Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Café Luna: Verbotenes Glück

Café Luna: Verbotenes Glück

Titel: Café Luna: Verbotenes Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia König
Vom Netzwerk:
Müde lehnte sie sich gegen die Kissen, die Molly ihr fürsorglich hinter den Rücken gestopft hatte, als hätte sie nicht Liebeskummer, sondern wäre eine alte Frau. Als das Telefon klingelte, schrak sie zusammen. Molly wollte schon aufstehen, um ihr den Hörer zu reichen, doch Luisa hielt sie zurück. „Ich kann da nicht rangehen, was soll ich denn tun, wenn es Konstantin ist?“
    „Was, wenn es deine Mutter ist?“, gab Molly zurück, doch Luisa schüttelte nur den Kopf. Auch mit ihrer Mutter konnte sie momentan nicht sprechen. Dazu war alles noch zu frisch, die ganze Geschichte noch einmal erzählen zu müssen, würde sie heute nicht ertragen.
    „Okay“, Molly setzte sich wieder, und beide lauschten dem Anrufbeantworter. Luisa hörte ihre eigene Stimme, fröhlich und locker – es war eine andere Luisa gewesen, die diesen AB besprochen hatte. Eine Luisa, in deren Leben noch alles in Ordnung war. Luisa war drauf und dran, sich die Ohren zuzuhalten, als Bens Stimme durch den Raum schallte: „Hey, Luisa, ich hab gehofft, dich persönlich zu erwischen, aber okay, es geht auch so: Ich hab deinen Mann mal durchkalkuliert und ein paar Skizzen gemacht.“ Luisa übersah geflissentlich Mollys überraschten Seitenblick. Doch Ben war noch nicht am Ende. „Wenn du Lust hast, dann lass uns doch morgen früh wieder treffen. Weißt schon, da, wo wir so schicksalhaft ineinandergeknallt sind. Ich bräuchte dringend mal wieder sportliche Betätigung – wenn möglich diesmal ohne Kunstflug?“ So, das war’s. Nun ließ sich Mollys fragender Gesichtsausdruck wirklich nicht länger ignorieren. Bloß, wie erklärte man so einen zweideutigen Spruch, ohne gleich die geplante Geburtstagsüberraschung zu verraten?
    Katharinas lapidares „Du erwartest jetzt aber nicht, dass ich überrascht bin, oder?“ war definitiv nicht die Art von Reaktion, die sich Maren von ihrer Freundin erhofft hatte. Immerhin hatte sie Katharina eben nicht nur eröffnet, binnen kürzester Zeit ihren Bruder zu heiraten, sondern außerdem, schwanger zu sein. Irritiert sah sie Katharina an, die sich wohlig auf einem Barhocker der Q-Bar räkelte und nun mit ihrem Bloody Mary gegen das Apfelsaftglas stieß, das Maren in der Hand hielt. Lächelnd setzte Katharina noch einen drauf, indem sie Maren spielerisch in die Seite knuffte und ihr verschwörerisch zuraunte: „Hast du ihn also endlich so weit, ja?“
    „Was soll das denn jetzt?“ Maren rutschte pikiert ein paar Zentimeter zur Seite. Klar, sie kannte Katharina und ihren Zynismus. Aber diesmal hätte sie sich ein bisschen Unterstützung gewünscht. Nachdem Konstantin selbst schon verhältnismäßig kühl und zurückhaltend auf die frohe Botschaft reagiert hatte.
    „Na, es hat ja immerhin rund zehn Jahre und ein Kind gebraucht“, verteidigte sich Katharina nun und zuckte mit keiner Wimper, als Maren zu einem kleinen Gegenschuss ausholte: „Das sind immerhin fast zehn Jahre mehr, als du es bislang bei einem Kerl ausgehalten hast. Oder ist dein geheimnisvoller Russe etwa noch immer aktuell?“
    Fern davon, beleidigt zu sein, grinste Katharina amüsiert und zuckte mit den Schultern. „Ach, Dimitri und ich haben eine sogenannte kug-Relation – die kommt und geht. Und dann fängt alles wieder von vorne an.“ Sie ließ ihren Blick scheinbar unbeteiligt durch den stylischen Raum schweifen, doch Maren wusste, dass ihre Freundin jeden der hier anwesenden Männer auf Flirttauglichkeit überprüfte.
    „Oh“, Maren sah Katharina neugierig an. „Und gibt es schon einen … Ersatzspieler?“
    „Nur weil du mich sehr gut kennst, muss ich dir noch lange nicht alles erzählen“, lachte Katharina und schüttelte ihren Pagenkopf. Eine Geste, ebenso perfekt einstudiert wie sexy. Einige der männlichen Barbesucher nahmen Witterung auf und ließen beifällig den Blick über sie wandern. Doch Katharina war nicht in Flirtlaune. Zu Marens noch größerer Überraschung wechselte sie sogar das Thema. Eine Premiere! Das musste das erste Mal in ihrer langjährigen Freundschaft sein, dass Katharina ihren aktuellen Liebhaber nicht mit Maren auseinandernehmen wollte.
    „Verrat mir dein Geheimnis“, grinste sie stattdessen keck, „wann ist das Wunschkind denn entstanden? Wunder über Wunder, dass ihr zwei Arbeitsbienchen überhaupt noch Zeit für die … schönste Nebensache der Welt habt!“

5. KAPITEL
    „Guten Morgen, schöne Frau, warten Sie auf mich?“ Gut gelaunt und mit breitem Grinsen winkte Ben Luisa am nächsten

Weitere Kostenlose Bücher