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Camel Club 03 - Die Spieler

Titel: Camel Club 03 - Die Spieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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getroffen zu haben.
    Finn kaufte ein Hin- und Rückflugticket für einen Kurzflug in den nördlichen Teil des Staates New York. Da Stone sich in Hörweite hielt, machte er es gleich darauf ebenso, wobei er den falschen Ausweis und das Geld benutzte, das Annabelle ihm zur Verfügung gestellt hatte. Er durchquerte die Sicherheitsschleuse. Das Herz schlug ihm bis zum Hals, als TSA-Mitarbeiter das Ausweisfoto prüften. Doch er durfte passieren und ließ Finn aus seinem Blickfeld entschwinden. Er wusste ja, durch welches Terminal der Mann gehen musste.
    Stone holte sich einen Kaffee und eine Zeitschrift. Der Flug wurde aufgerufen. Finn saß am Bug der vollbesetzten Maschine, Stone hinten. Nach vierzig Minuten startete der Flug. Kaum eine Stunde später landeten sie. Nun wurde es heikel. Der Flugplatz war klein, Passagiere gab es wenige. Finn wirkte, als würde irgendetwas ihn beschäftigen, doch Stone durfte sich nicht in Sicherheit wiegen. Falls Finn der Mann war, der sich darauf verlegt hatte, hochqualifizierte Ex-Killer zu ermorden, hielt Stone es für ratsam, ihn nicht zu unterschätzen.
    Während Stone noch überlegte, was er tun sollte, überraschte Finn ihn. Er ging an dem bescheidenen Schalter der Mietwagenfirma vorüber, ignorierte den Taxistand vor dem Hauptausgang und eilte die Straße entlang, die vom Flughafen wegführte.
    Ohne ihn aus den Augen zu lassen, trat Stone zu einem Taxi und beugte sich zum Fahrzeugfenster hinunter. »Ich hab ein Weilchen Aufenthalt. Gibt es hier irgendwas, das man zu Fuß erreichen kann?«
    »Ein paar Wohnanlagen, ein paar Geschäfte, ein Pflegeheim«, sagte der Fahrer, der gemütlich die Tageszeitung las.
    »Ein Pflegeheim?«
    »Ja. Möchten Sie sich während des Aufenthalts dort ein bisschen ausruhen?« Der Taxifahrer kicherte albern.
    Stone schob sich auf die Rückbank des Wagens. »Fahren Sie mich ruhig mal hin, aber langsam.«
    Der Taxifahrer zuckte mit den Schultern, legte die Zeitung beiseite und fuhr los.

KAPITEL 70

    Herb Daschle war ein Veteran unter den CIA-Agenten. Jahrelang war er im Außendienst tätig gewesen und hatte die Welt gesehen, doch während der letzten zehn Jahre hatte er am Schreibtisch gesessen. Allzu aufregend war sein Job nicht, und die Öffentlichkeit ahnte nichts davon, und doch war seine Aufgabe von allerwichtigster Bedeutung für die Sicherheit der CIA und folglich für den Schutz der Nation. So formulierte es jedenfalls das interne Handbuch der Agency.
    Seit zwei Monaten begab Daschle sich dreimal in der Woche in das Pflegeheim und saß im Sessel eines Einzelzimmers, in dem ein besinnungsloser Mann im Bett lag. Der Mann hatte bei der CIA eine sehr hohe Position und kannte Geheimnisse, die der Öffentlichkeit niemals bekannt werden durften. Unglücklicherweise hatte er ein Aneurysma und wurde daher als beinahe unzurechnungsfähig eingestuft. Es konnte sein, dass er redete und unbeabsichtigt wichtige nationale Geheimnisse ausplauderte.
    So etwas durfte man nicht zulassen. Deshalb kamen Männer wie Daschle zum Einsatz und wachten über diese in kritischem Zustand befindlichen CIA-Mitarbeiter, die derlei bedeutsame Kenntnisse hatten. Ein Agent war zugegen gewesen, als man die Operation durchführte, um den Druck aufs Gehirn zu mindern. Ein anderer Agent hatte während des postoperativen Stadiums über den Mann gewacht. Hier im Pflegeheim, wo der Mann, wie man hoffte, zu guter Letzt doch genesen sollte, überwachte man ihn rund um die Uhr. Nicht einmal seine Verwandten durften jemals mit ihm allein sein. Für sie hatte diese Entwicklung einen Schock bedeutet, denn der Familie war völlig unbekannt gewesen, dass Ehemann, Vater und Großvater bei der CIA arbeiteten.
    Es schlug zwölf, die Zeit des Schichtwechsels. Daschle erhob sich aus dem Sessel, sodass sein Kollege, die Ablösung, sich setzen konnte. Die beiden Männer wechselten ein paar höfliche Worte, und Daschle wies auf einige Beobachtungen hin, die er im Verlauf seiner Schicht gemacht hatte, ohne dass sie von großer Bedeutung waren. Voller Gier nach einer Zigarette verließ er das Zimmer und durchmaß den Korridor, um sich in der Cafeteria eine Dose Mineralwasser und Cracker zu kaufen, ehe er ging.
    Aus einem anderen Zimmer im Korridor erklangen Stimmen, die ihn verharren ließen. Offenbar unterhielt man sich dort auf Russisch. Daschle war fast neun Jahre lang in Moskau stationiert gewesen und beherrschte die Sprache gut. Obwohl er tatsächlich Russisch hörte, kam es ihm vor wie ein

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