Carolin - GesamtWerk
liegt im Bad ein schwarzes Tuch bereit. — Allerdings wirst du dieses Tuch nur benutzen dürfen, wenn du folgsam warst. Ansonsten, so wie heute, wird es durch deinen Mund ersetzt.« Entsetzt wich sie einen Schritt zurück. Simon griff nach der Gerte und versetzte ihr zwei Hiebe, die halb den anvisierten Hintern trafen und halb die Hüften, da sie sich von ihm abzuwenden versuchte. »Ich habe nicht die Absicht, jeden meiner Befehle mit dir auszudiskutieren.« Wieder wurde sie vom Stock getroffen. »Also tu, was ich sage!« Schluchzend sank sie auf die Knie, beugte das Gesicht zum Stuhl hinunter, erhielt den nächsten Hieb und schloss die Lippen um den Plug, reinigte ihn wimmernd unter weiteren Schlägen — und lutschte ihn, als die Gerte zur Ruhe kam, so hingebungsvoll, als sei er lebendig geworden und habe sich ihre Abscheu in Begierde verwandelt.
Simon legte den Stock auf den Tisch. »Es geht doch. Warum nicht gleich so? — Aber komm jetzt hoch, Judith, und gib mir die Rechnung.«
Sie erhob sich seufzend von den Knien und griff mit spitzen Fingern zwischen ihre Beine. Behutsam zog sie aus ihrem Schoß ein durchsichtiges Rohr aus Plexiglas hervor, das hinten abgerundet war und sich nach vorne hin verjüngte. Es hatte in etwa die Größe eines Dildos, kein Wunder also, dass sie ihre Gefühle kaum hatte eindämmen können. Fahrig zog sie den Pfropfen ab, fummelte ein zusammengerolltes Blatt heraus und wollte es Simon reichen, sah seinen mahnenden Blick und beugte die Knie zu einem Knicks. »Bitteschön, mein Herr.«
Er nahm das Papier entgegen, ohne einen Blick darauf zu werfen, und schickte sie ins Bad. Wie Voyeure standen Simon und Carolin vor dem Bildschirm, um zuzuschauen, wie sich Judith auf der Toilette niederließ, von den Ketten, die Simon ihr anbelassen hatte, kaum behindert, wie sie gründlich das Plexiglasrohr reinigte, in der Kabine mit den durchsichtigen Wänden eine Dusche nahm und sachte ihren Po rieb, als würde sie den Stock noch spüren.
Carolin, die dicht neben Simon stand und sich momentan wie seine Vertraute fühlte, nicht wie seine Sklavin, wagte ihre Gedanken auszusprechen. »Du gehst hart mit ihr um.«
Seine Hand schob sich zwischen ihre Beine und griff kräftig zu, entriss ihr ein Seufzen. »Sie verträgt das«, sagte er. »Es macht sie scharf. Du weißt ja, dass es solche Frauen gibt.« Die Hand verließ ihren Schoß, zwei Finger legten sich an ihre Lippen und sie beleckte sie zärtlich. Simon lächelte. »Aber gut. Heute habe ich sowieso nichts mehr mit ihr vor. Packen wir das Zuckerbrot aus.«
Im Bad lag ein Umhang für Judith bereit, ein solcher, wie Carolin ihn trug. Sie zog ihn sich über, was auch mit den Ketten möglich war, und durfte sich bei der Rückkehr ins Wohnzimmer am Tisch auf einen ganz normalen Stuhl setzen. Simon legte das Tagebuch vor sie hin und sie schlug es klaglos auf. Mit dem Füller in der Hand überlegte sie eine Weile, dann schrieb sie den ersten Satz und bald flog die Feder wie von alleine über das Papier. Jede Menge fiel ihr zu schreiben ein, aber sie hatte ja auch viel erlebt.
Carolin saß derweil mit Simon auf dem Sofa und hörte Musik aus den edlen Standlautsprechern. Die »Ladies and Gentlemen …« der Grateful Dead hatte er eingelegt. Es klang gut. Allmählich begann sie sich in dem seltsamen neuen Haus wohlzufühlen.
Gegen Mitternacht wurde Judith zu Bett gebracht, zum alles andere als bequemen. Simon führte sie nach unten und öffnete die Tür gegenüber der Folterkammer. Das war der Raum mit den drei Zellen! Er öffnete die mittlere Zellentür und verstört trat Judith ein. Sie musste sich rücklings auf die Pritsche legen und Simon fesselte ihre Hände vorn ans Halsband, so kurz, dass sie sich nicht tiefer als bis zum Busen herabnehmen ließen. Am hinteren Ring des Halsbandes schloss er eine kurze Kette an, die an den metallenen Rahmen am Kopfende der Pritsche geschmiedet war. »Nicht dass du auf komische Ideen kommst«, sagte er. »Du weißt ja, dass deine Lust nun mir gehört.« Ungläubig schaute sie ihn aus großen Augen an. Er breitete eine blaue Decke über sie und wies zu einem roten Schalter an der Wand, den ihre Hände noch erreichen konnten. »Wenn es irgendein Problem gibt, drückst du da drauf.« Mahnend hob er den Zeigefinger. »Aber nur bei einem wirklichen Problem!« Er wünschte ihr eine gute Nacht, verschloss die Gittertür und knipste das Licht aus, ließ sie mit ihren Gedanken und Gefühlen allein.
Carolin hatte es
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