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Casteel-Saga 02 - Schwarzer Engel

Casteel-Saga 02 - Schwarzer Engel

Titel: Casteel-Saga 02 - Schwarzer Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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angebunden und kauten zufrieden auf dem herum, was sie eben zu fressen fanden. Der Tag war so schön, das Arrangement so hübsch, daß meine Augen bei jedem Blick zu Troy aufleuchteten. Und auch er mußte mir ganz fasziniert bei der unwichtigsten Geste zusehen. Ich war mir meiner Wirkung wohl bewußt, während ich Teller und Plastikbesteck arrangierte, und dreimal stellte ich den Kartoffelsalat, das gebackene Huhn und die Sandwiches um.
    Als ich schließlich alles hübsch gestaltet hatte, setzte ich mich in die Hocke zurück und lächelte ihn an. »Hier, sieht’s denn nicht hübsch aus? Aber bitte rühr nichts an, bevor ich nicht gebetet habe, wie’s Granny immer zu tun pflegte, wenn Pa nicht zu Hause war.« Ich fühlte mich heute so glücklich, daß ich unbedingt jemandem danken mußte.
    Er wirkte wie verzaubert. Mit verwirrtem Ausdruck nickte er nur und beugte dann leicht den Kopf, während ich die vertrauten Worte sprach.
    »Lieber Gott, wir danken dir für das Essen vor unseren Augen. Wir danken dir für die guten Gaben, die uns liebevolle Hände zubereitet haben. Wir danken dir für deinen Segen und die Freuden, die uns dieser Tag und alle unsere künftigen bringen werden. Amen.«
    Ich ließ meine Hände sinken, hob den Kopf und sah auf. Troy blickte mich fragend an. »Das Gebet deiner Granny?«
    »Ja, wir hatten zwar weder Segen noch gute Gaben, aber Granny schien das nie zur Kenntnis zu nehmen. Sie wartete immer darauf, daß sich eines Tages alles zum Guten wenden würde. Ich vermute, wenn man an nichts gewöhnt ist, erwartet man auch nicht allzu viel. Während sie das Gebet sprach, betete ich immer im stillen, Gott möchte sie doch von ihren Schmerzen und Qualen befreien.«
    Darauf wurde er still und wirkte gedankenverloren, während wir beide unser köstliches Picknick verzehrten. Ich selbst hatte den gelben Kuchen mit dicker Creme in Troys Küche gebacken. »Das ist der beste Kuchen, den ich je gegessen habe!« Er leckte sich die Schokolade von den Fingern. »Bitte, noch ein Stück.«
    »Wäre es nicht schön, wenn wir immer so wie jetzt Zusammensein könnten? Du und ich, ich würde aufs College gehen, während wir in der Hütte leben könnten.«
    Seine Augen überschatteten sich vor lauter Qual, der sonnige Tag wurde plötzlich dunkel.
    Er liebte mich nicht! Er brauchte mich nicht! Ich war dabei, ihn zu verführen, zumindest versuchte ich es, so wie mich Cal Dennison auf Grund seiner eigenen Bedürfnisse und Sehnsüchte verführt hatte, ohne Rücksicht auf die meinigen. Ich gab ihm sein zweites Stück Kuchen, zu empört, um ihn auch nur anzuschauen. Damit er mich nicht leiden sehen konnte, säuberte ich mit gesenktem Kopf das Tischtuch. Als ich vorher das Wasser gesehen hatte, hatte ich geplant, das schmutzige Geschirr und Besteck im Bach zu waschen. Aber jetzt warf ich alles auf einen großen Haufen in den Picknickkorb zurück, so daß ich nicht einmal mehr den Deckel schließen konnte. Fürchterlich verärgert schob ich den Korb in seine Richtung.
    »Hier ist dein Korb!« schluchzte ich.
    Seine verblüffte Miene trieb mich dazu, aufzuspringen, dann rannte ich zu meinem Pferd. »Ich gehe nach Hause!« schrie ich kindisch. »Ich begreife, daß du niemanden wie mich brauchst, der für immer in deinem Leben bleibt! Alles, was du brauchst, ist Arbeit und nochmals Arbeit. Danke für die letzten zehn Tage, und verzeih mir für meine impulsive Art. Ich verspreche dir, daß ich deine Zeit nie wieder vergeuden werde!«
    »Heavenly!« rief er. »Halt! Warte doch…«
    Aber ich wartete nicht. Irgendwie kam ich in den Sattel, wobei es mir egal war, ob auf korrekte Art oder nicht. Ich preßte meine Absätze in die Flanken meiner Stute, und sie machte einen Satz vorwärts, während ich von albernen Tränen blind war und mich mehr über mich selbst als über ihn ärgerte. Meine Stute wurde dadurch verwirrt und unsicher. Um meine Fehler wieder gutzumachen, riß ich hart an den Zügeln. Darauf stieg sie fast senkrecht hoch, schnaubte, hieb mit den Vorderhufen durch die Luft und stürmte dann vorwärts. Ab ging’s im wildesten Galopp durch die Wälder. Tiefhängende Zweige kamen mir nahe, einer nach dem anderen, Zweige, die mich aus dem Sattel schleudern und mir Hals, Rückgrat und Beine brechen konnten. Mit mehr Glück als Verstand brachte ich es fertig, mich unter jedem Zweig zu ducken. Und je stärker ich mich im Sattel bewegte, desto wahnsinniger raste mein Pferd! Meine Schreie wehten wie lange, dünne Schals hinter

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