Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cash

Cash

Titel: Cash Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Price
Vom Netzwerk:
wählte eine Nummer. »Hey, Mayer, Matty Clark hier. Tun Sie mir einen Gefallen und rufen Sie nicht dauernd diesen Langolier an und verstopfen ihm den Schädel mit dem ganzen Müll, den Sie auf der Straße aufschnappen. Als Nächstes textet er nämlich mir die Ohren zu, und da kommt immer gleich die Abrissbirne durchs Fenster. Wenn Sie Fragen haben, rufen Sie mich an, nicht Langolier, sonst verweise ich Sie in Zukunft an Langolier, das schwöre ich Ihnen, wann immer Sie eine Frage haben, haben wir uns verstanden? ... Wie bitte? Was, noch mal?«
    Matty hielt das Telefon so, dass Yolonda mithören konnte. »Stimmt es, dass der Schütze ein Army Ranger in Vietnam war?«
    »Herrgott Allmächtiger ...«
    »Wie jetzt?«, quakte der Reporter, »jetzt frage ich Sie doch, oder?«
    «Tun Sie mir den Gefallen, und schreiben Sie erst mal nur über das Opfer, okay?«
    »Schön, was gibt es da Neues?«
    »Ich melde mich.« Matty ließ den Blick übers Viertel schweifen. Beinahe konnte er die Eldridge Street 27 sehen, wären da nicht auf einem Mietshaus in der Delancey ein paar Stockwerke hinzugekommen, die bei seinem letzten Dachbesuch noch nicht dagewesen waren.
    Er wollte die Waffe.
     
    »Na schön, wir haben also Kollegen da draußen, die sich die Nacht vor Augen führen«, sagte Yolonda zur Eröffnung der dritten Runde. »Einige Leute in den Bars befragen, die Sie erwähnt haben.«
    »Wozu denn?« Erics Stimme wurde höher. »Es war ein Überfall.«
    »Höchstwahrscheinlich. Aber wir wollen sichergehen, dass euch niemand ausgeguckt hat, vielleicht ist einem Barmann jemand Schräges aufgefallen, oder Ike ist in etwas reingeraten, von dem Sie nichts wissen.«
    »Und?«
    »Und nichts weiter. Na ja, diese Nachbarn, die Chinesen, die auf einen Dolmetscher warteten - die haben praktisch alle ausgesagt, dass sie drei Leute gezählt haben, als sie aus dem Fenster sahen, nicht fünf.«
    »Was bitte? Nein, nein. Dann haben sie erst nach dem Schuss rausgeguckt.«
    »Die Sache ist die, sie wohnen über die ganze Delancey verteilt, nördlich vom Tatort, südlich davon und direkt gegenüber.«
    »Dann haben die alle nach dem Schuss rausgeguckt. Mehr fällt mir dazu nicht ein.«
    »Vielleicht«, sagte Yolonda schwach.
    »Allerdings, so viele Augen«, sprang Matty ein, »die vielen Blickwinkel. Der Schütze und sein Kumpel müssen ziemlich die Kurve gekratzt haben, hm?«
    »Das ist alles so schnell passiert.« Eric legte die Hand aufs Herz. »Das können Sie sich gar nicht vorstellen.«
    »Sie sagten, sie sind ab nach Süden, stimmt's?« Matty sah auf seine Notizen.
    Eric schloss die Augen, um sich die Szene zu vergegenwärtigen. »Süden, ja.«
    »Wir haben nämlich alle Überwachungskameras, die auf die Straße gehen, von Eldridge über Delancey bis zur Henry Street, prüfen lassen«, sagte Matty. »Auf keiner rennt zu der Zeit irgendwer.«
    »Vielleicht haben sie sich schnell links abgemacht und sind dann nach Westen weiter. Oder nach Osten«, sagte Eric. »Ich hab da nicht rumgestanden und ihnen nachgeguckt.«
    »Stimmt, Sie haben ja 911 gewählt.«
    »Genau.« Eric sah angeschlagen aus. »Was jetzt, hätte ich hinterherlaufen sollen oder was?«
    »Das wäre dumm gewesen«, sagte Yolonda. »Übrigens, Sarah Bowen war ziemlich fertig.«
    Eric sah die beiden verständnislos an.

»Die tätowierte Dame, die sich mit Ike im Cry vergnügt hat. Na ja, einen Moment schläft sie mit einem Typen, im nächsten hört sie ...« Eric wandte sich mit rotem Kopf ab.
    »Und im Übrigen kann sie sich viel besser an Sie erinnern als umgekehrt.«
    »Was soll das jetzt heißen?«
    »Sie meinte, Sie waren letztes Jahr ein bisschen besessen von ihr.«
    «Wie bitte?«
    »Und haben andauernd angerufen.«
    »Nein, Moment, eine Sekunde. Das kam nur, weil sie bei jedem Anruf sagte, heute Abend passt es nicht, als wenn ein anderer Abend passender wäre.« Eric verschluckte seine Worte förmlich, als er ihnen in die Gesichter sah. »Wenn sie mir einmal direkt gesagt hätte, >Ich will mich nicht mit dir treffen, ich habe kein Interesse<, dann wäre es gut gewesen. Ich meine, Herrgott, was hat sie denn gesagt - dass ich sie verfolgt habe, oder was? Himmelherrgott.«
    »Ich sage lediglich, als wir vorhin darüber sprachen, da wussten Sie verdammt nochmal ganz genau, mit wem Ike zusammen gewesen war, stimmt's? Sie haben uns ein bisschen was vorgespielt, also ...«
    »Es war mir peinlich ...« Dann: »Was geht hier vor?« Seine Alarmglocken schrillten wieder einmal zu

Weitere Kostenlose Bücher