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Caroline und der Bandit

Caroline und der Bandit

Titel: Caroline und der Bandit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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streichelte sie
seinen Rücken und ließ zärtlich ihre Lippen über sein Ohrläppchen gleiten.
    Dann
schmiegte sie sich zufrieden an ihn und schlief ein. Als sie erwachte, war das
Feuer im Kamin erloschen, das Zimmer kalt, und sie war allein.
    Trotz
Guthries Versprechen, sie nicht zu verlassen, erfaßte Caroline große Angst.
Hastig zog sie ihre Hosen an und schlich zur Tür.

15

    Obwohl Caroline sich so leise wie möglich
bewegte, ächzten die Dielen unter ihren Füßen, als sie über den Korridor
schlich und um die Ecke in die Küche spähte.
    Guthrie saß
an einem der Tische, eine Reihe von Karten in der Hand und eine seiner dünnen
Zigarren zwischen den Lippen. Zwei Männer saßen ihm gegenüber, mit dem Rücken
zu Caroline, und waren ebenfalls in ihre Karten vertieft. Unwillkürlich
richtete Caroline den Blick auf die Wanduhr hinter Guthrie; es war fast
Mitternacht.
    Leicht
verärgert, aber dennoch sehr erleichtert, daß er sie wenigstens nicht verlassen
hatte, ging Caroline in ihr Zimmer zurück und wechselte ihre Kleider gegen ein
Nachthemd aus ihrer Reisetasche. Dann schürte sie das Feuer im Kamin und setzte
sich in einen großen Schaukelstuhl.
    Sie
bürstete gerade ihr langes Haar, als Guthrie zurückkam.
    »Hast du
gewonnen?« fragte sie, ohne ihn anzusehen.
    Sie hörte
ihn lachen und die Sprungfedern quietschen, als er sich aufs Bett setzte und
seine Stiefel auszog. »Weder gewonnen noch verloren – es sei denn, du
betrachtest die Information, daß Flynn in Richtung Cheyenne unterwegs ist, als
Gewinn.«
    Nun drehte
Caroline sich doch zu Guthrie um. Er hockte auf der Bettkante, zog sein Hemd
aus und wirkte ganz wie ein müder Ehemann nach einem langen Arbeitstag. »Kennen
diese Männer Seaton?«
    »Sie haben
mit einem Mann gesprochen, auf den seine Beschreibung paßt«, erwiderte Guthrie
gähnend.
    Caroline
stand auf und ging langsam auf das Bett zu. Trotz der vergangenen Intimitäten
mit diesem Mann war es immer noch ein ziemliches Problem für sie, ein Zimmer
mit ihm zu teilen. Sie wagte gar nicht, daran zu denken, was Miss Ethel und
Miss Phoebe dazu sagen würden, wenn sie es wüßten. »Wann?«
    »Gestern,
auf dem Trail.« Guthrie kroch unter die Decke, streckte sich aus und
verschränkte die Arme unter dem Kopf. »Du siehst aus wie eine
Zigeunerprinzessin, mit dem Widerschein des Feuers in deinem Haar.«
    Caroline
legte sich zu ihm ins Bett, bemühte sich jedoch, Distanz zu halten. »Wann bist
du das letzte Mal einer Zigeunerprinzessin begegnet?« fragte sie trocken.
    Guthrie
lachte und gähnte wieder. »Eigentlich habe ich noch nie eine gesehen«, gab er
zu, während er sich umdrehte, um Caroline anzuschauen. Der Ausdruck in seinen
grünen Augen kam ihr unfaßbar zärtlich vor – aber vielleicht wirkte es auch nur
so im Schein des Feuers. »In ein paar Tagen sind wir in Cheyenne.«
    Caroline
drehte sich auf den Rücken und starrte zur Zimmerdecke auf. »Dann wirst du
Adabelle sicher gleich besuchen«, sagte sie und bemühte sich, so zu tun, als
machte die Vorstellung ihr gar nichts aus.
    Doch
Guthrie umfaßte sanft ihr Kinn und drehte ihr Gesicht zu sich herum. »Ja,
Caroline«, bestätigte er. »Das werde ich.«
    Sie schloß
für einen Moment die Augen, und als sie sie öffnete, betrachtete Guthrie sie
ernst.
    »Ich werde
ihr sagen, daß ich sie nicht heiraten kann.« Caroline war ganz sicher, ihn
mißverstanden zu haben. »Was sagtest du?« fragte sie errötend.
    »Ich sagte,
ich werde Adabelle mitteilen, daß wir nicht heiraten können«, antwortete er.
Nun war er es, der an die Zimmerdecke starrte, was Caroline Gelegenheit
verschaffte, sein Mienenspiel zu beobachten.
    »Warum?«
fragte sie leise, mit unsicherer Stimme.
    Er zog eine
Hand hinter seinem Kopf zurück und rieb sich sein glattrasiertes Kinn. »Weil
ich zuerst herausfinden muß, was ich für dich empfinde, bevor ich einer anderen
Frau verspreche, den Rest meines Lebens mit ihr zu verbringen.«
    Darauf fiel
Caroline keine Antwort ein. Sie hatte noch immer Angst, ihm zu sagen, daß sie
ihn liebte, und außerdem, wenn sie Mr. Flynn nicht fanden, mußte sie vielleicht
den Rest ihres Lebens in einem Gefängnis verbringen oder endete sogar am Galgen
... Unwillkürlich schmiegte sie sich noch näher an Guthrie und lehnte ihren
Kopf an seine Schulter.
    Er legte
den Arm um sie, strich ihr über das lange Haar und zog sie an sich. »Caroline«,
flüsterte er, und dann schloß er die Augen.
    Als eine
lange Zeit vergangen war und Caroline sich

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