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Café Luna: Verbotenes Glück

Café Luna: Verbotenes Glück

Titel: Café Luna: Verbotenes Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia König
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Ausrede mehr! Da wird essen gegangen!“
    Molly befreite ihre Finger und nickte. „Klar, das ist ein toller Vorschlag, das machen wir. Wann hast du Zeit nächste Woche, Tom?“ Bevor Marc dazu kam, etwas zu sagen, erklärte sie auch schon: „Tom ist nämlich bei der Polizei. Ein echter Inspektor!“, zwinkerte sie dem überrumpelten Marc zu. „So mit Uniform und Handschellen und so weiter …“ Damit drehte sie sich gut gelaunt zu Tom um und zwinkerte ihm vielsagend zu. „Ihn hier hab ich bei einem Shooting kennengelernt“, erklärte sie, während sie auf Marc deutete. „Er ist Fotograf. Ein ganz Ästhetischer!“ Damit schnappte sie sich zufrieden ihr Schokoladenkaffeegetränk, das sie wohlweislich in einem „To go“-Becher bestellt hatte, sah auf die Uhr und mimte die Erschrockene. „O weh, so spät schon, verzeiht ihr beiden, aber ich muss los. Tschö-hö!“ Tom und Marc sahen ihr sprachlos hinterher, wie sie eilig zum Ausgang lief und verschwand.
    „Frau Hansen? Guten Tag, mein Name ist Lydia von Seebergen, darf ich mich zu Ihnen setzen?“ Eleonore blickte überrascht von dem Wirtschaftsmagazin auf, in dem sie gerade las. Auffordernd lächelte sie der anderen zu und wies auf einen Stuhl an ihrem Tisch. „Natürlich, bitte sehr.“ Sie ließ ihre Lektüre sinken und sah zu, wie die alte Dame – Patientin wie sie selbst – sich umständlich niederließ und offenbar nach den richtigen Worten suchte. Eleonore ahnte, dass diese kaum in einem „schönes Wetter heute“ und einer Geste durch das Panoramafenster hinaus auf den Park bestehen würden. Irgendetwas an der nachdenklichen Miene der anderen Frau verriet ihr, hier ging es um Wichtigeres.
    Endlich räusperte sich Frau von Seebergen. „Sie kennen den Grafen von Lüdow doch schon etwas länger, nicht wahr?“
    Eleonore nickte. Ein wenig länger traf es nicht ganz. Sie hatte Baudouin von Lüdow kennengelernt, als sie beide Anfang zwanzig gewesen waren. Er hatte sich sehr um sie bemüht, bis ihr Zukünftiger – Wilhelm Hansen – ihm eines Tages verständlich gemacht hatte, dass Eleonore endgültig vergeben war und selbst ein Duell an dieser Tatsache nichts ändern würde. Die beiden Herren waren gemeinsam einen guten Rotwein trinken gegangen, von Lüdow hatte Wilhelm und Eleonore einen Tag später auf einen Ball begleitet und nie wieder versucht, Eleonore schöne Augen zu machen. Aber als Freund und Begleiter war er eine ganze Weile beinahe unabkömmlich geworden, bis er – angeblich wegen einer Liebschaft mit einer verheirateten Frau – Hals über Kopf das Land verlassen musste. Eleonore lächelte in sich hinein. Baudouin hatte es schon immer gut verstanden, seinen eigenen Ruf zu polieren. Denn in Wahrheit waren es die Spielschulden gewesen, vor denen er damals so überstürzt geflohen war.
    „Unsere … Bekanntschaft ist schon ein bisschen her“, erklärte sie also nun schulterzuckend. „Aber warum erzählen Sie mir nicht, um was es geht?“
    Und Eleonore staunte nicht schlecht. Offensichtlich hatten ihre eigenen Probleme und die ihrer Firma sie in letzter Zeit wesentlich mehr beschäftigt, als ihr bewusst gewesen war. Außer der plötzlichen Begeisterung für Bridge und der Vorliebe für die für ihr Alter noch wirklich gut aussehende Witwe von Seebergen war Eleonore ein wahrer Liebes- und Flirtreigen des Grafen entgangen. Bevor von Lüdow aufgetaucht war, schien ein gewisser Herr Petrelli, italienischer Abstammung und mit überbordendem Charme, bei der Bridgerunde hoch im Kurs gestanden zu haben. Mit Baudouins erstem wohlplatziertem Lächeln hatten die Damen das Interesse an dem weißhaarigen Südländer schlagartig verloren und sich dem adeligen von Lüdow zugewandt, der allerdings nur Augen für eine einzige Dame zu haben schien: ebenjene, die nun mit geröteten Wangen an Eleonores Tisch saß.
    „Schauen Sie, meine Liebe“, versuchte Eleonore sich aus diesen Verwicklungen herauszuhalten, „es ist wirklich nicht so, als könnte ich Ihnen irgendetwas über Baudouins innere Beweggründe erzählen. Ich kannte ihn vor rund 50 Jahren. Was auch immer Sie beide jetzt verbinden mag …“
    „Aber genau das ist mein Problem.“ Frau von Seebergen beugte sich vor und lächelte Eleonore verlegen an. „Meine Jugendjahre sind schon lange vorbei, ich bin nicht naiv, und es wäre auch nicht das erste Mal, dass ein Mann mein Bankkonto mindestens genauso attraktiv fände wie mich selbst.“ Sie warf einen langen Blick auf die blutroten Kelche der

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