Cantz schoen clever
wurde. Angeblich handelte es sich um die Gebeine einer Heiligen. Als sich allerdings herausstellte, dass die Knochen von einer Dame stammten, die erst seit vier Jahren tot war, wurde ihm die seltsame Fracht abgenommen. Der Gottesmann war natürlich blamiert bis auf die Knochen.
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WIE GEIL IST DAS DENN?
Verrückte Geschichten vom Düsseldorfer Flughafen:
Eine junge Frau versuchte, sich mit 20 000 Euro in bar über den Düsseldorfer Flughafen ins Ausland abzusetzen. Sie hatte das Geld in die schmutzige Windel ihres Babys gestopft. Da sie die Scheine aber vorher in Alufolie eingewickelt hatte, schlug der Metalldetektor aus, und sie wurde erwischt. Vielleicht das kleinere Übel – die Alternative wäre eine besonders unangenehme Art der Geldwäsche gewesen.
Ebenfalls vom Düsseldorfer Flughafen aus wollte ein Mann mit lebenden Tauben in den Hosenbeinen nach Tripolis fliegen. Sie waren mit Klebeband an seiner Wade befestigt. Nicht legal, aber ein durchaus originelles Mittel gegen schwere Beine.
Eine 80-jährige Dame versuchte, mit einem diamantbesetzten Schlagring die Kontrolle zu passieren. Dem verdutzten Beamten erklärte sie: »Das braucht man in diesen Zeiten.« Ich kann die Dame verstehen. Ältere Menschen werden heutzutage immer wieder körperlich bedroht, sei es durch Schläger, Taschendiebe oder Lieder der Amigos.
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Zollbestimmungen sind nicht immer einfach zu verstehen. Gut, jeder Fernreisende sollte eigentlich wissen, dass er keine Elefantenzähne, ausgestopften Nilpferde oder Frikadellen aus Löwenhack mitnehmen darf. Aber weiß auch jeder, dass es zwar erlaubt ist, vier tote Seepferdchen auszuführen, es aber ab dem fünften toten Seepferdchen richtig Ärger geben kann? Das Zauberwort heißt »privater Bedarf«. Man geht also offensichtlich davon aus, dass eine Privatperson durchaus Verwendung für vier tote Seepferdchen hat. Interessant. Ich wüsste auf Anhieb nicht, was ich mit ihnen anstellen könnte. Auch mit bis zu drei Gehäusen der Fechterschnecke erweckt man offensichtlich noch nicht den Verdacht, man plane organisierten Fechterschneckengehäuse-Handel. Selbst bis zu vier Produkte aus Krokodilhaut sind erlaubt, wenn sie für den privaten Gebrauch bestimmt sind. Überhaupt nicht nach Deutschland und in die EU einführen darf man hingegen Pflanzenblätter aus Nicht- EU -Ländern. Wer im Herbst aus der Schweiz nach Deutschland einreist, sollte also vorher seine Anorak-Kapuze ausschütteln.
In letzter Zeit erlebt eine Form des Reisens, die für heutige Verhältnisse eigentlich viel zu langsam ist, eine regelrechte Renaissance: Schiffsreisen werden von Jahr zu Jahr beliebter. Laut einer ADAC -Statistik hatten 4,8 % der Deutschen vor, 2011 eine Kreuzfahrt zu machen. Damit hat das Interesse an Schiffsreisen innerhalb weniger Jahre um 95 % zugenommen.
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GUT ZU WISSEN
Die drei beliebtesten Regionen für Kreuzfahrten:
Mittelamerika/Karibik: 29,6 %
Mittelmeer/Kanaren: 29,6 %
Nordkap: 29,1 %
Die drei unbeliebtesten Regionen für Kreuzfahrten:
Nordsee: 3,3 %
Baggersee: 0,2 %
Ostwestfalen: 0,00005 %
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Die Begeisterung für Kreuzfahrten mag auch deswegen so sprunghaft angestiegen sein, weil Schiffsreisen mittlerweile erschwinglich geworden sind: Zwölftägige Kreuzfahrten gibt es schon für unter 500 Euro. Allerdings nur in der 3 m² kleinen fensterlosen Innenkabine, die unmittelbar an den laut rumpelnden Maschinenraum grenzt. Dafür ist die Reiseroute ein Traum. Sie geht rheinabwärts von Leverkusen nach Duisburg. Aber im Ernst: Es gibt tolle Angebote für attraktive Kreuzfahrten, die sich nicht nur die Superreichen leisten können. Dadurch ist das Vergnügen allerdings nicht mehr ganz so exklusiv wie früher. Die besonders begehrten Schiffe sind hoffnungslos überfüllt: ob Aida , Arosa oder die Flüchtlingsboote von Tunesien nach Lampedusa. Außerdem besteht in bestimmten Regionen die Gefahr, von Piraten überfallen zu werden. Die Zeiten, in denen man bei Fluch der Karibik zuerst an Roberto Blanco dachte, sind vorbei. Auf den Weltmeeren wird jeder überfallen, dernicht bei drei auf den Korallenbäumchen ist. Viele Reeder haben darauf reagiert, indem sie spezielle Mitarbeiter mit an Bord genommen haben, die auf Piraten extrem abschreckend wirken, wie Polizeibeamte, privates Sicherheitspersonal oder Sascha Hehn.
Ich habe vor vielen Jahren auch mal eine Kreuzfahrt gemacht: mit der Aida durch die Karibik, gemeinsam mit meinem Kumpel Ralf. Zuerst flogen wir in die Dominikanische
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