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Cambion Chronicles - Golden wie das Morgenlicht (German Edition)

Cambion Chronicles - Golden wie das Morgenlicht (German Edition)

Titel: Cambion Chronicles - Golden wie das Morgenlicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaime Reed
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würde dich gern zur Arbeit begleiten, als Gast natürlich.«
    »Himmel, wozu bloß? Da will ich ja nicht mal hin.«
    »Ich bin neugierig, und das wäre doch eine gute Gelegenheit, uns besser kennenzulernen. Es scheint mir nicht fair, dass du so viel über mich weißt und ich praktisch gar nichts über dich. Ich würde gern mal sehen, wie die andere Hälfte so lebt.«
    »Du meinst, dich unters gemeine Volk mischen?«, hakte ich nach.
    »Eher meinen Horizont erweitern«, präzisierte sie.
    Ich sah zu dem Zwei-Meter-zehn-Koloss im teuren Anzug hoch, der neben ihr stand. Mit seiner Stoppelfrisur, dem kantigen Gesicht und den kalten blauen Augen erinnerte er mich an einen deutschen Turner auf Steroiden. »Wer ist der Typ? Er kommt mir irgendwie bekannt vor.«
    »Das ist Gunnar. Er ist mein Fahrer und Leibwächter. Beachte ihn gar nicht.«
    Wollte sie mich verschaukeln? Der Kerl war so breit wie meine Tür. Ich hatte gedacht, Haden sähe furchterregend aus mit all seinen Narben und seinem massigen Körper, aber der hier wirkte, als könnte er Haden zum Frühstück verspeisen. »Der kann auf keinen Fall mit zur Arbeit kommen. Er fällt zu sehr auf. Die Leute werden denken, er ist vom Geheimdienst oder ein Auftragskiller oder so was.«
    »Wir müssen immer einen Leibwächter bei uns haben, vor allem in diesem Land. Du wirst ihn gar nicht bemerken, versprochen. Der Buchladen macht um zehn auf, ja?«
    »Ganz egal, du kommst jedenfalls nicht mit.« Ich trat auf die Veranda.
    »Was ist denn hier los?«, gähnte Mom, die gerade in einem flauschigen Bademantel und mit einer hochgeschobenen Schlafbrille die Treppe herunterkam. Nachdem sie sich die Augen gerieben hatte, schrie sie beim Anblick von Nadines Klon auf. »Himmel! Ist das ein Geist?«
    »Nein, Mom. Das ist Nadines kleine Schwester«, antwortete ich. Der Fairness halber sei bemerkt, dass »Klon« nicht ganz passte, denn im Gegensatz zu Nadine konnte Olivia lächeln und tat das auch ausgiebig, als sie den Kopf ins Haus steckte, um Mom zu begrüßen. Sie sprach auch besser Englisch als Nadine, es gefiel mir nur nicht, was sie zu sagen hatte.
    »Freut mich, Mrs Marshall. Ich bin Olivia Petrovsky. Ich wollte Samara heute zur Arbeit begleiten.«
    »Oh. Wie aufregend. Kommt doch rein.« Mom winkte unsere Gäste hinein und machte eine Kopfbewegung zu dem Schlägertypen hin. »Was ist mit Klitschko? Kommt der auch mit?«
    »Ja, er hat Anweisung, auch auf Samara aufzupassen«, erklärte Olivia.
    »Ach, das ist ja nett. Ist das nicht nett, Schatz?«, fragte mich Mom.
    »Nein. Nein, ist es nicht. Bei mir geht auch so schon alles drunter und drüber, und da soll ich mir noch mehr aufhalsen? Sie ist ein  … « Ich senkte die Stimme, damit der Bodyguard mich nicht hörte. »Sie ist ein Cambion, Mom, und sie ist hübsch und gemein. Das ist eine Dreifachbedrohung. Sie wird Ärger bekommen, oder noch schlimmer, ich werde ihretwegen gefeuert. Ich hab so schon genug an der Backe.«
    »Samara, es ist ja nur für einen Tag, und das wäre doch eine tolle Gelegenheit, dass ihr beide euch besser kennenlernt. Ihr seid jetzt schließlich Cambion-Geschwister«, versuchte Mom mich zu überzeugen, aber ich wollte nichts davon hören.
    Ich schaute zu Olivia, die mit ihrem Aufpasser sprach. Dabei fiel mir ihre Körpersprache auf: ihre Nähe, die beruhigenden Berührungen an Arm und Schulter und die ineinander versunkenen Blicke der beiden. Es sah sehr vertraut aus, wenn man die zwei Jahrzehnte Altersunterschied bedachte, aber ich spürte keinerlei anzügliche Schwingungen, also war es wohl nicht nötig, die Polizei zu rufen. Es schien mehr eine Form der Kommunikation zu sein, eine Sprache der Hände und Augen, die nur sie verstehen konnten. In etwa so, wie Tiere sich verständigen würden.
    Als sie merkte, dass ich sie anstarrte, warf Olivia ihre Pantene-Pro- V-M ähne über die Schulter und schenkte mir ein Lächeln, dem kein Mensch bei Verstand über den Weg trauen würde.
    »Nein, verdammt noch mal!«, schrie ich und drehte mich dann zu Mom um. »Wir können nach der Arbeit gern was unternehmen oder meinetwegen auch morgen, aber auf keinen Fall – auf keinen Fall – kommt sie mit mir zur Arbeit!«
    »Das ist total abgefahren. Sie sieht genauso aus wie sie.« Alicia starrte wie in Trance ins Leere, während der Mixer auf höchster Geschwindigkeit ohne Deckel vor sich hin sirrte.
    »Ich weiß. Wenn du glaubst, das ist übel, solltest du mal ihre Mom sehen«, erwiderte ich und wischte die Sauerei

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