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Carl Mørck, Sonderdezernat Q Bd.4 - Verachtung

Titel: Carl Mørck, Sonderdezernat Q Bd.4 - Verachtung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jussi Adler-Olsen
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völlig gleichgültig, Hauptsache, die Penunzen kamen. Aber der Besitzer des örtlichen Lebensmittelladens tat es. Er sagte, Gitte Charles sei am 31. August mit fünfzehnhundert Kronen in der Tasche bei ihm aufgekreuzt und habe sich recht hochnäsig benommen. Sie sagte, sie hätte eine Stange Geld geerbt und müsse nach Kopenhagen, um es abzuholen. Worüber er lachte, was sie wiederum kränkte.«
    Carl runzelte die Stirn. »Ein Erbe, sagst du? Kann das hinkommen?«
    »Nein, ich hab mich beim Amtsgericht schlaugemacht. Es gab kein Erbe.«
    »Hm. Das wäre wohl auch sensationell gewesen.«
    »Ja. Aber nun hör dir mal das hier an.« Sie nahm die Akte vom Tisch und schlug den Polizeibericht etwa in der Mitte auf. »Hier. ›Der Besitzer des Lebensmittelladens zeigte ihr Verschwinden etwa eine Woche später an, weil sie ihm einen Fünfhundertkronenschein gegeben und dazu gesagt hatte, wenn sie in der nächsten Woche nicht um zehn Millionen reicher zurückkäme, könne er das Geld behalten. Und käme sie, dann könnte er ihr den Schein zurückgeben und dazu eine Tasse Kaffee und einen Whisky.‹ Der Kaufmann setzte also nicht allzu viel aufs Spiel, oder? Und deshalb ist er auch drauf eingegangen.«
    »Zehn Millionen!« Carl stieß einen Pfiff aus. »Okay, da befand sie sich ja wohl im Land der Träume.«
    »Klar. Aber hör mal. Als der Kaufmann in der Woche darauf ihr Fahrrad unten am Hafen fand, war ihm trotzdem nicht ganz wohl bei der Geschichte.«
    »Ja, das lässt sich denken. Er hatte ja immer noch den Fünfhunderter. Und sie war wohl keine, die mit Fünfhundertkronenscheinen nur so um sich warf.«
    »Nee, ganz sicher nicht. Das steht auch hier im Bericht: ›Kaufmann Lasse Bjerg befürchtet, dass Gitte Charles, falls sie nicht tatsächlich ihre zehn Millionen bekommen und ein neues Leben angefangen hat, etwas Ernstes zugestoßen ist.‹ Und jetzt die zwei entscheidenden Sätze: ›Denn fünfhundert Kronen waren für Gitte Charles enorm viel Geld. Warum hätte sie freiwillig darauf verzichten sollen?‹«
    »Na, da sollte man ja fast einen Ausflug nach Samsø ins Auge fassen, mit dem Kaufmann und dem Vermieter reden und sich überhaupt dort ein bisschen umschauen«, sagte Carl. Dann bekäme man auch etwas Distanz zu dem ganzen unerquicklichen Rest, dachte er.
    »Das wird nichts nützen, Carl. Der Kaufmann ist im Pflegeheim und äußerst dement, mit dem Vermieter habe ich gesprochen, der ist 'ne Dumpfbacke, und Gittes Sachen gibt es nicht mehr. Die hat Dumpfbacke auf dem Flohmarkt verscherbelt, um noch 'n paar Kronen rauszuschlagen.«
    »Also eine kalte Spur.«
    »Eiskalt.«
    »Okay. Was haben wir denn überhaupt? Wir wissen jetzt, dass zwei Frauen, die sich kannten, auf mysteriöse Weise an ein und demselben Tag spurlos verschwanden, Gitte Charles und Rita Nielsen. Gitte Charles hat nichts, rein gar nichts hinterlassen. Und im Fall Nielsen gibt es immerhin die frühere Angestellte Lone Rasmussen, die noch einige von Ritas Sachen verwahrt - ohne dass das die Ermittlungen im Übrigen auch nur einen Zentimeter vorangebracht hätte.« An der Stelle beabsichtigte er, sich eine Zigarette zu nehmen, aber angesichts von Roses polarkaltem Blick gefroren seine Finger auf dem Weg zur Packung. »Wir können uns ja überlegen, ob wir Lone Rasmussen aufsuchen und ein bisschen in der Hinterlassenschaft rumstochern. Aber wer will dafür schon nach Vejle fahren.«
    »Sie wohnt nicht mehr in Vejle«, sagte Rose.
    »Wo denn dann?«
    »In Thisted.«
    »Das ist ja noch weiter weg.«
    »Ja, aber in Vejle wohnt sie jedenfalls nicht.«
    Da zog Carl doch eine Zigarette aus der Packung. Er wollte sie gerade anstecken, als Assad ins Zimmer kam und noch an der Tür den nicht existierenden Rauch mit beiden Händen wegwedelte. Herrje, was waren die doch alle empfindlich geworden!
    »Habt ihr euch über Gitte Charles unterhalten?«, fragte Assad.
    Beide nickten.
    »Also, ich hab im Fall dieses Fischers Viggo Mogensen nichts erreicht«, fuhr er fort. »Aber mit Philip Nørvig bin ich weitergekommen. Ich habe mit der Witwe ein Treffen vereinbart, sie wohnt noch immer in dem Haus in Halsskov.«
    Carls Kopf ruckte zurück. »Und wann soll dieses Treffen stattfinden? Doch wohl nicht jetzt?«
    Roses Augenlider hoben sich mühsam über die Pupillen. Sie sah wirklich erschöpft aus. »Schau doch mal auf die Uhr und aktiviere deine kleinen Grauen, Carl. Findest du nicht, dass wir lange genug hier gesessen haben?«
    Carl blickte Assad an. »Dann ist der

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