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Cambion Chronicles - Golden wie das Morgenlicht (German Edition)

Cambion Chronicles - Golden wie das Morgenlicht (German Edition)

Titel: Cambion Chronicles - Golden wie das Morgenlicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaime Reed
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nichts.«
    Dad stieß einen Seufzer der Erleichterung aus und zog mich in eine kräftige Umarmung. »Danke, mein Püppchen. Ich mache gleich nach Neujahr einen Termin aus.«
    Unsere letzte Station an diesem Abend war das Charlotte Hotel, wo wir mit Angie und ihrer Familie Tee tranken. Die Ross-Brüder waren auch da, allesamt in alberne Weihnachtspullover gekleidet. Haden trug einen schwarzen Rolli mit einem gelben Zickzackstreifen quer über dem Bauch, wie bei Charlie Brown. Caleb hatte eine kastanienbraune Scheußlichkeit mit Schneeflockenmuster an. Unter Michaels grauem Trenchcoat blitzte ein leuchtend grüner Pulli mit einem riesigen Rentier mit blinkender roter Nase hervor.
    »Hier herrscht aber ordentlich Weihnachtsstimmung.« Mom trat mit den Geschenken und einem Schokoladenkuchen in der Hand neben mich in die Eingangshalle. Bevor sie noch ganz drinnen war, kamen schon die Wölfe heran, und Sekunden später hatten die Ross-Jungs Mom umzingelt. Ruiz, der gerade eine intensive Unterhaltung mit Angie zu führen schien, trat vor und griff nach der Hand meiner Mom. Bezaubert überließ Mom ihre Backwaren den Wölfen und ging zu ihm.
    In bester Latino-Charmeur-Manier küsste Ruiz ihr die Hand. »Feliz Navidad«, sagte er. Die Worte rollten ihm wie ein tiefes Schnurren von der Zunge.
    Ich wäre fast erstickt an all dem Süßholz, aber Mom sonnte sich natürlich in seiner Aufmerksamkeit. Das hatte sie auch verdient, aber Mann, ich wollte das alles gar nicht sehen. Außerdem waren Kinder anwesend. Sie war echt total in diesen Kerl verschossen, ich konnte die Energie um sie herum anwachsen sehen wie eine Blase. Zu meinem großen Abscheu war Ruiz’ Stimmungswolke sogar noch größer.
    Caleb kam herüber und zog mich in seine Arme. Dankbar für die Ablenkung, musterte ich das Modeopfer von Kopf bis Fuß.
    »Wow! Ist es heiß hier drin, oder bist du das?«, stichelte ich und fächelte mir mit der Hand Luft zu.
    »Keinen Streit heute, Sam. Ich habe meinen besten Cosby-Pulli an, und ich will nur Geschenke aufmachen, essen, bis ich platze, und mein Mädchen unter dem Mistelzweig da drüben küssen.« Er machte eine Kopfbewegung zum Grünzeug hin, das über der Tür hing. »Einverstanden?«
    »Absolut.« Ich nahm seine Hand und führte ihn ins Wohnzimmer.
    Ich erzählte Caleb von Angies Plan, unsere Verbindung vorzutäuschen, und er war sofort Feuer und Flamme. Er zog mich in eine nicht ganz so abgelegene Ecke, und wir lieferten Ruiz eine ordentliche Show. Als wir sahen, dass er auf der Toilette verschwand, stellten wir uns extra neben die Tür und machten rum. Aber Ruiz verdrehte nur die Augen, empfahl uns, uns ein Zimmer zu nehmen, und drohte, meiner Mutter alles zu erzählen, woraufhin wir unsere Eskapaden vorerst unterbrachen.
    Nach dem Kaffee und dem, was von Moms Kuchen noch übrig war, ging es an die Geschenke. Seine Brüder schenkten Caleb zwei Silberdolche für seine Sammlung. Angie hatte für mich ein goldenes Armband als Ersatz für mein altes. Leider war Liliths Name diesmal nicht eingraviert. Sowohl Ruiz als auch Angie hatten Mom Schmuck besorgt sowie einen Haufen Kristallnippes, damit in unserem Haus noch mehr rumstand.
    Als der Abend langsam austrudelte, war Angie in eine fröhliche Unterhaltung mit Mom verwickelt, Olivia las eins ihrer neuen Bücher in ihrem Zimmer, Szymon und Mishka spielten Videospiele, und Michael, der um acht schon sturzbetrunken gewesen war, spielte Poker mit Haden. Da alle beschäftigt waren, hatten Caleb und ich nun jede Menge Zeit für Privates. Wir schlichen uns ins Arbeitszimmer und schlossen die Tür.
    Ich setzte mich auf den Eichenschreibtisch und ließ eine Geschenktüte an den Fingern baumeln. »Na los, gib-gib!«
    Er lehnte sich gegen die Tür und legte in gespielter Ahnungslosigkeit eine Hand auf sein Herz. »Wie meinst du das?«
    »Versuchen Sie es gar nicht erst, Mr Baker. Das ist unser erstes Weihnachten als Paar. Auf keinen Fall kommst du hier mit leeren Händen an, wenn du willst, dass wir ein Paar bleiben . Du hast mich doch nicht ohne Grund hier reingezogen. Gib-gib.« Ich streckte die Hand aus.
    »Du zuerst«, erwiderte er herausfordernd. Etwas anderes hatte ich von ihm auch nicht erwartet. Wir gingen immer auf Konfrontationskurs, selbst in unseren Zärtlichkeiten, und jetzt traten wir sogar in den Wettstreit um das beste Geschenk.
    Ich gab ihm die Tüte. Aus seiner Reaktion hätte man schließen können, dass ich ihm ein neues Reihenhaus gekauft hatte.
    »Oh wow! Die

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