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Cassia & Ky – Die Ankunft: Band 3 (German Edition)

Cassia & Ky – Die Ankunft: Band 3 (German Edition)

Titel: Cassia & Ky – Die Ankunft: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ally Condie
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Richtigkeit, aber ich glaube, es steckt mehr dahinter, als wir erfahren. Außerdem befürchte ich, dass Caleb unserem Team hinzugefügt wurde, um einen von uns zu beobachten. Noch weiß ich nicht, wen, aber ich werde es herausfinden. Vielleicht uns beide.
    »Und du?«, frage ich Indie gespielt leichtherzig. »Wo würdest du hinfliegen, wenn du es dir aussuchen könntest? Zurück nach Sonoma?«
    »Natürlich nicht!«, antwortet sie, als sei das eine dämliche Frage. »Ich würde nicht in meine alte Heimat zurückkehren, sondern irgendwo hinfliegen, wo ich noch nie zuvor gewesen bin.«
    Fest umschließe ich das Stück Papier in meiner Tasche. Cassia hat mir einmal erzählt, dass sie ihre Gedichte und Papiervorräte unter ihrer Kleidung auf der Haut mit sich herumträgt. Der Brief ist alles, was ich von ihr habe.
    Indie beobachtet mich. Und plötzlich sagt sie, wie so oft, etwas Beunruhigendes. Unerwartetes. Sie neigt sich näher zu mir und spricht so leise, dass die anderen sie nicht hören können. »Was ich dich die ganze Zeit schon fragen wollte: Warum hast du keines der Gewebeprobenröhrchen aus der Höhle mitgenommen? Ich habe beobachtet, dass Cassia und Eli jeweils eines genommen haben, du aber nicht.«
    Indie hat recht. Ich habe kein Röhrchen mitgenommen. Cassia dagegen nahm das ihres Großvaters, Eli das von Vick. Später vertrauten beide ihre Röhrchen meiner Obhut an. Ich habe sie in einem Baum neben dem Fluss verborgen, der zum Lager der Erhebung führte.
    »Ich brauchte keines«, antworte ich Indie.
    Wir bleiben stehen. Die anderen aus unserer Gruppe rufen und schreien. Sie haben den Platz gefunden, von dem aus sie in den Fluss springen wollen, oberhalb einer tiefen Stelle jenseits der Stromschnellen. Auch die anderen Staffelmitglieder sind dort hineingesprungen, und die Stelle liegt nahe genug am Weg, dass man sie von dort aus beobachten kann.
    »Kommt schon!«, ruft mir Connor, einer der anderen Piloten, zu und blickt Indie und mich an. »Oder habt ihr etwa Angst?«
    Ich lasse mich nicht zu einer Antwort provozieren. Connor ist kompetent und arrogant, aber kleingeistig. Er hält sich für einen Anführer, ist es aber nicht.
    »Nein«, erwidert Indie und zieht sich prompt bis auf die enganliegende Unterwäsche aus, die wir alle tragen. Sie rennt los und springt ins Wasser. Alle jubeln, als sie untertaucht. Ich halte die Luft an bei der Vorstellung, wie kalt es sein muss.
    Dann denke ich an Cassia an jenem Tag vor langer Zeit in Oria, als sie in das warme blaue Schwimmbecken sprang.
    Indie taucht auf, nass, lachend und zitternd.
    Trotz ihrer Schönheit und diesem gewissen wilden Flackern in ihren Augen sehne ich mich nach Cassia.
    Indie sieht es mir an. Das Leuchten in ihren Augen erlischt. Sie wendet den Blick von mir ab, hievt sich ans Ufer, greift nach ihrer Uniform und klatscht sich mit den anderen ab. Jemand anderes springt ins Wasser, und die anderen jubeln wieder.
    Indie zittert und drückt das Wasser aus ihren langen Haaren.
    Ich muss damit aufhören. Ich muss Indie nicht auf dieselbe Weise lieben wie Cassia, aber ich darf nicht immer an Cassia denken, wenn ich Indie ansehe. Das hat sie nicht verdient. Schließlich weiß ich, wie es ist, wenn die Leute durch einen hindurchsehen oder, schlimmer noch, einen als einen anderen wahrnehmen als den, der man wirklich ist.
    Eine Luftschiffformation fliegt über uns hinweg, und wir blicken automatisch hinauf, ein Reflex, jetzt, da wir selbst so viel Zeit dort oben verbringen.
    Indie klettert auf einen Felsbrocken am Ufer und sieht den anderen beim Springen zu. Sie legt den Kopf in den Nacken und schließt die Augen. So erinnert sie mich an eine der kleinen Eidechsen in den Äußeren Provinzen. Sie wirken träge, aber wenn man sie fangen will, huschen sie davon, schnell wie ein Blitz aus dem Wüstenhimmel kurz vor einem Sommergewitter.
    Ich klettere zu ihr hinauf und beobachte den Fluss und all das, was auf ihm vorüberschwimmt – Vögel und Treibgut aus den Bergen. Man könnte ein Dutzend Boote aus dem Krempel bauen, der innerhalb von ein, zwei Stunden an einem vorbeizieht, besonders im Frühling.
    »Bin mal gespannt, ob die einen von euch je allein fliegen lassen«, höhnt Connor, natürlich so laut, dass alle es mitbekommen. Er nähert sich uns, will uns einschüchtern. Er ist muskulös und hochgewachsen, bestimmt einen Meter neunzig. Ich bin zehn Zentimeter kleiner, aber viel schneller, also lasse ich mich nicht aus der Ruhe bringen. Er würde Indie und

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