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Caroline und der Bandit

Caroline und der Bandit

Titel: Caroline und der Bandit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Caroline?«
    Sie zwang
sich, zu lächeln und schüttelte den Kopf. »Nichts. Du hast recht – wir bedeuten
uns nichts. Wir passen überhaupt nicht zusammen.«
    Er lächelte
verhalten und berührte ihr Gesicht mit seinen Fingerspitzen.
»Hm«, machte er nur und schob mit der Stiefelspitze Erde auf die letzte Glut
des kleinen Feuers.
    »Damit ist
die Sache dann erledigt«, erklärte Caroline.
    Er nickte,
aber sein Blick schien auf ihren Mund fixiert zu sein.
    Sie trat
einen Schritt zurück. »Natürlich erwarte ich von dir, daß du als Gentleman dein
Wort hältst und mir nachts nicht zu nahe kommst.«
    Er lachte
und umschloß mit einer Hand ihr Kinn. »Ich bin kein Gentleman«, warnte er sie
augenzwinkernd, »und ich habe dir auf nichts mein Wort gegeben.« Damit wandte
er sich ab und ging zu den Pferden, um sie zu satteln.
    Caroline
blieb dicht hinter ihm. »Einen Moment, Guthrie«, sagte sie in ihrem strengsten
Lehrerinnenton. »Ich fürchte, ich muß von dir verlangen, daß du mir versprichst
...«
    Er drehte
sich um und erwiderte ruhig ihren Blick. »Du bist nicht in der Lage, etwas von
mir zu verlangen, kleine Lehrerin«, unterbrach er sie. »Denn falls du es
vergessen hast – ich bin hier der Anführer, und du hast mir zu folgen.«
    »Das mag
sein«, gab sie widerstrebend zu, »aber das gibt dir noch lange keine Recht über
meinen Körper. Ich bin nicht eine deiner Huren, Guthrie, und ich wäre dir
dankbar, wenn du das bedenken würdest.«
    Er grinste
belustigt und verbeugte sich vor ihr. »Ich würde dich niemals auf eine Stufe
mit solchen Frauen stellen«, versicherte er ihr. »Aber eine Dame bist du auch
nicht, Caroline.«
    Sie drehte
sich abrupt um und fragte sich errötend, ob das eine Beleidigung oder ein
Kompliment gewesen war, während sie hinter die Scheune ging, um einer sehr
persönlichen Angelegenheit nachzukommen. Bei ihrer Rückkehr bellte Tob vor
Eifer über den bevorstehenden Aufbruch, und Guthrie saß schon auf seinem
Wallach. Obwohl Caroline alles andere als eine erfahrene Reiterin war, wäre
sie eher gestorben, als ihn um Hilfe beim Aufsitzen zu bitten.
    Guthrie
wartete, bis sie auf ihrem Pinto saß, und fragte dann in auffallend
unschuldigem Ton: »Hast du nicht etwas vergessen?«
    Erst dann
erinnerte sich Caroline an ihre Reisetasche. Nach einem wütenden Blick auf
ihren Begleiter rutschte sie aus dem Sattel und stieg in das Heu, um ihre
Tasche zu holen. Als sie endlich wieder auf ihrem Pinto saß, war Guthrie schon
weit vorangeritten. Tob hingegen hatte auf sie gewartet, und sein aufgeregtes
Gebell trieb sie zur Eile an.
    Auch an
diesem Tag ritten sie ohne Aufenthalt, bis sie am späten Nachmittag eine
einsame Ranch erreichten.
    Ihr
einziger Bewohner, ein alter Mann in einem Overall, begrüßte sie, indem er
stirnrunzelnd eine doppelläufige Flinte auf Guthries Brustkasten richtete.
    »Sagen Sie,
was Sie wollen!« knurrte er.
    Guthrie
lächelte und beugte sich gelassen im Sattel vor. »Beruhigen Sie sich, alter
Mann«, sagte er. »Meine Frau und ich wollen nur unsere Pferde tränken.«
    Der Rancher
schaute sie aus schmalen Augen an, dann verzog sein zahnloser Mund sich zu
einem Lächeln. Anscheinend überwog sein Verlangen nach Gesellschaft seine
Vorsicht. Caroline wußte, daß viele dieser Rancher manchmal monatelang kein
menschliches Lebewesen sahen.
    »Versorgen
Sie die Tiere, und kommen Sie dann herein«, sagte der Alte, während er die
Flinte an die Wand seiner Hütte lehnte. »Mein Name ist Efraim Fisk.«
    »Gutbrie
Hayes«, erwiderte Carolines Begleiter.
    »Seit wann
bin ich > deine Frau < ?« zischte Caroline ihm zu.
    »Wenn er
wüßte, daß du nur meine Freundin bist«, erwiderte Guthrie leise, als er sie aus
dem Sattel hob, »würde er dich vielleicht mit mir teilen wollen.«
    Caroline
zitterte vor Ärger, aber was konnte sie schon tun? »Deine Frau!« murmelte sie
entrüstet.
    Guthrie
ließ sie an seinem Körper herabgleiten und drohte ihr mit dem Zeigefinger.
»Reiz mich nicht, Caroline«, flüsterte er ihr warnend zu. »Es ist eine lange,
einsame Reise von hier bis Laramie.«
    »Haben Sie
Kautabak?« wollte Mr. Fisk wissen. Er stand in Windrichtung, und der Geruch,
der von ihm ausging, verursachte Caroline starke Übelkeit.
    Da sie
Guthrie nie hatte Tabak kauen sehen, war sie überrascht, als er eine Dose aus
der Satteltasche zog und sie dem Rancher mit einem freundlichen Lächeln zuwarf.
    Mr. Fisk
öffnete sie, steckte einen Finger hinein und füllte seinen Mund mit

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