„Okay!“, Luisa tat, als blättere sie in einem imaginären Jahresplaner. „Dezember dieses oder nächstes Jahr?“
„Nun, was hältst du von 2065? Ist doch eine runde Zahl!“ Konstantin nahm ihr den Kaffeebecher ab und wirbelte sie in der kleinen Küche einmal um die eigene Achse. „Ach, Luisa“, seufzte er dann. „Ich kann überhaupt nicht mehr in Tagen, Monaten oder Jahren denken. Wenn ich dir in die Augen gucke, dann zählt nur noch das Jetzt. Für bitte ganz lange!“
Luisa fehlten die Worte. So romantisch und wunderschön und „bitte nie damit aufhören“ hatte noch nie in ihren Leben jemand zu ihr gesprochen. Ergriffen und völlig überwältigt schüttelte sie den Kopf, nur um sofort darauf heftig zu nicken, damit Konstantin die Geste nicht falsch verstand. Schweigend sahen sie einander tief in die Augen.
„Moin, gibt’s noch einen frischen Kaffee?“, unterbrach Nicole, Luisas Kollegin aus dem Röstraum, den magischen Moment, als sie in ihrer Rösterschürze die Kaffeeküche betrat, sich einen Kaffee eingoss und einen tiefen Schluck nahm. Konstantin und Luisa fuhren auseinander. Schließlich musste keiner hier in der Firma wissen, was sie füreinander empfanden!
„Na, alles klar?“, wollte Nicole von Luisa wissen.Offenbar besaß die Rösterin keine Antenne für die besondere Atmosphäre, die gerade in der kleinen Küche herrschte. Luisa nickte schnell. „Ja, mehr als das“, gestand sie und warf einen heimlichen Seitenblick auf Konstantin. Der stellte seine Tasse ab und wandte sich zum Gehen.
„Steht unser Arbeitsessen für morgen Abend denn?“, wollte er mit einem sehnsüchtigen Ausdruck in den Augen von Luisa wissen. Sie tat, als müsste sie kurz überlegen, und antwortete dann so lässig wie möglich: „Ja, auf jeden Fall. Vorher sollten wir uns aber noch einmal zusammensetzen. Ich bin soweit fertig mit dem Konzept, zu dem ich noch gerne Ihre Meinung hören würde.“
„Kein Problem, ich komme später einfach bei Ihnen vorbei, wenn Sie nichts anderes auf der Agenda haben!“, erklärte er nickend. „Bis dann, die Damen!“
Kaum war er verschwunden, seufzte Nicole tief auf. „Konstantin von Heidenthal“, flüsterte sie dann verträumt, „ist echt ein sexy Stück!“
Luisa konnte nicht anders, als ihrer Kollegin einen zustimmenden Blick zuzuwerfen, bevor sie sich wieder auf den Weg in ihr Büro machte. Möglichst schnell wollte Luisa allein sein, um sich noch einmal in den wunderbaren Moment zwischen ihr und Konstantin eben in der Kaffeeküche hineinzuträumen.
10. KAPITEL
Luisa staunte nicht schlecht, als sie am nächsten Mittag das Rehazentrum besuchte, in das ihre Großmutter umgezogen war. Schon alleine die nüchterne Bezeichnung passte ganz und gar nicht. Das Gebäude stellte sich als komplettes Kurzentrum heraus. In einer alten Villa mit diversen modernen Glasanbauten untergebracht, war es von einem weitläufigen Park umgeben, der geradezu zum Spazieren einlud. Die Inneneinrichtung war funktional, aber hochwertig, und das Personal trug keine weißen Kittel, sondern eigens angefertigte Uniformen in fröhlichen Farben. Die Empfangsdame, eine bildschöne Rothaarige mit Sommersprossen und ansteckendem Lächeln, hatte Luisa Eleonores Zimmernummer genannt und ihr einen Plan gegeben.
„Sie werden sich sicher schnell zurechtfinden, alles ist ganz logisch aufgebaut“, hatte sie erklärt. „Jeder Anbau hat einen eigenen Namen, die Zimmer haben wir der Orientierung wegen wie üblich mit Nummern versehen. Sie müssen also nur durch die Halle, dann rechts zum ‘Frühlingsduft’ und … ach, schauen Sie einmal dort!“
Sie hatte in die Grünanlage mit dem alten Baumbestand gedeutet und Luisa strahlend angelächelt. „Irre ich mich, oder ist das dort draußen nicht Frau Hansen?“
Tatsächlich, da draußen kämpfte Eleonore mit ihrem Rollstuhl. Ein Pfleger eilte
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