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Casteel-Saga 02 - Schwarzer Engel

Casteel-Saga 02 - Schwarzer Engel

Titel: Casteel-Saga 02 - Schwarzer Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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möchte nicht dein Leben ruinieren, nur weil ein Schatten über meinem liegt.«
    »Wird denn deine Geschichte das zerstören, was uns jetzt gehört?«
    »Ich weiß es nicht, die Entscheidung wird bei dir liegen.«
    »Und du riskierst es tatsächlich, mich zu verlieren?«
    »Nein, ich hoffe, dich nie zu verlieren, aber wenn ich es tun muß, werde ich es tun.«
    »Nein!« schrie ich, sprang auf und stürzte in seinen Flur.
    »Laß mich diesen Sommer ganz genießen, ohne Gedanken an den Winter!«
    Mit großen Schritten lief ich zur Hütte hinaus und direkt ins Labyrinth, durch den feuchten Abendnebel, der sich zwischen den schmalen Wegen der Hecken sammelte. Zu meiner großen Bestürzung wäre ich beinahe kopfüber mitten in eine kleine Gruppe vor der Haupttreppe von Farthinggale Manor geplatzt, die dabei war, Tonys lange, schwarze Limousine auszuladen. Jillian und Tony waren zurück! Rasch duckte ich mich wieder hinter dem Labyrinth. Ich hatte keine Lust, daß sie mich auf meinem Rückweg von Troys Hütte ertappten.
    Während der Chauffeur das Gepäck hineintrug, hörte ich, wie Tony Jillian dafür tadelte, daß sie mich nicht benachrichtigt hatte. »Das heißt also, du hast Heaven nicht, wie versprochen, gestern angerufen?«
    »Wirklich, Tony, ich habe mehrmals daran gedacht, aber dann kam immer wieder etwas dazwischen. Außerdem wird sie sicher mehr überrascht und erfreut sein, wenn wir unerwartet zurückkommen. Ich in ihrem Alter wäre entzückt über all die hübschen Dinge gewesen, die wir für sie aus London mitgebracht haben, da bin ich mir sicher.«
    Sobald sie im Haus verschwunden waren, rannte ich zum Seiteneingang und die hintere Treppe zu meinen Zimmern hoch. Dort verkroch ich mich sofort im Bett und weinte herzzerreißend. Als Tony an meine Türe klopfte und meinen Namen rief, trocknete ich rasch meine Tränen.
    »Wir sind wieder zu Hause, Heaven, darf ich reinkommen?« Irgendwie freute ich mich, ihn wiederzusehen. Er lächelte und war so guter Laune, während er mich mit Fragen überschüttete: Was ich denn so gemacht habe und wie ich’s geschafft hätte, daß es mir gut ging, ich beschäftigt war und mich unterhalten konnte. Ach, meine Lügen hätten Granny sich im Grabe umdrehen lassen. Hinter meinem Rücken hielt ich meine Finger gekreuzt. Er stellte Fragen über meine Abschlußfeier und betonte wieder, wie leid es ihm getan hätte, daß er sie versäumt hatte. Er fragte mich nach den Parties, auf denen ich gewesen war, wen ich gesehen und ob ich irgendwelche jungen Männer getroffen hätte. Kein einziges Mal sah er mich mißtrauisch an, während mir die Lügen nur so von der Zunge gingen. Warum nur vermutete er nicht, daß mir Troy am meisten zusagte? Hatte er denn alle seine Regeln, die er mir zu befolgen gegeben hatte, völlig vergessen?
    »Prima«, meinte er, »ich bin froh, daß dir das Sommerprogramm im Fernsehen Spaß gemacht hat. Ich finde TV tödlich langweilig, aber ich bin ja auch nicht in den Willies aufgewachsen.« Sehr charmant lächelte er mich strahlend an, wenn auch ein wenig spöttisch. »Hoffentlich hattest du auch Zeit, ein paar gute Bücher zu lesen.«
    »Fürs Lesen finde ich immer Zeit.«
    Seine blauen Augen verengten sich, während er sich vorbeugte, um mich kurz zu umarmen, bevor er sich wieder zur Tür drehte. »Vor dem Abendessen würden Jillian und ich dir noch gerne alle unsere Geschenke geben, die wir sehr sorgfältig für dich ausgesucht haben. Und wie wär’s jetzt, wenn du dir noch die Tränenspuren vom Gesicht waschen würdest, bevor du dich für den Abend umziehst?«
    Ich hatte ihn nicht zum Narren halten können, hatte nur mich selbst in dem Glauben getäuscht, er würde nicht mehr so genau hinsehen wie früher.
    Als ich in der Bibliothek war und mich Jillian in einem langen Hauskleid anstrahlte, während ich meine Geschenke aus London auspackte, stellte er trotzdem keine Frage, warum ich denn geweint hätte. »Gefällt dir alles?« fragte Jillian, die mir Kleider, Kleider und noch mehr Kleider geschenkt hatte. »Die Pullis werden doch passen, oder?«
    »Alles ist ganz wunderschön, die Pullis werden passen.«
    »Und was ist mit meinen Geschenken?« wollte Tony wissen. Er hatte mir extravaganten Schmuck und eine mit blauem Samt ausgeschlagene Schatulle geschenkt. »Heutzutage können sie Toilettengegenstände nicht mehr so anfertigen wie zur Viktorianischen Zeit. Dein Set hier ist antik und sehr kostbar.«
    Spät in dieser Nacht, lange nachdem das Abendessen

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