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Cambion Chronicles - Smaragdgrün wie die Dämmerung (German Edition)

Cambion Chronicles - Smaragdgrün wie die Dämmerung (German Edition)

Titel: Cambion Chronicles - Smaragdgrün wie die Dämmerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaime Reed
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ein bogenschießender Elb. Dem leichten Glühen seiner Augen nach zu urteilen, gefiel ihm mein Kostüm ebenfalls. Sein violetter Blick sprach Bände und ließ die ätherische Verkleidung gleich um einiges wilder aussehen. Auf dem Rücken trug er einen handgefertigten Bogen mit Pfeilen, den ich schon oft an seiner Wohnzimmerwand gesehen hatte.
    »Schickes Kostüm. Dir ist aber auch jede Ausrede recht, um mit deinem Langbogen anzugeben, oder?«, scherzte ich.
    Seine Lippen berührten mein Ohr, als er mir zuflüsterte: »Ich brauche keine Ausrede, und du kannst dir meinen Langbogen sehr gern jederzeit ansehen. Er ist ziemlich beeindruckend, wenn ich das mal so sagen darf.«
    Ich schüttelte das köstliche Kribbeln ab und machte einen Schritt von ihm weg, bevor ich noch in die Versuchung kam, sein Angebot anzunehmen.
    »Hi, Caleb«, fuhr Mia dazwischen und warf sich in seine Arme.
    Caleb wirbelte sie einmal im Kreis herum und setzte sie dann wieder ab. Er breitete ihre Arme aus, um ihr Kostüm in voller Pracht zu bewundern. »Wow, tolles Tron -Outfit. Willst du wieder zurück ins Spiel?«
    Mias Wangen färbten sich reizend rosa, wurden jedoch bei Calebs nächster Bemerkung sofort wieder blass.
    »Tja, das geht vielleicht schneller, als du denkst. Doug hilft mir beim Aufbauen, also hast du jede Menge Zeit, mit ihm zu reden.« Caleb biss sich auf die Lippen, um ein Lächeln zu unterdrücken.
    Mia bedachte uns alle mit einem scharfen Blick, als ihr klar wurde, dass sie in die Falle getappt war.
    Dougie ging rückwärts auf den Haupteingang zu und machte dabei immer noch einen auf Gangster. »Seid ihr dabei oder was?«
    Ich konnte sehen, dass Dougie Mia nicht kalt ließ, aber ihr alter Groll wollte nicht so einfach weichen. Als sie sich nicht rührte, boxte ich sie in den Arm. »Komm schon, Mia. Ein Abend wird dich schon nicht umbringen.«
    In der nächsten Stunde war ich mehr als beschäftigt. Während Caleb sich an die Arbeit machte, verzogen sich Mia und Dougie in entgegengesetzte Ecken des Raums, um sich nicht gegenseitig an die Gurgel zu gehen. Da ich nichts weiter ausrichten konnte, warf ich mich in die Masse der Halbnackten in ihren immer gleichen, langweiligen Verkleidungen. An der allgemeinen Fleischbeschau beteiligten sich auch dieses Jahr wieder Batman, sechs Versionen von Lady Gaga, Freddy, Jason, Shrek, Optimus Prime sowie jede einzelne Anime-Figur, die es je gegeben hatte.
    Ich verlor mich auf der Tanzfläche und tankte eine große Portion Lebensenergie. Ich trank die elektrische Spannung aus der Luft und nahm die Pulsschläge auf, die im Einklang mit dem treibenden Bass klopften. Körper streiften mich, heiß und feucht vom Tanzen, und trieben weiter im Strom der Musik. Lichtstrahlen fuhren über das Menschenmeer und froren die Bewegungen in der Brandung für Bruchteile von Sekunden ein.
    Nach meinem Festmahl ging ich zur Bar und bestellte etwas Heißes. Statt Kaffee stand aber plötzlich ein Becher heißer Kakao vor mir, in dem kürbisförmige Marshmallows schwammen.
    »Mehr kann ich nicht für dich tun, Kleine. Tut mir leid. Ich will nicht, dass ihr alle einen Koffein-Flash bekommt«, sagte der Barkeeper im Frankenstein-Kostüm bedauernd.
    Nach dem ersten Schluck erkannte ich, dass er mir einen Gefallen getan hatte. Das war bester Kakao aus geschmolzener Schokolade und Sahne – kein billiges Instantzeug. Seine köstliche Wärme rann durch meinen Körper und machte sich genau an den richtigen Stellen breit. Eigentlich überraschte mich das Luxusgetränk nicht besonders. Die ganze Party war dekadent bis zum Abwinken, einschließlich Punsch-Springbrunnen und einer lebensgroßen Eisskulptur in Form einer Hexe auf einem Besen. Schwarze und orangefarbene Ballons schwebten an der Decke und versperrten die Sicht auf die vielen Kronleuchter. Platten mit erlesenen Süßigkeiten standen auf jedem Tischchen – der Albtraum aller Kalorienzähler, aber ein Schlaraffenland für jeden Cambion.
    Ich hob den Kopf und zwinkerte Caleb zu, der in der DJ -Kabine stand und zum Beat aus seinen Kopfhörern nickte. Unsere Blicke verschmolzen, und wie immer verschwand die Welt um mich herum und wurde erst wieder sichtbar, als er wegschaute. Ich konnte sehen, dass ich ihn nicht kaltließ. Bald hatte er Pause, also rief ich Mia an, um die Zeit bis dahin totzuschlagen. Ja, ich gehöre zu den Leuten, die ihre Freundin anrufen, nur um beschäftigt auszusehen, selbst wenn die Freundin sich im selben Gebäude befindet. Ein schlechtes

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