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Call the Midwife - Ruf des Lebens: Eine wahre Geschichte aus dem Londoner East End

Call the Midwife - Ruf des Lebens: Eine wahre Geschichte aus dem Londoner East End

Titel: Call the Midwife - Ruf des Lebens: Eine wahre Geschichte aus dem Londoner East End Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Worth
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Ein paar Männer saßen rauchend und trinkend an Resopaltischen. Einer oder zwei waren in Begleitung einer Frau und eine Gruppe aus Frauen und Mädchen saß rauchend an einem größeren Tisch. Niemand sprach ein Wort. Die Stille im Lokal war gespenstisch und auf eine gewisse Art bedrohlich. Marys Erscheinung musste in krassem Gegensatz zu den anderen Mädchen und Frauen im Café stehen, die alle bleich aussahen. Manche wirkten schlecht gelaunt, andere verärgert und alle waren hager und ausgezehrt. Marys Augen hingegen strahlten voll froher Erwartung. Ihre Haut sah durch die viele frische Luft – von der Schiffsfahrt und vier Übernachtungen am Kanal – gesund aus. Doch vor allem erfüllte sie das zarte, sinnliche Glühen der Liebe, in dem ihr ganzes Wesen erstrahlte.
    Zakir bat sie, sich zu setzen, er wolle zu seinem Onkel gehen und mit ihm sprechen. Ihr Einkaufsnetz nahm er mit. Sie setzte sich an einen Tisch am Fenster. Einige der Cafébesucher starrten sie an, aber sprachen nicht mit ihr. Es machte ihr nichts aus und sie lächelte still in sich hinein. Jetzt, da sie Zakir hatte, verspürte sie kein Bedürfnis, mit jemand anderem zu sprechen. Ein grob wirkender Mann kam zu ihr und setzte sich ihr gegenüber an den Tisch, aber sie drehte geringschätzig den Kopf zur Seite. Der Mann stand auf und ging.
    Sie hörte Gekicher aus der Ecke, in der die Mädchen saßen, also drehte sie sich zu ihnen um und lächelte ihnen zu, aber keine erwiderte ihr Lächeln.
    Nach etwa zehn Minuten kam Zakir zurück. Er sagte: »Ich habe mit meinem Onkel gesprochen. Er ist ein guter Mann und wird auf dich aufpassen. Wir werden später zusammen essen. Es ist ja erst sieben. Der Spaß geht erst gegen neun los. Der Abend wird dir gefallen. Dieses Café ist für sein Showprogramm berühmt, so wie für sein Essen: Mein Onkel hat den besten Koch von ganz London. Du bekommst, was immer du möchtest. Mein Onkel ist ein sehr großzügiger Mann und er sagt, du kannst dir aus der Karte aussuchen, was du magst, auch Wein. Das macht er nur, weil du meine ganz besondere Freundin bist und ich sein Lieblingsneffe. Ich kaufe für ihn das Fleisch ein und fahre viel herum, um das beste zu finden. Ein gutes Café muss gutes Fleisch haben und ich bin der beste Fleischeinkäufer in ganz London.«
    Das Fleisch von Marys Abendessen war tatsächlich sehr gut. Sie bestellte Fleischpastete mit Bohnen und Fritten. Zakir nahm das Gleiche, denn an diesem Abend stand nichts anderes auf der Karte. Doch für Mary, die in Irland in bescheidenen Verhältnissen auf dem Land, wo es fast nur Kartoffeln und Steckrüben gab, und anschließend in einer ärmlichen Gegend Dublins aufgewachsen war, war die Fleischpastete das Beste, was sie je gegessen hatte, und sie seufzte genüsslich.
    Sie saßen in der Ecke am Fenster. Von seinem Platz aus konnte Zakir das ganze Café überblicken, seine Augen wanderten ständig umher, auch wenn er mit Mary sprach. Von ihrem Platz sah sie nur etwa die Hälfte des Raumes, aber sie blickte sich nicht um und wollte es auch gar nicht. Sie hatte nur Augen für Zakir.
    Er sagte: »Jetzt lass uns den Wein wählen. Man muss beim Wein immer vorsichtig sein, denn für ein gutes Dinner ist ein guter Wein entscheidend. Ich glaube, ich nehme den 1948er Chateau Marseilles. Das ist ein exzellenter Wein, kräftig, aber nicht zu schwer, mit einer verführerisch würzigen Note, die auf dem Gaumen verweilt und Wärme und Glanz der Traube ganz zur Geltung bringt. Ich bin ein echter Weinkenner.«
    Mary war beeindruckt, ja überwältigt von seiner Finesse und seiner weltmännischen Art. Sie hatte noch nie Wein getrunken und er schmeckte ihr nicht. Angesichts des tiefroten Getränks in ihrem Glas hatte sie etwas Wohlschmeckendes erwartet, aber sie fand es bitter und sauer. Doch da Zakir seinen Wein mit Genuss trank und unterdessen Dinge murmelte wie »ein ausgezeichneter Jahrgang, trink aus, in ganz London wirst du nichts Besseres finden« oder »ah, was für ein Bouquet – ganz vorzüglich – so etwas findet man selten, das kann ich dir versichern«, und da sie seine Gefühle nicht verletzen wollte, indem sie sagte, dass der Wein ihr nicht schmecke, trank sie das ganze Glas in einem Zug aus und sagte: »Vorzüglich.«
    Er schenkte ihr nach. Während der ganzen Zeit wanderten seine Augen durch das Café. Wenn er mit Mary sprach, lächelte er zwar, doch wenn er im Café umherblickte, lächelten weder seine Augen noch sein Mund. Mary konnte den Tisch, an dem die

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