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Cantz schoen clever

Cantz schoen clever

Titel: Cantz schoen clever Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guido Cantz
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endlich realisiert hatten, dass wir mit dem Flughafen in unmittelbarer Nachbarschaft Gefahr liefen, dass eine Boeing versehentlich bei uns im Vorgarten landete.
    Weihnachten fand bei uns fortan mit dunkler Fassade statt. Bis auf einmal, als der Baum abfackelte und das Wohnzimmer in Brand steckte. Als wir draußen auf der Straße standen und der Feuerwehr dabei zusahen, wie sie die Schläuche ausrollte, legte mein Vater seinen Arm um die Schulter meiner Mutter und sagte stolz zu ihr: »Siehst du, Irmhild, jetzt ist unser Heim doch heller als alle anderen!«
    Energiebewusstsein und Lebensqualität müssen einander indes nicht zwingend ausschließen. Man darf es nur nicht übertreiben.
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    WIE GEIL IST DAS DENN?
    Möglichkeiten, bei einem romantischen Abendessen Strom zu sparen:

    Bei einem Strompreis von 25 Cent pro kWh macht das gerade mal 1,20 €. Das mag erst mal nicht besonderslohnend klingen, aber man muss das langfristiger sehen: Man spart ja bereits am nächsten Morgen weiter, wenn man das Frühstück nur für eine statt für zwei Personen machen muss.
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    Ich lasse das Licht zu Hause nicht unnötig brennen. Das lohnt sich. Zumindest, wenn man nicht auf Energiesparbirnen umgestellt hat, sondern noch die gute alte Glühlampe verwendet. Ich weiß: Damit verschlechtere ich meine Umweltbilanz erheblich, aber ich mag dieses kalte Energiesparlicht einfach nicht. Wenn ich mit meiner wunderschönen Frau im Schein unserer Wohnzimmerlampe sitze und ihr zärtlich in die Augen schaue, möchte ich schließlich das Gefühl haben, sie auf der Stelle ins Schlafzimmer bringen zu wollen – und nicht zum Pathologen.
    Außerdem sind Energiesparlampen giftiger Sondermüll: Sie enthalten Quecksilber. Trotzdem landen bis zu 90 Prozent der ausrangierten Öko-Birnen im Hausmüll. Die anderen 10 Prozent werden vermutlich einzeln mit dem 25 Liter verbrauchenden Geländewagen zur 50 Kilometer weit entfernten Sondermüll-Deponie gefahren. Dann doch lieber der gute alte Wolfram-Draht und stattdessen öfter mal das Licht ausmachen. Zu diesem Zweck habe ich bei mir zu Hause Lichtschalter eingebaut, die auf Geräusche reagieren: Klatscht man einmal in die Hände, geht das Licht an. Klatscht man noch mal, geht es wieder aus. Ein Klassenkamerad aus der Nachbarschaft hatte früher die gleichen Schalter – und einen strengen Vater. Wir konnten von unserem Küchenfenster aus sehen, wenn mein Kumpel mit einer Fünf nach Hause kam. Denn dann hieß es: Licht an – Licht aus. Licht an – Licht aus …
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    GUT ZU WISSEN
    Die älteste funktionierende Glühbirne der Welt hat vier Watt und hängt in der Feuerwache Nummer 6 im kalifornischen Livermore. Sie brennt seit 1901 fast ununterbrochen, nur für einen Umzug im Jahre 1976 musste sie wenige Minuten lang ausgemacht werden. Über 110 Jahre ohne Pause in Aktion – das kann sonst nur Keith Richards von sich behaupten.
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    Nicht nur zu Hause achte ich auf umweltfreundliches Verhalten. Wir alle kennen die Schilder, die mittlerweile in jedem Hotelbadezimmer aufgestellt sind: »Wenn Sie der Umwelt helfen wollen, benutzen Sie Ihre Handtücher mehrmals, und hängen Sie sie wieder auf den Haken. Wenn Sie wünschen, dass die Handtücher ausgewechselt werden, werfen Sie sie auf den Boden.« Ich hänge die Handtücher immer auf den Haken. Aber ich kenne Menschen, die sogar noch weiter gehen: Die sorgen dafür, dass das Hotel die Handtücher nie wieder waschen muss, und lassen sie einfach in ihrem Koffer verschwinden.
    Außerdem verzichte ich ganz bewusst auf alle energiebetriebenen Geräte, die nicht unbedingt notwendig sind: Ich habe weder einen elektrischen Dosenöffner noch eine elektrische Zahnbürste oder eine elektrische Kaffeemühle – selbst meine elektrische Eisenbahn im Keller funktioniert so wie die echte Bundesbahn im Berufsverkehr: Alles steht. Mehr kann ich nicht tun im alltäglichen Kampf gegen die drohende Klima-Erwärmung.
    Der Klimawandel ist ein ernstes Problem. Ich muss allerdings gestehen, dass ich die Aussicht auf mehr Sonne anfänglich gar nicht so übel fand: Jedes Jahr ein bisschen wärmer – dieses Phänomen kannte man bisher nur aus der Pubertät von Patrick Lindner. Inzwischen sind mir die geschmolzenen Polkappen etwas näher gekommen. Dagegen hilft nur sparen – zum Beispiel bei Flugreisen.
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    GUT ZU WISSEN
    Eines der größten Verkehrsflugzeuge der Welt, der Airbus A 380, verbraucht knapp unter 2000 Liter Kerosin auf 100 Kilometer. Das klingt erst mal nach einer

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