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Casteel-Saga 04 - Nacht über Eden

Casteel-Saga 04 - Nacht über Eden

Titel: Casteel-Saga 04 - Nacht über Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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Abfalleimer um und ließ sich von zwei ihrer männlichen Bewunderer hinaufhelfen.
    »Ich habe euch ‘n paar Worte zu sagen«, begann sie.
    »Nur ‘n paar?« rief irgend jemand, und ein tosendes Gelächter brach los.
    »Nun, vielleicht auch ‘n bißchen mehr«, konterte Tante Fanny, und das Gelächter wurde noch lauter. »Ich danke euch allen, daß ihr zu meinem vierzigsten Geburtstag gekommen seid. Ja, ich sagte vierzig, und ich bin verdammt stolz darauf, daß ich vierzig bin und aussehe wie zwanzig!« Sie drehte sich auf dem umgedrehten Mülleimer im Kreis, um ihre Figur zu zeigen, wobei sie ihre Brust herausdrückte. Die Männer um sie herum pfiffen und trampelten mit den Füßen. Ich sah zu Luke hinüber. Er stand etwas abseits und senkte den Kopf. Ich wünschte, ich hätte seine Hand ergreifen und ihn wegführen können, weit weg.
    »Andere Frauen, vor allem die eingebildeten Tussis von Winnerrow, die zu fein sind, um hierher zu kommen, verschweigen ihr Alter. Sie hams nötig, denn als die zwanzig waren, sahen sie schon aus wie vierzig.«
    Wieder wurde gelacht. Dann rief einer ihrer jungen Bewunderer: »Ich bin zwanzig, Fanny. Wie oft geht zwanzig in vierzig?«
    Das Gelächter schwoll an. Fanny grinste, stemmte die Hände in die Hüften und wandte sich zu ihm.
    »Nich ein einziges Mal«, rief sie. »Außerdem, ihr Dummköpfe, habe ich viele Gründe, heute nacht zu feiern. Seht ihr meinen Sohn Luke, der da hinten rumsteht, als würde er sich am liebsten unter ‘nem Felsen verkriechen? Nun, ich bin stolz auf ihn. Er is in Harvard angenommen worden, und sie sind so wild auf ihn, daß sie die ganze Knete für sein Studium bezahlen! Was hättet ihr anderes von einem Casteel erwartet?«
    Luke sah auf, und sein Gesicht war purpurrot, als würde es in Flammen stehen. Alle hatten sich umgewandt und starrten ihn an.
    »Nun, willst du auch was dazu sagen, Luke, oder glaubst du, daß diese Hinterwäldler dich sowieso nicht verstehen?«
    Luke antwortete nicht, doch ich sah ihm an, wie schwer es ihm fiel, sich zu beherrschen.
    »Macht nix, mein Liebling. Ich kann für uns beide sprechen, und wenn ich nach Harvard komme, werd ich diesen ollen Professoren mal ‘n paar Sachen klarmachen.«
    »Das wirst du bestimmt, Fanny«, rief irgend jemand.
    Dann stimmte die Band »Happy Birthday« an, und die Gäste begannen zu singen. Fanny, die immer noch auf ihrem umgedrehten Mülleimer stand, lachte zu Mutter und mir herüber. Als das Lied zu Ende war, applaudierten alle, und ein halbes Dutzend junger Männer stürzte auf Fanny zu, um ihr hinunter zu helfen.
    Wenig später wurde unsere Aufmerksamkeit von zwei Männern angezogen, die sich in die Haare gerieten. Einer warf dem anderen vor, er hätte sich in der Schlange vor dem Bierfaß vorgedrängt. Statt sie zu beruhigen, feuerten ihre Freunde sie noch an, bis sie sich zu prügeln begannen. Jetzt stürzten andere auf sie zu, um sie zu trennen. Mein Vater fand das alles sehr lustig.
    »Ich möchte gehen, Logan«, sagte meine Mutter bestimmt. »Diese Party wird immer schlimmer.«
    »In einer Minute«, sagte Daddy und stand auf, um den Streit besser beobachten zu können. Die beiden Männer beschimpften einander gerade. Tante Fannys Lachen übertönte den Lärm. Der Wind war stärker geworden, und die Glühbirnen, die über den Rasen gespannt waren, begannen hin- und herzuschwingen. Der Wind zerrte an Fannys Geburtstagstransparent, bis schließlich die eine Seite nachgab, so daß es jetzt lose im Wind flatterte wie ein Kriegsbanner.
    Tante Fanny eilte zu den beiden Kampfhähnen.
    »Was is’n das für’n Ringkampf an meinem Geburtstag?« fragte sie und stemmte die Hände in die Hüften. Drei ihrer jungen Freunde umringten sie und schrien durcheinander. Sie schwankte merklich, während sie ihnen zuhörte. Luke erschien hinter ihr, sah mich an und schüttelte den Kopf. Plötzlich sprang meine Mutter auf und ergriff Daddys Arm.
    »Logan! Ich möchte nach Hause. Sofort!« beharrte sie. Er starrte sie kurz an, dann nickte er. Sie führte ihn zu mir.
    »Laß uns gehen, Annie.« Ihr Gesicht war so wütend, daß ich fürchtete, sie würde jeden Moment die Fassung verlieren.
    Ich stand auf und ging mit ihr, mein Vater folgte uns in einigem Abstand. Aber ehe wir den Wagen erreichten, hatte Fanny uns erspäht und schrie:
    »Haust du schon ab, Heavenly? Jetzt geht die Party doch erst richtig los!«
    Ich sah mich um, doch meine Mutter befahl mir weiterzugehen. Fannys Lachen folgte uns. Daddy

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