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Caroline und der Bandit

Caroline und der Bandit

Titel: Caroline und der Bandit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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unterrichtet.«
    Caroline
war sehr verblüfft. Guthrie hatte diesen Mann nie erwähnt. Und jetzt schien er
zu erwarten, daß sie bereitwillig auf seinen Vorschlag einging, im Haus eines Fremden zu leben! »Es wäre nicht schicklich für mich, in einem reinen Männerhaushalt
zu leben«, entgegnete sie flach.
    »Keine
Sorge, Caroline. Roy hat eine Haushälterin. Sie heißt Jardena Craig und wird
schon auf deinen guten Ruf achten.«
    Carolines
Herz zog sich zusammen, bis es schmerzte. Guthrie schien tatsächlich
vorzuhaben, sie zu verlassen, um Flynn zu jagen, nachdem sie nicht einmal einen
ganzen Tag verheiratet waren. Aber Flynn war sehr gefährlich, und auf dem Weg
lauerten tausend Gefahren auf Guthrie. Caroline schaute ihn nicht an, als sie
sagte: »Angenommen, ich folgte dir?«
    »Dann
werden wir uns begegnen, Wildkatze«, erwiderte Guthrie drohend, »und das
erste, was ich dann tue, ist, dich übers Knie zu legen. Danach bringe ich dich
nach Laramie zurück und übergebe dich Marshal Stone. Zwar würde es mich wertvolle
Zeit kosten, aber du kannst mir glauben, daß ich es tun würde.«
    Caroline
errötete, weil sie begriff, daß sie verloren hatte. So unauffällig wie möglich
nahm sie den Ehering an sich, den sie vorher abgelegt hatte, und steckte ihn in
die Tasche ihres Hosenrocks.
    Guthrie
legte seine Hand auf ihre und drückte sie tröstend. »Caroline, wenn wir uns
eine Chance geben wollen, glücklich zu werden, müssen wir Flynn nach Laramie
zurückbringen. Und du müßtest selbst wissen, daß ich es allein schneller
schaffe.«
    Sie nahm
den Ring aus ihrer Tasche und umklammerte ihn wie einen Talisman. Ich werde ihn
nicht eher wieder tragen, nahm sie sich vor, als bis ich wieder mit Guthrie
zusammen bin und mit ihm leben kann wie jede normale Frau mit ihrem Mann! »Du
wirst mir sehr fehlen«, gestand sie leise.
    Obwohl
Caroline sich von ganzem Herzen das Versprechen von Guthrie wünschte, ihr treu
zu sein und sie zu lieben, mußte sie sich mit einem schiefen Lächeln von ihm
zufriedengeben und den Worten: »Ich werde schon dafür sorgen, daß du mich nicht
vergißt!«
    Dann nahm
er Caroline bei der Hand und führte sie in ihr Zimmer, wo er Wort hielt und
sein Versprechen einlöste. Er liebte sie so ausdauernd und zärtlich, bis sie
begriff, daß er ihrer Seele für immer seinen Stempel aufgedrückt hatte.
    »Ach,
Guthrie, wenn du nicht zurückkommst ...« sagte sie bedrückt, als es vorbei war
und sie ermattet in seinen Armen lag.
    Mit einem
sehr sanften Kuß brachte er sie zum Schweigen und sagte rauh: »Ich werde
zurückkommen, Wildkatze, und dann fahren wir nach Bolton und erklären Miss
Phoebe und Miss Ethel alles. Danach werden wir nach Chicago reisen und die
Suche nach deinen Schwestern aufnehmen.«
    In Carolines
Augen schimmerten Tränen. »Guthrie, ich lie ...« begann sie, aber er beugte
sich über sie und erstickte mit einem Kuß die zärtliche Liebeserklärung, zu der
sie sich endlich durchgerungen hatte.
    Am frühen
Nachmittag ritten sie zu Roy Loudons Ranch hinaus. Mit jeder Meile, die sie
hinter sich ließen, glaubte Caroline, ein Stück von ihrem Herzen zu verlieren.
Trotz Guthries Versicherungen war es möglich, daß er getötet wurde oder ganz
einfach beschloß, sich lieber doch nicht mit einer Frau belasten zu wollen ...
    Die
Loudonranch war groß; Guthrie erzählte Caroline, daß alles Land, das weit und
breit zu sehen war, seinem Freund gehörte.
    Das weiße
Wohnhaus wirkte sehr freundlich mit den grünen Fensterläden, die in der Sonne
glänzten. Im Vorgarten wuchs Gras, und an den Kaminen an beiden Seiten des
Hauses rankten sich rote Teerosen hinauf.
    Eine
mollige Frau mit streng zurückgekämmtem dunklem Haar kam auf die Veranda und
strich ihre Schürze glatt. Das mußte Jardena Craig sein, die Haushälterin, die
Carolines guten Ruf gewährleisten sollte.
    Als ob es
nach Guthrie bei mir noch etwas zu bewahren gäbe, dachte Caroline bedrückt.
    Mrs. Craig
kam ihnen entgegen, ein zurückhaltendes, aber freundliches Lächeln auf den
Lippen. Unter ihrem Blick wurde Caroline schmerzlich bewußt, wie sie aussehen
mußte mit ihrem zerknitterten Reitrock und ihrem hastig geflochtenen Zopf.
    Sie hielt
sich in Guthries Nähe, nachdem er sie vom Pferd gehoben hatte.
    »Sieh an,
Guthrie Hayes!« sagte Mrs. Craig erfreut. »Ich dachte, der Teufel hätte Sie
längst geholt.«
    Guthrie
warf Caroline einen kurzen, zärtlichen Blick zu. »Ich weiß nicht, ob es gerecht
wäre, dem Teufel die Schuld zu

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