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Carl Mørck, Sonderdezernat Q Bd.4 - Verachtung

Titel: Carl Mørck, Sonderdezernat Q Bd.4 - Verachtung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jussi Adler-Olsen
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ein Bier und was zu beißen ausgeben, ja? Ist ganz in deiner Nähe.«
    »Kenne ich nicht.«
    »Direkt gegenüber vom Rio Bravo, und das kennst du ja wohl. An der Ecke Stormgade.«
    Wenn er wusste, dass Carl das Rio Bravo kannte, warum schlug er das dann nicht vor, der Clown?
    Sie verabredeten eine Zeit, und anschließend saß Carl still da und überlegte, was er dem Idioten sagen musste, damit es in seinen Schädel Vordringen würde.
    Das ist bestimmt Mona, dachte er, als das Telefon klingelte. Halb zehn, um die Zeit konnte sie gut auf so eine Idee kommen. Allein schon der Gedanke verursachte einen Sog im Zwerchfell.
    »Jaaah«, säuselte er, aber die Stimme am anderen Ende gehörte weder Mona noch war sie sexy. Ihm war, als zeigte ihm jemand direkt vorm Gesicht den Stinkefinger.
    »Kannst du gleich mal nach oben kommen, Carl?« Das war Tom Laursen. Laursen war der tüchtigste Kriminaltechniker von Westseeland gewesen, bis ihn der Ekel an seiner Arbeit und ein großer Lottogewinn, der ihm jedoch schnell zwischen den Fingern zerronnen war, den Dienst hatten quittieren lassen. Jetzt war er ein verdammt guter Leiter der Kantine im vierten Stock, soweit Carl gehört hatte. Es wurde wirklich Zeit, dass er mal dort aufschlug.
    Also warum nicht gleich?
    »Worum geht's denn, Tomas?«
    »Um den Leichenfund auf Amager gestern.«

    Die Räumlichkeiten waren noch immer erstaunlich beengt, aber das war auch schon das Einzige, was an die frühere Kantine erinnerte, die die Polizeiführung vor einiger Zeit hatte modernisieren lassen.
    »Geht's gut?«, fragte Carl den stämmigen Kantinenchef und erhielt eine Art Nicken als Antwort.
    »Na ja, den Ferrari, den ich gestern bestellt habe, kann ich wohl nicht so schnell abbezahlen«, sagte Laursen lachend und zog Carl mit sich in die Küche.
    Dann verschwand das Lachen. »Hast du eine Ahnung, Carl, wie laut die Leute reden, wenn sie hier sitzen und reinhauen?« Er sprach gedämpft. »Ich wusste es jedenfalls nicht, bevor ich hier oben gelandet bin.«
    Er machte eine Dose Pilsner auf und schob sie unaufgefordert zu Carl hinüber.
    »Hör mal, Carl. Wenn ich dir sage, dass mir hier zu Ohren gekommen ist, du und Bak, ihr wäret euch wegen des Falls auf Amager in die Haare geraten, kann da was dran sein?«
    Carl trank einen Schluck. Derzeit gab es eine Menge, was runtergespült werden musste. »Nicht wegen dieses Falls, aber warum?«
    »Bak hat jedenfalls gestern gegenüber einigen seiner alten Kollegen angedeutet, es sei schon höchst merkwürdig, dass du bei dem Angriff draußen in der Baracke so unbeschadet davongekommen bist, während Anker getötet und Hardy schwer verletzt wurde. Er sagte, an der Sache sei etwas nicht koscher und dass du nur willst, dass es so aussieht, als seist du angegriffen worden. Dass du von dem Streifschuss an der Stirn unmöglich bewusstlos gewesen sein konntest und dass es im Übrigen leicht sei, so einen Schuss auf kurze Distanz zu fingieren.«
    »Dieser Dreckskerl! Das muss er gesagt haben, unmittelbar bevor ich ihm bei dem Fall mit seiner Schwester geholfen habe. Dieses undankbare Arschloch! Und wer läuft jetzt hier rum und verbreitet diesen Mist?«
    Laursen schüttelte den Kopf. Damit wollte er also nicht rausrücken. Hier oben sollte man sich offenbar sicher fühlen, reden zu können, wie und was man wollte. An sich okay, wenn sich der Tratsch nicht gerade auf Carl bezog.
    »Ich fürchte, es gibt einige, die so denken. Aber das ist nicht alles, Carl.«
    »Was noch?« Er stellte die Bierdose auf dem Kühlschrank ab. Wenn er gleich unten beim Chef der Mordkommission stand und Benzin ins Feuer goss, durfte er nicht nach Bier stinken.
    »Die Rechtsmediziner haben in der Tasche der gestern entdeckten Leiche ein paar wichtige Sachen gefunden. Das eine war eine Münze, die in eine Falte gerutscht war. Eine Einkronenmünze, um genau zu sein. Sie haben in der Tasche insgesamt fünf dänische Münzen gefunden, aber diese war die neueste.«
    »Und von wann war sie?«
    »Die war nicht so alt. 2006. Die Leiche kann also höchstens vier Jahre in der Erde gelegen haben. Aber da war noch mehr.«
    »Ja, das ahne ich schon. Was noch?«
    »Zwei der Münzen in der Tasche waren in Haushaltsfolie eingewickelt, und da waren Fingerabdrücke drauf. Jeweils der rechte Zeigefinger von zwei verschiedenen Personen.«
    »Okay. Und hat man da was rausgefunden?«
    »Ja, hat man. Die Abdrücke waren sehr deutlich und gut konserviert. Das Einwickeln der Münzen hat also wohl genau seinen

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