Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Casteel-Saga 02 - Schwarzer Engel

Casteel-Saga 02 - Schwarzer Engel

Titel: Casteel-Saga 02 - Schwarzer Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
Vom Netzwerk:
zurückzubringen. Wenn du nicht in der Hütte bist, kommt es mir so vor, als ob ich dich dort spürte, und oft drehe ich mich in der Hoffnung, dich zu finden, abrupt um und fühle mich dann so enttäuscht, weil ich alleine bin. Also bitte, komm wieder.«
    Und so ging ich mit Troy zu seiner Hütte zurück und verbrachte das Abendessen mit ihm. Aber ich hatte es satt, ständig mit ihm in der Hütte eingesperrt zu sein.
    »Troy, könnten wir denn nicht abwechslungsweise etwas draußen an der frischen Luft unternehmen? In den Ställen stehen wunderschöne Araberpferde, die nur von den Stallknechten bewegt werden, wenn Jillian und Tony fort sind. Bring mir doch das Reiten bei, oder geh mit mir im Pool schwimmen. Laß uns gemeinsam ein Picknick im Wald machen, aber laß uns nicht immer in deiner Hütte eingesperrt bleiben, solange das Wetter so wunderschön ist. Jillian und Tony werden bald nach Hause kommen, und wir werden wieder füreinander verboten sein. Laß uns jetzt tun, was wir dann nicht mehr machen können.«
    Unsere Augen trafen sich und hielten einander fest. Er errötete übers ganze Gesicht. Das trieb ihn dazu, sich halb abzuwenden und die Verbindung zwischen unseren Augen zu lösen. »Wenn du es unbedingt tun möchtest. Wir treffen uns morgen um zehn bei den Ställen. Du kannst auf der zahmsten Stute dort anfangen.«
     
     
    Ich fühlte mich verzaubert, als ob ich eine starke Droge geschluckt hätte. Am nächsten Morgen, kurz vor zehn, traf ich Troy bei den Ställen. In Reitbekleidung wartete er auf mich. Der Wind hatte seine Haare zerzaust und die Sonne eine gesunde Farbe auf seine Wangen gebracht. Der traurige Ausdruck, der immer in seinen Augen vorhanden gewesen war, war verschwunden. Glücklich, daß er mir sofort mit einem Lächeln antwortete, rannte ich zu ihm. »Wir werden den tollsten Tag haben!« meinte ich und umarmte ihn kurz, bevor ich neugierig zu den Ställen hinübersah. »Ich hoffe nur, die Stallknechte werden Tony nichts erzählen.«
    »Sie haben Besseres zu tun, als zu tratschen«, antwortete er leichthin, meine Vorfreude schien ihm zu gefallen. »Du siehst großartig aus, Heaven, einfach großartig.«
    Ich drehte mich im Kreis, um ihm einen kompletten Anblick zu ermöglichen, breitete die Arme aus und schüttelte meine Haare. »Tony schenkte mir diesen Reitdreß an Weihnachten. Ich trage ihn zum ersten Mal.«
    Eine Woche lang gab mir Troy jeden Tag Reitunterricht und brachte mir den Unterschied zwischen dem englischen und dem Coyboy-Stil bei. Es machte mehr Spaß, als ich je erwartet hatte (wenn’s auch jeden Abend beim Hinsetzen weh tat), zu lernen, mit dem Wind zu galoppieren, sich unter niedrigen Ästen zu ducken und die Absätze in die Flanken meiner Stute zu drücken, wenn ich anhalten wollte. Nach kurzer Zeit hatte ich meine Angst vor Pferden und ihrer beeindruckenden Höhe verloren. Jeden Morgen nach meinem Unterricht gingen wir zum Mittagessen in seine Hütte, und dann schickte er mich ins Haupthaus zurück mit der Begründung, er habe zu arbeiten. Ich merkte, wie er sich dagegen sträubte, zu viel Zeit mit mir zu verbringen, trotzdem wußte ich, daß er es eigentlich gewollt hätte. Deshalb vermied ich es, ihn abends zu sehen, in der Hoffnung, er würde mich vermissen und sich nach mir sehnen. Tatsächlich wirkte er auch jeden Morgen so glücklich, mich wiederzusehen, daß ich überzeugt war, bald, sehr bald, würde er sich seine Liebe zu mir eingestehen.
    Acht ganze Tage nach Beginn meines Reitunterrichts gewann Troy den Eindruck, ich könnte einen langen Ausritt in die umliegenden Wälder von Farthinggale Manor unternehmen. Ab und zu sah er prüfend zum Himmel. »Die Morgennachrichten haben heftige Gewitterstürme vorhergesagt, wir sollten uns also nicht zu weit entfernen.«
    Wir hatten einen Picknickkorb dabei, voller guter Sachen, die Troy selbst vorbereitet hatte und dazu noch einige Spezialitäten, die Rye Whiskey zu unserer Freude vom Haupthaus herübergeschickt hatte.
    Troy war derjenige, der einen sonnengefleckten kleinen Hügel unter einem der schönsten Strandbäume, die ich je gesehen hatte, auswählte. Ein gurgelnder Bach war ganz in der Nähe, und darüber flatterten Vögel zwischen den sanft bewegten Zweigen hin und her. Der wunderbare Eindruck eines Sommertages ließ mich innerlich singen und über jede meiner Bewegungen freuen, während sich Troy hinkniete, um das rot-weiß karierte Tischtuch auf dem Gras auszubreiten. Nicht weit weg waren unsere beiden Pferde

Weitere Kostenlose Bücher