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Camel Club 03 - Die Spieler

Titel: Camel Club 03 - Die Spieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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mir nur noch darauf an, alles wenigstens ein bisschen zurechtzurücken.« Er drückte die Hand seiner Tochter fester. Jetzt sah er wieder alt, krank und furchtsam aus; von Neuem sank seine Gestalt im Sessel zusammen. »Glaubst du wirklich, wir können das Ding drehen?«
    »Ja«, log Annabelle.

KAPITEL 69

    In der Dienstkluft eines Wartungsarbeiters stand Harry Finn mit dem Fernzünder in der Hand vor dem Hart Senate Office Building. Er spähte an der Fassade des Gebäudes empor, bis er Simpsons Bürofenster sah. In der anderen Hand hielt er ein kleines Gerät, das einem iPod ähnelte. In Wirklichkeit war es der Funkempfänger der drahtlosen Minikamera, die er in Simpsons Büro versteckt hatte. Die Bilder auf dem winzigen Monitor hatten eine tadellos scharfe Qualität. Simpson besprach sich gerade mit mehreren Leuten seines Personals, versuchte ihnen zweifellos die »Ergebnisse« seiner hochwichtigen Informationsreise in die Karibik zu vermitteln.
    Finn wartete, bis Simpson sich allein im Büro aufhielt, denn nur er sollte heute sterben. Angespannt beobachtete Finn, dass die Angestellten aufstanden und gingen. Simpson strich sich vor dem Wandspiegel über die Haare und durchs Gesicht, zupfte den Schlips zurecht, ging zu seinem Schreibtisch und nahm Platz.
    Endlich kam das Ende. Am BlackBerry hob Finn den Daumen. Erst gedachte er, die E-Mail zu schicken. Dann konnte er auf dem Monitor Simpsons Reaktion erkennen, wenn er das Foto Rayfield Solomons sah, unmittelbar bevor er starb.
    Finn senkte den Daumen auf die BlackBerry-Taste. Auf Nimmerwiedersehen, Roger.
    »He, Dad!«
    Finn erkannte die Stimme und schaute auf. »Verdammt«, fluchte er leise.
    Mit fröhlichem Lächeln kam David auf ihn zugelaufen. »Was tust du hier?«
    Rasch steckte Harry die beiden Geräte in den über die Schulter gehängten Einkaufsbeutel. »Hallo, Dave. Was treibst du denn hier?«
    Sein Sohn verdrehte die Augen. »Du wirst doch wohl nicht senil, Dad? Hast du den Schulausflug zum Capitol vergessen? Obwohl du die Einverständniserklärung unterschrieben hast? Und dass Mom mir gestern nach dem Abendessen Taschengeld gegeben hat?«
    Finn spürte, dass er bleich wurde. Ach du Scheiße. »Entschuldige, Junge, aber ich habe zurzeit ’ne Menge am Hals.«
    David bemerkte Harrys Bekleidung. »Was ist das für eine Uniform?«
    »Ich bin bei der Arbeit«, antwortete Harry halblaut.
    David grinste übers ganze Gesicht. »Cool, Mann. Du meinst, so richtig undercover?«
    »Eigentlich darf ich nicht darüber reden. Es ist besser, du machst dich auf die Socken. Deine Anwesenheit ist momentan ziemlich ungünstig.« Finns Herz schlug so heftig, dass es an ein Wunder grenzte, wenn sein Sohn es nicht hörte.
    David wirkte enttäuscht. »Ja, klar. Verstanden. Geheime Aktion.«
    »Tut mir leid, Dave. Manchmal wünsche ich mir, ich hätte einen normalen Beruf.«
    »Ich auch.« David lief zurück zu seinen Mitschülern.
    Als Finn das nächste Mal einen Blick auf den Mini-Monitor warf, hatte Simpson das Büro verlassen.
    Finn lenkte den Blick hinüber zu David und dessen Mitschülern. Er musste es an einem anderen Tag neu versuchen. Nun war nämlich der Besuch bei seiner Mutter fällig. Er hatte gehofft, ihr Simpsons Tod melden zu können. So konzentriert drehten seine Gedanken sich um die Lage, dass er nicht den Mann bemerkte, der hinter einem nahen Baum hervortrat und ihm folgte.
    Was Max Himmerling ihm am Vorabend erzählt hatte, bewog Stone, Roger Simpsons Büro auszukundschaften, zuerst aus einigem Abstand. Entweder hatte Simpson die Liquidierung Solomons und den Anschlag auf Stone angeordnet, oder Gray war es gewesen. Da Stone nicht zu Gray vordringen konnte, lag es nahe, sich zuerst mit Simpson zu befassen. Doch jetzt war er abgelenkt worden. Stone hatte soeben genug von Finn gesehen und gehört, um mehr als gelinde Neugier zu empfinden. In Stones Wahrnehmung war Finn ein fähiger Mann. Andere Leute ringsum merkten dem Mann nichts Verdächtiges an, selbst die Polizeibeamten nicht. Stone war anders als die anderen. Er hatte viele Spuren verfolgt, die ins Leere führten; diesmal jedoch sagte ihm sein Gespür, dass er auf etwas Aussichtsreiches gestoßen sei.
    Als Finn an der Station Capitol South in die Metro stieg, tat Stone es ihm gleich. Finn fuhr bis zum National Airport. Stone folgte ihm ins Flughafengebäude. Finn betrat eine Toilette und kam in Straßenkleidung heraus, den Einkaufsbeutel wieder über der Schulter. Jetzt war Stone überzeugt, ins Schwarze

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