Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Camel Club 03 - Die Spieler

Titel: Camel Club 03 - Die Spieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
Vom Netzwerk:
ja, richtig gekannt hab ich sie eigentlich nicht. Es waren eher Bekannte einer Freundin. Einmal haben wir sie besucht. Deshalb sehen wir uns nämlich in dieser Gegend um, wissen Sie? Mir war wieder eingefallen, wie schön es hier ist.«
    »Ich arbeite schon lange hier. Erinnern Sie sich an die Namen?«
    Annabelle täuschte vor, angestrengt nachzudenken. »Connor … oder Conway. Nein, Conroy. Ja, genau. Conroy.«
    »Doch nicht etwa Tammy Conroy?«, fragte die Maklerin.
    »Ich glaube schon. Eine große dünne Frau mit roten Haaren.«
    Nun wirkte die Maklerin verlegen. »Tammy Conroy, oje. Sind Sie ganz sicher?«
    »Warum? Stimmt mit ihr was nicht?«, fragte Annabelle.
    »Wie gut haben Sie die Frau gekannt?«
    »Sie war die Bekannte einer Freundin, wie ich schon sagte. Warum fragen Sie?«
    »Nun, früher oder später werden Sie’s ja doch erfahren. Vor ein paar Jahren wurde Tammy Conroy in dem kleinen Häuschen getötet, das früher auf dem Grundstück der MacIntoshs stand.«
    »Getötet?« Annabelle klammerte sich an Stones Arm.
    »Soll das heißen, sie hatte einen Unfall?«, hakte Stone nach.
    »Leider nein. Man hat sie … ähm, sie wurde ermordet.« Eilends bemühte sich die Maklerin, den Vorfall herunterzuspielen. »Aber seit dieser Zeit ist nie wieder ein Mord passiert. Eigentlich ist die Gegend hier völlig ungefährlich.«
    »Hat man den Täter erwischt?«, erkundigte sich Annabelle.
    Die Maklerin wurde noch verlegener. »Bedauerlicherweise nicht. Er wurde nie gefasst.«
    »Verdammt«, sagte Stone, »dann könnte er also noch in der Nähe lauern, um irgendwann noch einmal zuzuschlagen. Vielleicht ist er auf diese Gegend hier fixiert. Es hat schon die absonderlichsten Dinge gegeben.«
    »Ich bezweifle, dass das auch hier zutrifft«, erwiderte die Maklerin. »Bevor die Frau, die später ermordet wurde, in dem Haus gewohnt hat, gehörte es einer Witwe. Sie starb an Altersschwäche, und ihr Sohn verkaufte das Haus an Mrs. Conroy. Ich selbst hatte den Deal seinerzeit vermittelt.«
    »Vielleicht war es ihr Ehemann«, sagte Annabelle. »Das heißt, falls sie einen hatte. Sehr viele Verbrechen sind heutzutage Beziehungstaten. Es ist grauenvoll.«
    »Ja, sie hatte einen Ehemann, nur will mir sein Name im Moment nicht einfallen. Aber zur Zeit ihrer Ermordung war er schon über alle Berge. Zumindest hat die Polizei ihn nie der Tat verdächtigt. Ich war immer schon der Ansicht, dass es ein Fremder gewesen ist. Tammy ist stets für sich geblieben. Soviel ich weiß, hatte sie auch keine Kinder. Aber das alles ist Jahre her, und hier ist eigentlich ein vollkommen sicheres Wohngebiet, wie ich schon sagte. Wollen Sie sich auch mal das Innere ansehen?«
    Nach einem raschen Rundgang durchs Haus ließen sich Stone und Annabelle die Visitenkarte der Maklerin geben und sagten ihr, sie würden anrufen.
    Als sie abfuhren, holte Annabelle einen braunen Schal aus der Tasche und strich sanft mit den Fingern über den Stoff.
    »Was ist das?«
    »Ein Schal, den meine Mutter mir geschenkt hat. Es ist das letzte Geschenk, das sie mir noch machen konnte.«
    »Tut mir leid, Annabelle.«
    Sie lehnte sich im Beifahrersitz zurück und schloss die Lider. »Ich konnte nicht mal zu ihrem Begräbnis. Mir waren aus der Unterwelt Gerüchte zu Ohren gekommen, Bagger hätte mit ihrem Tod zu tun, und mein Vater wäre ungeschoren geblieben, wie immer. Ich wusste, dass Bagger auf der Lauer liegt. Nicht mal ihr Grab habe ich je besucht.«
    »Und Sie glauben, Ihr Vater ist tot?«
    »Ich will mich mal so ausdrücken: Es wäre mein Traum, wenn er tot ist.«
    Während sie die Straße entlangfuhren, wechselte die Ampel auf Rot, und Stone hielt. Beiläufig erfasste Annabelles Blick einen langen, dürren Mann, der soeben eine Bar verließ. Plötzlich wurde ihr Gesicht ausdruckslos. Stone bemerkte ihre Miene. »Was ist?«
    »Dieser Kerl, der da gerade aus der Bar auf die Straße gekommen ist …«, raunte sie und starrte den Mann an.
    Stone schaute hinüber. »Was ist mit ihm?«
    »Das ist mein Vater. Paddy Conroy.«

KAPITEL 36

    »Fahren Sie an den Gehweg, Oliver«, forderte Annabelle.
    »Was haben Sie vor?«
    »Im Moment kostet es mich alle Mühe, mich nicht zu übergeben.« Sie stützte das Kinn aufs Armaturenbrett, ohne den Blick von ihrem Vater zu wenden. »Herrgott, es ist, als würde ich ein Gespenst sehen.«
    Langsam lehnte sie sich wieder zurück und wischte sich den klammen Schweiß von der Stirn.
    »Was wollen Sie jetzt unternehmen?«, fragte

Weitere Kostenlose Bücher