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Cambion Chronicles - Golden wie das Morgenlicht (German Edition)

Cambion Chronicles - Golden wie das Morgenlicht (German Edition)

Titel: Cambion Chronicles - Golden wie das Morgenlicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaime Reed
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erwiderte er.
    Angesichts dieses ungeschminkten Gefühlsausbruchs konnte ich ihn nicht abgrundtief hassen. Also gab ich mich mit milder Verachtung zufrieden. Er behandelte meine Mom ziemlich gut, aber es gab trotzdem noch Dinge, die geregelt werden mussten, zum Beispiel mein Weiterleben. Und ganz ehrlich, die Vorstellung, die kubanische Krawatte künftig als Stiefvater zu haben, gefiel mir nicht besonders. Ich bezweifelte auch, dass sich das jemals ändern würde.
    »Tun Sie, was Sie tun müssen. Ich grüße sie von Ihnen«, sagte ich beim Aussteigen, aber er rief mich zurück.
    »Nein, sag ihr lieber: › Estoy pensando en ti. ‹« Er sprach die Worte langsam aus, damit ich sie mir merken konnte. »Sie wird wissen, was das heißt.«
    Dank drei Jahren Spanisch-Förderunterricht wusste ich selbst, was die Worte bedeuteten, aber ich behielt diese amüsante Tatsache für mich. Den Schmalz anderer Leute konnte ich nicht auch noch ertragen – ich hatte genug eigenen zu verarbeiten. Also nickte ich, schlug die Tür zu und stapfte über den Rasen zur Veranda.
    Das Haus war still und angenehm chaosfrei. Ich ließ meine Tasche an der Tür fallen und ging in die Küche. Mom saß am Tisch und trank ihren üblichen Becher Tee.
    »Hi, Mom.« Ich ging zum Kühlschrank und griff nach dem Orangensaft. Michael hatte mein Frühstück verputzt, und ich brauchte dringend einen Vitaminschub.
    »Hi, Süße. Wie war die Party?«
    Ich hielt inne. Nach allem, was inzwischen geschehen war, hatte ich die Party vollkommen vergessen. Das war schließlich letztes Jahr gewesen! »War cool. Mia war betrunken, und Dougie hat sie um Mitternacht geküsst.«
    »Och, wie süß. Meinst du, sie haben sich wieder versöhnt?«, fragte sie.
    »Auf die Hoffnung.« Ich prostete ihr zu und trank den Orangensaft direkt aus der Packung.
    »Nimm ein Glas, Samara.« Mom kicherte angeekelt und sah dann suchend zur Tür. »Wo ist David? Ich dachte, er käme mit rein.«
    »Nee, er musste wieder ins Hotel. Cambion-Angelegenheiten.« Ich richtete ihr seine Botschaft aus, und sie wurde rot und zwirbelte ihre Haarsträhnen. »Du magst ihn wirklich, oder?«
    Sie lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück und überlegte einen Moment, bevor sie antwortete. »Ja. Ich glaube schon. Er ist lieb und so bezaubernd – ein wahrer Gentleman. Ich fühle mich ganz komisch, wenn er mich ansieht. Du hast mir doch erzählt, dass die Anziehung von Cambions über Augenkontakt funktioniert, stimmt’s? Tja, er hat das auch, aber ohne dieses ›Ich will dir die Lebenskraft aussaugen‹. So intensiv.«
    »Ja.« Ich wollte ihr nichts über Ruiz’ Quasi-Exkommunikation erzählen. Das musste er schon selbst tun, und es war auch besser, wenn sie es von ihm hörte. Aber das würde mich natürlich nicht davon abhalten, Caleb den neusten Klatsch brühwarm zu servieren. Ich nahm die Saftpackung mit in mein Zimmer und ließ mich auf mein Bett fallen. Dann rief ich Caleb an und erzählte ihm, was ich erfahren hatte. Er war angemessen überrascht und drohte, Mom von der Olivenölgeschichte zu erzählen, wenn ich jetzt auf dumme Gedanken käme.
    Dann brachte er mich auf den neusten Stand. Michael hatte ihm erzählt, dass Tobias in einem Lagerraum am anderen Ende der Stadt versteckt war. Caleb ging nicht ins Detail, aber er erklärte mir, dass ihn jetzt noch niemand vernichten konnte, nicht bevor sie wussten, dass Tobias sich in seinem eigenen Körper befand. Außerdem war das Lager bis morgen geschlossen. Es gab nur ein Problem: Der Lagerraum war auf Hadens Namen gemietet. Wir brauchten seinen Sicherheitscode, weswegen Caleb auch vom Wartebereich des Krankenhauses aus telefonierte.
    Haden war immer noch in schlechter Verfassung und hatte eine Bluttransfusion bekommen, aber er atmete selbstständig. Die Kugel war entfernt worden und hatte wie durch ein Wunder seine Lunge verfehlt. Er bekam ziemlich starke Medikamente und verlor deswegen immer mal wieder das Bewusstsein.
    Wir telefonierten mehrere Stunden, während ich meine Hausaufgaben nachholte, die Vierteldollarstücke in meinem Einmachglas nachzählte und über alles Mögliche mit ihm plauderte außer über unsere gemeinsame Nacht. Die Spannung hing nach wie vor zwischen uns und war fast körperlich zu spüren. Immer wieder sagten wir beide minutenlang kein Wort, und das war wunderbar. Rührselig, aber wunderbar. Unglaublich kitschig, aber wunderbar. Nur weil Calebs Handyakku sich irgendwann verabschiedete, legten wir schließlich auf. Nachdem ich ein

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