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Cambion Chronicles - Smaragdgrün wie die Dämmerung (German Edition)

Cambion Chronicles - Smaragdgrün wie die Dämmerung (German Edition)

Titel: Cambion Chronicles - Smaragdgrün wie die Dämmerung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaime Reed
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der mit den anderen Autos auf der Straße Autoscooter spielte, oder Haden, der fuhr wie eine gesengte Sau. Bei jedem Spurwechsel wurde ich von der einen auf die andere Seite geschleudert, und ich tastete verzweifelt nach meinem Gurt.
    »Kannst du mir mal sagen, was zum Teufel da eben passiert ist?«, schrie Haden.
    »Ich erkläre es dir, wenn wir an einem sicheren Ort sind«, versprach ich.
    »Und wo wäre das?«
    Diese Antwort löste im Handumdrehen das Rätsel um den merkwürdigen Schutzschild. Warum war mir das nicht früher klar gewesen? »Mein Haus. Es ist geschützt, da kann er nicht rein«, sagte ich. »Er kann uns nichts tun, solange wir dort oder in diesem Auto sind.«
    Haden drehte mir sein Profil zu. »Wie – geschützt?«
    »Olivenöl schützt das Haus«, erklärte ich.
    »Olivenöl? Willst du mir erzählen, dass das Ding dort ein …« Er brachte den Satz nicht zu Ende, weil in diesem Augenblick mein Handy klingelte.
    Ich griff in meine Tasche und ging ran. »Mom?«
    »Samara, wo bist du? Du hast gesagt, du kommst nach Hause. Du müsstest längst hier sein. Ich wollte gerade die Polizei benachrichtigen. Wo bist du?«
    »Mir geht es gut, aber Caleb ist verletzt. Wir sind jetzt auf dem Weg nach Hause. Ist Michael da?«
    Es entstand eine kurze Pause, bevor sie antwortete. »Er ist gerade in einem Taxi vorgefahren. Was ist hier los, Samara?«
    Ich ignorierte ihre Frage und erwiderte: »Ist sonst noch jemand da?«
    »Nein … warum?«
    »Wir sind in ein paar Minuten zu Hause. Wenn wir vorfahren, musst du die Tür aufmachen.«
    Mom stammelte: »I-in Ordnung. Warum klingst du so panisch? Was ist denn nur …«
    Ich legte auf. Zu viele Fragen, zu wenig Zeit.
    Das Auto folgte einer lang gezogenen Kurve. Zum Glück sah ich nur ein Polizeiauto weit und breit, und zwar leer und vor einem kleinen Laden geparkt. Doch nicht mal die Gefahr einer Festnahme hätte Haden dazu bewegen können, den Fuß vom Gaspedal zu nehmen. Ich klammerte mich am Fahrersitz fest und hielt den Atem an. Wir mussten es nur bis nach Hause schaffen.
    Während Haden sein einsames Autorennen fuhr, kümmerte ich mich um Caleb, der bewusstlos neben mir lag. Ich drückte seinen Kopf an meine Brust und versuchte, ihn zu wecken. Blut sickerte aus der immer größer werdenden Beule an seinem Kopf.
    »Capone? Caleb? Einer von euch muss jetzt aufwachen. Bitte, wach auf.« Ich ignorierte den Schmerz in meinem eigenen Kopf und wiegte ihn in meinen Armen in der Hoffnung, allein meine Nähe könnte ihn aus seiner Ohnmacht reißen.
    Offenbar sah Haden in der Benutzung der Einfahrt nur eine von vielen Möglichkeiten. Das Auto hüpfte über den Bordstein, verfehlte den Briefkasten um Haaresbreite und raste über das Grün zum Fußweg. Die Räder schleuderten Erde und Gras in die Luft, und unsere tiefen Reifenspuren hinterließen nackten Boden. Er wäre noch bis ins Wohnzimmer gefahren, wenn ich ihn nicht angeschrien hätte, er solle anhalten. Er hupte, und die Haustür schwang auf. Mom trat aus dem Haus und starrte uns entgeistert entgegen.
    »Geh wieder rein!«, schrie ich, als ich die Autotür aufriss.
    Haden lief um das Auto herum und half mir dabei, Caleb vom Rücksitz zu ziehen. Michael stürzte aus der Haustür, um ebenfalls zu helfen. Mein Olivenöl schützte das Haus und das Innere meines Wagens, aber nicht die paar Meter dazwischen. Das Gewicht des bewusstlosen Caleb bremste uns aus, und Tobias kam immer näher.
    Die Brüder hievten Caleb über den Rasen.
    »Was ist das?« Michael zeigte auf etwas direkt hinter den Bäumen. Ich sah nicht hin, Haden auch nicht. Wir versuchten schneller zu sein, der Wind frischte auf, und die Blätter tanzten um unsere Füße.
    »Los, beeilt euch«, feuerte Mom uns von der Haustür aus an, als die Dunkelheit den Rasen umschloss und die Sicherheitsbeleuchtung verdeckte. Langsam ging sie rückwärts ins Haus, um sich vor dem in Sicherheit zu bringen, was für den entsetzten Ausdruck auf ihrem Gesicht verantwortlich war. Sie konnte nicht wegsehen und fiel fast hin, während sie uns die Tür aufhielt.
    Noch nie waren mir vier Meter so weit vorgekommen. Michael, der rückwärts ging, stolperte auf der zweiten Stufe. Ich ließ Calebs Bein nicht los und zog ihn an seiner Jeans vorwärts.
    Der Schatten verfolgte uns über das Gras, kroch die Verandastufen hoch und hielt an der Schwelle an, als ich gerade die Tür hinter mir zuknallte. Blätter und Papier flatterten durch die Diele und schwebten zu Boden. Ich lehnte mich von

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