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Cassia & Ky – Die Ankunft: Band 3 (German Edition)

Cassia & Ky – Die Ankunft: Band 3 (German Edition)

Titel: Cassia & Ky – Die Ankunft: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ally Condie
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greift er nach ihr, kann sie aber noch nicht erreichen. Ich nehme seine Hand und lege sie auf ihre. Ich helfe ihm, sie zu berühren. Für einen Moment bin ich Teil von allem. Dann bin ich wieder ein Außenstehender.
    Der Steuermann blickt erst Ky, dann mich an. Glaubt er uns? Sein Gesichtsausdruck verrät nichts. »Oker hat also gesagt, dass ihr diese Zutat verwenden sollt?«, fragt er mich direkt. Jetzt bin ich an der Reihe, ihn zu überzeugen. Cassia und Ky haben alles getan, was sie konnten.
    »Oker hat mir von seiner Arbeit für die Gesellschaft erzählt«, beginne ich. »Ich weiß also, dass er zu dem Team gehörte, das die Viren entwickelt hat, und ich weiß, wie sehr ihm daran gelegen war, ein Heilmittel zu finden. Und das ist ihm ja offensichtlich auch gelungen.«
    »Wenn es wahr ist, was du sagst«, erwidert der Steuermann, »brauchen wir einen vollen Testlauf des Heilmittels an einer anderen Patientengruppe.«
    »Wie sicher ist das medizinische Zentrum in Camas, in dem Sie mich gefunden haben?«, frage ich.
    »Noch haben wir es unter Kontrolle«, antwortet der Steuermann. Es ist ein seltsames Gefühl, dass jemand, an den ich einst glaubte, sich entscheiden muss, ob er an mich glauben soll oder nicht. Wir stehen uns unmittelbar gegenüber, und ich halte seinem Blick stand.
    Er weiß, dass ich ihm nicht alles erzählt habe, aber was er gehört hat, scheint ihm zu genügen. »Ich kann euch drei jetzt ausfliegen«, sagt er. »Kys Anblick könnte einige Pharmazeuten und Ärzte davon überzeugen, eine Testreihe zu starten. Wo finden wir mehr von der Pflanze, die ihr verwendet habt? Habt ihr sie irgendwo gelagert?«
    »Ja«, sagt Anna. »Ich habe die ganze Nacht lang Zwiebeln ausgegraben.«
    »Und vielleicht weiß ich, wo es noch mehr davon gibt«, sagt Cassia. »Meine Mutter hat einmal ein ganzes Feld solcher Pflanzen gesehen. Die Gesellschaft hat es umgepflügt und den Farmer reklassifiziert, aber vielleicht sind noch Pflanzen übrig. Wenn es uns gelingt, meine Mutter zurückzuholen, kann sie uns sagen, wo sie die Blumen gesehen hat.«
    »Dann nichts wie los«, sagt der Steuermann. »Bringt Ky auf das Schiff.« Er dreht sich auf dem Absatz um und geht zur Tür hinaus, ohne sich noch einmal nach uns umzuwenden.
    Ich helfe den Medics, Ky auf eine Bahre zu legen und sie zu tragen.
    »Danke«, sagt Ky, als wir ihn ins Schiff transportieren, Cassia dicht hinter uns.
    »Du hättest dasselbe für mich getan«, erwidere ich.
    Cassia blickt sich um, als erwarte sie, noch jemanden zu sehen, doch der Steuermann fliegt allein.
    »Wo ist Indie?«, fragt sie, als wir unsere Plätze einnehmen. »Geht es ihr gut?«
    »Nein«, erwidert der Steuermann. »Sie ist am mutierten Virus erkrankt und geflogen, bis ihr der Treibstoff ausging. Ihr Schiff ist im ehemaligen Feindgebiet abgestürzt. Wir konnten noch niemanden entbehren, um ihre Leiche zu bergen.«
    Indie ist tot. Ich blicke Ky an, um zu sehen, wie er es aufnimmt. Sein Gesicht ist vor Kummer verzerrt, aber er wirkt nicht überrascht. Irgendwie scheint er es schon gewusst zu haben. Cassia wirkt schockiert, als könne sie nicht glauben, dass es wahr ist. Aber natürlich ist es das. Ich weiß, dass Viren weder denken noch fühlen können, aber ich werde den Eindruck nicht los, dass sich das Seuchenvirus immer die Lebendigsten aussucht.

Kapitel 54
Cassia

    Zwei unvorstellbare Dinge sind geschehen. Ky ist geheilt.
    Aber Indie, tot?
    Ich habe so viele Bilder von Indie im Kopf. Indie, wie sie die Felswände in den Canyons hinaufklettert, das Boot den Fluss hinuntersteuert, das Wespennest behutsam in der Hand hält. Wie kann sie nicht mehr da sein? Das kann ich mir nicht vorstellen. Das ist unmöglich.
    Aber Ky glaubt es.
    Ky ist zurückgekehrt.
    Es bleibt jedoch keine Zeit, über das Wunder nachzudenken, dass er wieder aufgewacht ist, dass er aufrecht sitzt und ich seine Hand halte und mit ihm rede.
    Stattdessen werden wir in Rekordzeit an Bord gedrängt, und nur kurze Zeit nach der Landung des Steuermannes im Dorf steigen wir wieder auf. Ich habe keine Gelegenheit, Anna für die Zwiebeln zu danken, mich von Eli zu verabschieden und Leyna, Colin und den anderen Dorfbewohnern zuzuwinken, als sie uns abfliegen sehen, in der Hoffnung, dass wir wiederkehren, und zwar beim nächsten Mal mit Schiffen, die sie bis hinüber nach Anderland bringen.

    Xander sitzt auf dem Platz des Kopiloten. Ky schnallen wir auf seiner Tragbahre im Frachtraum an, wo es am sichersten für ihn ist. Xander hat

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