Callista 02 - Der Todesstern
schweren Laserkanonen, zwei Vibrogranatwerfern und einer mittelschweren Blasterkanone. Seine fünf einzeln aufgehängten Räderpaare erlaubten es ihm, sich auch auf schwierigem Terrain zu bewegen. Am Bug und Heck befand sich jeweils ein bemanntes Cockpit, da es fast unmöglich war, das Monstrum zu wenden.
Über dem Bugcockpit erhob sich ein ungepanzerter Spähturm, in dem der Sturmtruppler mit dem niedrigsten Rang die undankbare Aufgabe hatte, nach Zielen Ausschau zu halten – und dabei selbst zu einem leichten Ziel wurde. Da der Dschagannath zu den schwächsten Angriffseinheiten des Imperiums gehörte, vermutete Kam Solusar, daß seine Besatzung nicht zu den tüchtigsten Soldaten Admiral Daalas zählte.
Solusar selbst war unbewaffnet. Er hatte sich bis jetzt noch kein neues Lichtschwert gebaut – zum Teil, weil er vor der Macht zurückschreckte, die ihm diese Waffe verlieh. Aber vielleicht gelang es ihm, die Imperialen dazu zu bringen, einander mit ihren eigenen Waffen zu zerstören. Er konnte sich keinen größeren Triumph vorstellen.
Der hartgesottene Krieger spürte durch die dicke Durastahlpanzerung die Aura von acht Sturmtrupplern. Er fand keinen charismatischen Offizier, nur eine Gruppe willensschwacher Narren… genau das, was er erwartet hatte.
Kom Solusar machte sich nicht einmal die Mühe, dem Feind offen entgegenzutreten. Er blieb in seinem Versteck hinter einem uralten Baum und konzentrierte sich mit geschlossenen Augen. Er mußte schnell handeln.
Mit der Macht verbog er die Läufe der schweren Laserkanonen des Dschagannath, bis sie auf den Rumpf des Panzers gerichtet waren. Dann berührte er das Bewußtsein des willensschwächsten Crewmitglieds, eines imperialen Kanoniers, der nicht wußte, wo er war oder warum er kämpfte.
Schieß auf den Feind! befahl Kam Solusar.
Unwillkürlich befolgte der Kanonier den Befehl. Der imperiale Dschagannath feuerte auf sich selbst und explodierte.
Kam Solusar duckte sich, aber der Stamm des Massassi-Baums schützte ihn vor den herumfliegenden Trümmern. Voller Abscheu schüttelte er den Kopf. »Idioten«, knurrte er und huschte davon, um sich ein neues Ziel zu suchen.
Das Hangartor des Großen Tempels stand weit offen, ein klaffender Schwachpunkt in der Pyramidenfestung der Jedi-Akademie.
Ein einzelner AT-ST stampfte dröhnend an der verlassenen imperialen Fähre vorbei, mit der Dorsk 81 auf dem Dschungelmond gelandet war. Der Scoutläufer feuerte mehrmals und schwärzte Teile der Tempelmauer. Dann, ohne auf Widerstand zu stoßen, marschierte er über das Landegitter zu dem offenen Hangar.
Kurz vor dem Tor blieb der Läufer stehen und leuchtete mit seinen grellen Scheinwerfern in die höhlenartige Dunkelheit der Hangarbucht. Im leeren Hangar rührte sich nichts. Nur ein paar eidechsenähnliche Nager flohen vor dem Licht.
Der AT-ST-Commander schien trotzdem einen Hinterhalt zu befürchten und gab zwei Feuerstöße in die leere Halle ab. Die Blitze seiner Laserkanonen prallten als Querschläger von den Innenwänden ab oder brannten faustgroße Löcher in das Gemäuer. Da das Feuer nicht erwidert wurde, stampfte der AT-ST weiter. Sein Commander glaubte zweifellos, daß er die Jedi-Festung erobern und eine lange Belagerung vermeiden konnte.
Doch als sich der Scoutläufer direkt unter dem schweren Tor befand, rollte R2-D2 trillernd aus den Schatten, in denen er sich versteckt hatte, und aktivierte den Schließmechanismus. Die massive Panzerplatte, dick genug, um den Tempel vor schwerem Blasterfeuer zu schützen, sauste wie ein Fallbeil nach unten und zermalmte den Scoutläufer. Treibstofftanks explodierten, Kühlflüssigkeit sprudelte aus zerrissenen Schläuchen und Rauch schwärzte die Luft. Und der AT-ST war nicht mehr als ein flachgedrücktes Wrack.
R2 pfiff und schnarrte triumphierend, aktivierte die Torkontrollen, so daß sich die Panzerplatte wieder hob, und verhielt sich still. Er beobachtete den sonnendurchfluteten Dschungel und wartete auf ein neues Opfer.
Während Kyp Durron zum Millennium Falken rannte, um sich Han Solo anzuschließen, schlüpften Luke, Callista und Tionne hinter dem Großen Tempel in den dichten Dschungel, wo weitere imperiale Einheiten zusammengezogen wurden.
Callista war wütend über ihre eigene Hilflosigkeit. Luke hatte es zweifellos gut gemeint, und sie wußte, wie besorgt er um sie war – aber das war noch lange kein Grund, ihr unter die Nase zu reiben, daß er über Jedi-Kräfte verfügte und sie ohne ihn
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