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Carolin - GesamtWerk

Carolin - GesamtWerk

Titel: Carolin - GesamtWerk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juergen Bruno Greulich
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besser, denn sie durfte die Nacht im oberen Stock des Hauses in Simons Schlafzimmer verbringen. Sein breites bequemes Bett war tausendmal angenehmer als eine harte Zellenpritsche, geradezu himmlisch. Sie spürte seine Hand zwischen den Beinen, schmiegte sich an ihn und hörte ihn flüstern: »Ich liebe dich, mein Weib.« Es waren die schönsten Worte, die es gab auf der Welt. Und sie meinten vielleicht wirklich sie selbst und nicht nur seine Sklavin. Seine Hand entlockte ihr ein glückliches Seufzen. »Ich liebe dich auch, Simon …«
     

19Die Erziehung
     
    19Die Erziehung
     
    Helles Licht fiel ins Zimmer, als Carolin aus tiefem Schlaf erwachte. Das Bett neben ihr war leer und wie von weit her klangen bekannte Laute an ihr Ohr, tiefe Atemzüge, ein sinnliches Seufzen. Schlaftrunken wandte sie den Kopf zur Seite. Was sie erblickte, war kein Traum. Judith stand da, nackt und mit erhobenen Armen. Ihre Hände waren im Nacken ans Halsband gefesselt und ihre Füße eng aneinandergekettet. Sie rang um Beherrschung und versuchte ihrer Stimme Festigkeit zu geben. »Guten Morgen, Carolin. Ich bringe eine Nachricht von unserem Herrn.«
    Eine Nachricht? Es dauerte einen Moment, bis Carolin begriff. Ach so, die Nachricht befand sich in Judiths Schoß wie die Rechnung gestern. Daher also rührte die Erregung, die Judith in den neuen Tag begleitete. Gähnend richtete sich Carolin auf. »Hast du gut geschlafen?«
    Judiths Blick wich dem ihren aus. »Nicht besonders. Es gab so viele Gedanken und Gefühle …«
    Carolin versuchte sich an einem tröstlichen Lächeln, das nicht tröstete, und zog den seltsamen Postbehälter behutsam aus seinem leise bebenden Versteck. Ein blassblaues Blatt stak im Rohr, darauf Simons Handschrift: »Guten Morgen, Carolin. Zeit zum Aufstehen. Mach Judith die Klammern dran, die du auf deinem Nachttisch findest, und schicke sie zu mir zurück. Komm dann nach, sobald du dich frisch gemacht hast. Und nimm den Plug in dich, den du im Bad findest.«
    Oh. Das klang nach einem aufwühlenden Vormittag. Sie legte Brief und Rohr zur Seite und nahm die vier Klammern zur Hand, die von zierlichen Ketten miteinander verbunden wurden. Bang waren Judiths große braune Augen auf sie gerichtet. »Er will es so«, sagte Carolin mit einem hilflosen Achselzucken. Vorsichtig ging sie zu Werke, trotzdem zuckte Judith schmerzvoll zusammen, als sich die stumpfen Krallen in die zarten steifen Brustwarzen gruben; von den rot geschminkten Lippen perlten aufgewühlte Seufzer. Wo die beiden anderen Klammern Halt finden sollten, war nicht schwer zu erraten. Behutsam klemmte Carolin sie an den Schamlippen fest und zärtlich tupfte sie eine Träne von Judiths Wange. »Tut’s arg weh?«
    Judith nickte und inmitten ihres Schmerzes erblühte ein entrücktes verlegenes Lächeln. »Aber es ist auch schön …« Es waren die Worte einer Masochistin. Judiths Lippen suchten Carolins Zeigefinger, küssten ihn, sogen ihn in den Mund und lutschten lustvoll an ihm, als brächte er Linderung des Schmerzes und Erlösung vom Begehren, das offenbar quälend in ihr glühte.
    Sachte zog Carolin den Finger zurück. »Dein Herr will dich sehen. Du darfst ihn nicht warten lassen.«
    Verwirrt, als könne sie sich selbst nicht begreifen, schüttelte Judith den Kopf. »Verzeih mir bitte. Ich glaube, ich bin lüstern … So lüstern wie noch nie zuvor.« Sie wandte sich ab und verließ das Zimmer mit den kleinen Schritten, die ihr die Kette an den Füßen erlaubte, und seufzend im Griff der Klammern. Versonnen schaute Carolin ihr nach. Unglaublich, welch tiefe Gefühle das Dasein als Sklavin doch wecken konnte … Sie ging zur Toilette, machte sich danach frisch und schminkte sich; immer wieder fiel ihr Blick dabei auf den schwarzen Plug, der herausfordernd auf dem Badewannenrand stand … Und das am frühen Morgen schon … Nein, verlockend war das nicht. Aber doch wohl unvermeidlich. Zaghaft bereitete sie den Po mit der bereitliegenden Gleitcreme vor und behutsam drängte sie das dicke Gummi hinein, sah im Spiegel ihr sinnlich verklärtes Gesicht. Es war kurz nach zehn Uhr, im Büro wäre ihr die Zeit bis zum Feierabend noch endlos erschienen und hätte es solch aufregende Gefühle natürlich nicht gegeben. Nicht mehr dorthin zu müssen, war eine Erlösung. Sie zog das Nichts von Umhang über, der hier offenbar zu ihrer Hauskleidung wurde, schlüpfte in ihre hochhackigen Schuhe und war bereit, vor Simons Augen zu treten. — Das Wohnzimmer duftete nach

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