Cantz schoen clever

Titel: Cantz schoen clever Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guido Cantz

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Menge, aber trotzdem ist die Umweltbilanz des Airbus nicht schlecht. Denn bei ausgebuchter Maschine (550 Fluggäste) entspricht der Verbrauch ungefähr 3,5 Litern pro Passagier. Natürlich spreche ich von Kerosin , nicht von Tomatensaft !
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    Um die Menge an Dreck zu erzeugen, den ein einziger Flug von München nach Berlin verursacht, muss ich vermutlich 38 Jahre lang im Garten Plastiktüten verbrennen. Mache ich natürlich nicht. Andere tun noch mehr: So hat Ottfried Fischer eine tolle Methode entwickelt, Energie zu sparen: Er bewegt sich gar nicht mehr. Rüdiger Hoffmann trägt das Haupthaar jetzt so kurz, dass er den stromfressenden Föhn nur noch für die Achselhaare einsetzen muss. Ich hingegen sortiere zu Hause den Müll. Ich habe unter der Spüle sieben verschiedene Abfalleimer und muss jedes Mal entscheiden: Nehme ich den Eimer für Verpackungen, Sondermüll, Bio-Abfall, Papier, Metall, Glas oder Restmüll? Das kostet viel Zeit, und meine Frau meint, ich solle mir die Mühe nicht machen. Vielleicht hatsie nicht ganz unrecht – zumal wir vorm Haus leider nur eine einzige Tonne haben, und in der landet der komplette Abfall.
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    DAS GEHT JA GAR NICHT!
    Während in Deutschland, Österreich, den Niederlanden, Schweden und Belgien mindestens die Hälfte der Abfälle wiederverwertet oder kompostiert wird, recyceln die Bulgaren überhaupt nicht: Der Müll wandert ohne Ausnahme auf die Deponie. Nicht viel besser sieht es in Rumänien (99 %), Malta (95 %) oder Litauen (92 %) aus.
    Die beste Quote mit 100 % Müll-Recycling hat Dieter Bohlen: Er macht wirklich aus jedem Dreck eine neue Platte.
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    Noch besser, als den Müll zu trennen , ist es natürlich, ihn zu vermeiden . In Deutschland erzeugt jeder Bürger pro Jahr fast 600 Kilogramm Müll. 2009 waren es zum Beispiel 587 Kilogramm. Das entspricht dem Gesamtgewicht einer kompletten Jugend-Fußballmannschaft (D-Junioren) oder wahlweise dem Gesamtgewicht von Reiner Calmund und Rudi Völler. Mit 587 Kilogramm liegen wir Deutschen im Europa-Vergleich im Mittelfeld. Aber während die Dänen mit 833 Kilogramm pro Kopf das traurige Schlusslicht bilden, zeigen uns die Polen, dass es auch anders geht: Dort fallen nur 316 Kilogramm Müll pro Einwohner an – aus den restlichen Abfällen brennen sie vermutlich ihren Wodka.
    Aber wie können wir Müll vermeiden? Es gibt Menschen, die im Supermarkt, kaum dass sie ihren Einkauf bezahlt haben, die Produkte aus den Verpackungen reißen und diese in die extra dafür aufgestellten Behälter werfen. Dadurch wirdder Müll natürlich auch nicht weniger. Ich warte darauf, dass die ersten Kunden noch im Laden die Konserven öffnen und sich die Bohnensuppe nach Balkan-Art in die Handtasche schütten, nur um die Dosen nicht mit nach Hause nehmen zu müssen. Warum auch nicht? Wir alle können mitmachen. Selbst Amy Winehouse, die in ihrem kurzen Leben sicherlich nicht alles richtig gemacht hat, muss in Sachen Müllvermeidung ein echtes Vorbild gewesen sein: Wenn sie eine Flasche Whisky kaufte, trank sie die ganze Pulle sicher noch im Kassenbereich aus und ließ das Altglas gleich im Laden.
    Auch die Hersteller könnten etwas gegen den Müll tun, indem sie auf übergroße Verpackungen verzichten. Oft wird nämlich eine ganze Menge Luft mit verkauft. Es ist nicht nötig, 45 Spülmaschinen-Tabs in einen Karton zu packen, bei dessen Anblick man denkt, die Spülmaschine würde gleich mitgeliefert. Das wäre so, als würde Kate Moss die Klamotten von Tine Wittler auftragen. Am besten würde alles so sparsam verpackt, wie es uns die Natur vormacht: mit Eiern, Bananen oder Bierbäuchen auf Mallorca.
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    WIE GEIL IST DAS DENN?
    Die wahrscheinlich teuerste Plastiktüte der Welt hat der deutsche Sammler Heinz Schmidt-Bachem erworben. Für eine »Campbell‘s«-Tüte, die von Pop-Art-Künstler Andy Warhol signiert wurde, zahlte er umgerechnet etwa 5000 Euro.
    Ein stolzer Preis für eine Plastiktüte! Die meisten Menschen würden mit 5000 Euro etwas Sinnvolleres kaufen: eine Einbauküche, ein gebrauchtes Auto oder 20 000 normale Plastiktüten.
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    Seit 1961 vom Kaufhaus Horten in Neuss die ersten Plastiktüten in Deutschland ausgegeben wurden, hat sich eine Sammler-Szene gebildet, die Plastiktüten aus aller Welt zusammengetragen hat. Und damit meine ich nicht diese wahllosen Tüten-Lager, wie wir alle sie in der hintersten Ecke unter der Küchenspüle pflegen. Nein, die Tüten-Kenner sammeln mit System. Sie sortieren ihre Preziosen nach Alter,