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Casteel-Saga 01 - Dunkle Wasser

Casteel-Saga 01 - Dunkle Wasser

Titel: Casteel-Saga 01 - Dunkle Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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Hauses zeigen und in der Art und Weise, wie du es außen herrichtest. Wir hoffen, daß du gerne hier leben wirst, Heaven. Wir wollen unser Bestes für dich tun und dir ein Leben bieten, das wir auch unseren eigenen Kindern bieten würden, wenn wir welche haben könnten. Deine Schule ist ganz in der Nähe, du kannst dorthin zu Fuß gehen.«
    Empört schnaufend murmelte Kitty vor sich hin: »Moment mal. Was macht das schon aus? Sie wird in die Schule gehen, und wenn sie hinkriechen muß. Ich werd’ nicht so blöd sein und mir meinen Ruf wegen eines ungebildeten Kindes ruinieren.«
    Ich setzte mich aufrecht und strengte mich an, die Augen offen zu halten. Ich wollte auf keinen Fall den ersten Blick auf mein neues Zuhause versäumen und studierte interessiert die Häuser, die, wie Cal schon erwähnt hatte, fast alle gleich aussahen, aber eben nicht ganz. Es waren hübsche Häuser. Sicherlich besaß jedes von ihnen ein Badezimmer, wenn nicht mehrere. Und natürlich all die wunderbaren elektrischen Einrichtungen, ohne die die Städter nicht auskamen.
    Der Wagen fuhr die Auffahrt hoch, und eine Garagentür klappte wie von Zauberhand bewegt nach oben. Als wir in der Garage hielten, schrie Kitty, ich solle aufwachen.
    »Wir sind zu Hause, Kind.«
    Zu Hause.
    Schnell öffnete ich die Wagentür und trat aus der Garage. Ich starrte auf das Haus, das vom fahlen Mondlicht beleuchtet wurde. Es war zweistöckig. Wie hübsch es aussah, umgeben von üppigen Sträuchern, die meisten davon immergrüne Pflanzen. Es war aus roten Ziegeln gebaut und hatte weiße Fensterläden.
    »Cal, schmeiß ihr schmutziges Zeug in den Keller, wo es hingehört – wenn es überhaupt wo hingehört.« Traurig sah ich zu, wie der Koffer meiner Mutter mit den wunderbaren Sachen verschwand… Kitty konnte natürlich nicht ahnen, was sich unter dem dunklen, gestrickten Schal verbarg.
    »Komm«, rief Kitty ungeduldig. »Es geht auf elf Uhr zu. Bin todmüde. Hast ein ganzes Leben, um das Haus anzustarren, hörst du mich?«
    Es klang so endgültig, als sie das sagte.

 
    12. KAPITEL
     
    M EIN NEUES Z UHAUSE
     
     
     
    Kitty knipste den Lichtschalter neben der Tür an, und das ganze Haus erstrahlte in hellem Licht. Was ich sah, verschlug mir den Atem.
    Wahrhaftig, dieses blitzblanke, moderne Haus war wunderschön. Der Gedanke daran, daß ich in diesem Haus wohnen würde, machte mich ganz glücklich. Alles war so weiß und rein wie frischgefallener Schnee – dabei so elegant! Ein Schauer durchrieselte mich beim Anblick dieser schneeweißen Reinheit. Tief in meinem Inneren hatte ich immer schon gewußt, daß es irgendwo einen Platz für mich geben müsse, der besser als die verdreckte, jammervolle Hütte war.
    Von Anfang an betrachtete ich es als Kittys Haus. Schon der befehlsgewohnte Ton, in dem sie Cal angewiesen hatte, mein »schmutziges Zeug« im Keller zu verstauen, zeigte offensichtlich, daß dieses ihr Haus war. Zwischen all den verspielten, typisch weiblichen Nippes deutete auch nichts auf eine männliche Gegenwart hin. Ich hatte den untrüglichen Eindruck, daß Kitty Herr im Haus war.
    Während Cal ihrem Befehl folgte, hastete Kitty von einer Lampe zur anderen, um sie anzuknipsen, so als habe sie Angst vor schummerigen Ecken. Bald aber sah ich ein, daß meine Vermutung falsch gewesen war; Kitty schaute überall nach, ob sie irgendwelche Mängel an dem frisch tapezierten Zimmer entdecken konnte.
    »Ist es nicht tausendmal schöner als in Winnerrow… diesem blöden Bauernkaff? Zu meiner Zeit hab’ ich’s nicht erwarten können abzuhauen. Weiß gar nicht, warum ich immer wieder zurückkehre.« Ein Schatten des Unmuts huschte über ihr hübsches Gesicht. Kurz darauf begann sie sich wieder über die Handwerker zu beschweren, die so viel »falsch« gemacht hätten, weil sie nicht dabeigewesen war. Sie sah ihr Zuhause mit anderen Augen als ich – denn sie fand es anscheinend nicht besonders schön.
    »Sieh dir bloß an, wo die meine Stühle wieder hingestellt haben. Und die Lampen erst! Aber auch nichts steht auf dem richtigen Platz! Dabei hab’ ich’s ihnen ganz genau erklärt, wie ich’s haben will. Kannst Gift darauf nehmen, daß ich sie mir noch mal vorknöpfen werd’…«
    Ich wußte eigentlich nicht genau, was sie meinte – alles schien mir vollkommen in Ordnung zu sein.
    Kitty warf mir einen flüchtigen Blick zu und sah, daß ich voll Bewunderung war. »Na, sag schon, wie findest du’s?« erkundigte sie sich mit einem nachsichtigen

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