Cantz schoen clever
einfach nur einen Kasten Sprudel.
Windkraft wird besonders von Politikern unterstützt. Kein Wunder. Mit all der heißen Luft, die sie tagtäglich von sichgeben, könnte man Belgiens Autobahnen über Jahrzehnte hinweg taghell erleuchten.
Ein neuer Trend ist das sogenannte Windgas, also ein Gas, das durch Windkraft erzeugt wird. Die Kombination von Gas und Wind gibt es allerdings schon länger, bislang bekannt unter der Bezeichnung »Kuhfurz«.
Und dann ist da noch die gute alte Solarenergie, die in Deutschland am weitesten verbreitete alternative Energiegewinnung. Die Sonne ist in der Lage, sagenhafte 1,5 Trilliarden (!) Kilowattstunden im Jahr zu produzieren.
Das entspricht dem 10 000-Fachen des Energiebedarfs der Menschheit. Eine Stunde durchschnittlicher europäischer Sommersonne auf einem Quadratmeter entspricht ungefähr einer Kilowattstunde. Das heißt: Wenn sich ein durchschnittlicher deutscher Mallorca-Urlauber (1,80 m groß, 1,10 m breit, liegend also ca. 2 m² Angriffsfläche) von 11 Uhr vormittags bis 5 Uhr nachmittags hackebreit an den Strand knallt, dann kann er mit der Energie, die seinen Sonnenbrand ausgelöst hat, 840 Tassen Kaffee kochen. Und die braucht er auch, um am nächsten Vormittag seinen Flieger zurück nach Hause nicht zu verpassen.
Ob Sonne, Wasser und Wind ausreichen, um uns mit Strom und Wärme zu versorgen, vermag niemand zu sagen. Darum tüfteln überall auf der Welt Wissenschaftler und Ingenieure an weiteren ungewöhnlichen Formen der Energie-Erzeugung.
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WIE GEIL IST DAS DENN?
Ungewöhnliche Energiequellen:
Ein Mitarbeiter der Universität von Ohio hat ein Verfahren entwickelt, um aus Urin Wasserstoff herzustellen. Das hat er zumindest behauptet, als ihn der Laborleiter am Rande der Weihnachtsfeier dabei erwischte, wie er in den Erlenmeyer-Kolben pinkelte.
Ein Kraftwerk im kanadischen Quebec nutzt gebrauchte Windeln, um Strom zu produzieren. Laut einem hartnäckigen Gerücht findet es die Konkurrenz natürlich echt beschissen, dass sie nicht selbst darauf gekommen ist.
Forscher an der Universität von Warwick (England) haben ein Auto gebaut, dessen Sprit zu 30 Prozent aus Schokoladenbruch gewonnen wird. Der einzige Sprit, den man bis dahin aus dem Süßigkeiten-Regal kannte, war die hochprozentige Plörre in den Weinbrandbohnen.
Seit 2010 fährt der Heartland Flyer , ein Zug, zwischen Oklahoma City und Fort Worth zu 20 Prozent »viehgetrieben«. So hoch ist nämlich der Anteil aus Biokraftstoff, der aus Schlachtabfällen gewonnen wird. Jetzt, da die Schlachtabfälle anderweitig verwertet werden, muss dringend Ersatz für Gammelfleisch-Döner gefunden werden.
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Die Jahre, in denen ein extrem hoher Energieverbrauch schwer in Mode war, sind zum Glück vorbei. Gut, es ist noch nicht so weit, dass die ostdeutschen Fußball-Fans gezwungen sind, ihre Vereine umzubenennen: Energie Cottbus muss nicht in »Energiesparlampe Cottbus« umgetauft werden, und auch die Anhänger von Dynamo Dresden, Lokomotive Leipzig, Motor Zwickau oder Turbine Halle müssen sich nicht umgewöhnen und ab sofort »Ökostrom Leipzig«, »Windkraft Dresden« oder »Biomasse Zwickau« anfeuern. In der Musikwelt jedoch hat sich der Wandel schon vor längerer Zeit vollzogen: Wo in den 70er Jahren die Düsseldorfer Band Kraftwerk gefeiert wurde, interessierte man sich bereits wenige Jahre später eher für die Gruppe Wind. Das nenne ich vorbildlich.
Ich selbst verzichte zum Beispiel in der Weihnachtszeit inzwischen darauf, mein Haus mit Lichterketten zu schmücken. Ich meine nicht die guten Lichterketten, die sich an der Strecke des Castor-Transportes formieren und die aus 350 Gesamtschullehrern, Claudia Roth und zwei Bio-Metzgern aus Schweinfurt bestehen, alle mit einem Teelicht in der Hand. Ich meine die bösen Lichterketten. Die Wattmonster. Die Stromfresser. Auf die verzichte ich. Meine Eltern liebten diese Dinger über alles! Im Dezember beleuchteten sie ihr Eigenheim so grell wie eine belgische Autobahn. 20 000 Birnchen waren das Minimum. Wir mussten die ganze Adventszeit über mit heruntergelassenen Rollläden im Wohnzimmer sitzen – sonst wären wir erblindet. Und meine Eltern waren nicht die Einzigen, die ganze Straße machte das so. Es war in der gesamten Adventszeit so hell, dass sich niemand ohne Schweißerbrille aus dem Haus traute. Irgendwann haben meine Eltern sich dann von den Lichterketten getrennt. Ich weiß allerdings nicht, obEnergiespar-Gründe eine Rolle spielten, oder ob sie
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