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Carl Mørck, Sonderdezernat Q Bd.4 - Verachtung

Titel: Carl Mørck, Sonderdezernat Q Bd.4 - Verachtung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jussi Adler-Olsen
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mit ausreichend Puffer berechnet.
    Die übrigen Hausbewohner würden mit Sicherheit niemanden außer dem eigenen Besuch einfach einlassen. Dafür hatten die Junkies gesorgt, die unten am Blågårds Plads rumhingen. Abschreckende Beispiele hatte es mehr als genug gegeben.
    Wenn dann alles überstanden war, blieben ihr der Abend und die Nacht, um den Rest zu ordnen.
    Nun musste sie sich nur noch einmal versichern, dass der Raum auch wirklich dicht war. Sie musste ihn einem letzten Test unterziehen.
    Sie nahm ihre Einkaufstasche, holte aus dem Werkzeugkasten einen Schraubenzieher und verließ die Wohnung. Im Treppenhaus kniete sie sich vor die Wohnungstür. Der Schlitz in einer der Schrauben, die ihr Namensschild hielten, war etwas ausgeschlagen. Aber mit leichtem Druck gelang es ihr schließlich, auch diese Schraube zu lösen, um das Schild abzunehmen. Sie steckte es in die Einkaufstasche, ging die Treppe hinunter und trat ins Freie.
    Sie entschied sich, zuerst zum Schuh- und Schlüsseldienst in der Blågårdsgade und dann in die Drogerie in der Nørrebrogade zu gehen.
    »Und bis auf den Nachnamen soll das neue Schild genauso aussehen wie das alte? Na, ich will es versuchen«, sagte der Schuster hinter der Theke und betrachtete das mitgebrachte Türschild. »Aber ich kann mich erst in einer guten Stunde darum kümmern. Ich muss vorher noch ein paar Schuhe flicken.«
    »In genau anderthalb Stunden komme ich wieder. Und sehen Sie zu, dass die Schrift dieselbe ist wie auf dem alten Schild. Und dass der Name richtig geschrieben ist.«
    So, das wäre erledigt, dachte sie auf dem Weg zur Drogerie. Dass unten an der Haustür neben der Türklingel noch immer Nete Rosen stand, wollte sie mit einem kleinen selbstklebenden Etikett und einem Stift ändern. Von nun an hieß sie Nete Hermansen, die Papiere waren bereits unterschrieben und eingeschickt. Vielleicht würde sich der eine oder andere Hausbewohner wundern, aber das kümmerte sie nicht.
    »Ich brauche ein paar Produkte mit intensivem Geruch«, erklärte sie dem Drogisten in der Nørrebrogade. »Ich bin Biologielehrerin, und meine Schüler sollen morgen im Unterricht etwas über den Geruchssinn lernen. Wohlriechende Sachen habe ich zu Hause, was ich noch bräuchte, wäre etwas, das scharf und durchdringend riecht.«
    Der Drogist bedachte sie mit einem schrägen Lächeln. »Da hätten wir zum Beispiel Terpentin, Salmiakgeist und Petroleum. Und dann würde ich empfehlen, zwei Eier zu kochen und eine Essigflasche mitzunehmen. Da werden den Kindern schon die Augen tränen.«
    »Danke, dann nehme ich die drei Sachen und außerdem etwas Formalin. Vier bis fünf Flaschen.«
    Sie lachten sich an, Plastiktüten wurden weitergereicht und dann war auch das erledigt.
    Zwei Stunden später war das neue Schild mit dem Namen Nete Hermansen angeschraubt. An der Tür, hinter der sie bald schon Rache üben würde, sollte nicht Rosen stehen.
    Sie schloss hinter sich ab, ging in die Küche, holte acht tiefe Teller und brachte sie ins Esszimmer am Ende des Flurs.
    Sicherheitshalber legte sie den Esstisch mit Zeitungen aus und stellte darauf die Teller, die sie einen nach dem anderen mit stinkenden oder duftenden Flüssigkeiten füllte. Eau de Cologne, Lavendelwasser, Terpentin, Petroleum, Waschbenzin, Essig, Haushaltsalkohol und Salmiakgeist.
    Mit der Wucht von Handkantenschlägen schlugen ihr noch im selben Moment unsichtbare Wolken von den Tellern entgegen. Nasenschleimhäute und Rachen waren sofort so gereizt, dass sie fluchtartig den Raum verlassen musste. Sie dachte gerade noch daran, die Tür hinter sich zuzuziehen.
    Röchelnd rannte sie ins Bad und ließ sich minutenlang kaltes Wasser übers Gesicht laufen. Der Gestank war absolut beißend und aggressiv und kaum wieder loszuwerden. Es fühlte sich an, als würde er sich von den Nasenlöchern direkt bis zum Gehirn durchbrennen.
    Sie humpelte durch alle Räume und riss sämtliche Fenster auf, damit sich die Dünste, die aus dem abgedichteten Esszimmer entwichen waren oder noch in ihren Kleidern hingen, verflüchtigen konnten.
    Nach einer Stunde schloss sie die Fenster, stellte die Flaschen mit dem Formalin unten im Küchenschrank neben den Werkzeugkasten, verließ die Wohnung und setzte sich an den See auf eine Bank.
    Sie lächelte vor sich hin.
    Das würde schon alles klappen.

    Nach einer weiteren Stunde war sie bereit, wieder nach oben zu gehen. Sie konnte frei durch die Nase atmen. Die sanfte spätsommerliche Brise hatte ihre Kleidung

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