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Casteel-Saga 05 - Dunkle Umarmung

Casteel-Saga 05 - Dunkle Umarmung

Titel: Casteel-Saga 05 - Dunkle Umarmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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in meiner Wut alles. Es ist schön, einen vernünftigen Menschen bei sich zu haben«, sagte er und schaute mich zärtlich an. In diesem Moment verhallte jeder Laut um mich herum, als würden nur wir auf dieser Welt existieren.
    »Komm«, drängte er und nahm aufgeregt meine Hand, um mich weiterzuziehen. Wir blieben bei einem Ballspiel stehen. Es ging darum, drei Milchflaschen von einem Korb zu werfen. Für einen Vierteldollar bekam man zwei Wurf. Luke nahm die Bälle entgegen und holte aus. Dann drehte er sich zu mir um.
    »Faß sie an, damit sie mir Glück bringen«, bat er und reichte mir den ersten Ball.
    »Ich bringe im allgemeinen kein Glück«, entgegnete ich.
    »Mir wirst du Glück bringen«, beharrte er. Es tat mir gut, wie er das sagte. Ich nahm den Ball in die Hand, dann warf er damit. Er traf die Flaschen so gekonnt, daß alle drei vom Korb fielen.
    »Ein Sieger!« rief der Mann, der an dem Stand arbeitete. Dann griff er hinter sich und holte einen dicken, kleinen schwarzen Teddybären vom Regal und reichte ihn Luke.
    »Für dich«, sagte er und drückte ihn mir in die Hand. »Er ist zwar nicht so schön wie deine Puppe, aber vielleicht bringt er dir Glück.«
    »Er ist sehr hübsch und süß«, sagte ich und drückte den weichen Bären an meine Wange. »Mir gefällt er. Danke, Luke.«
    Er lächelte und führte mich weiter. Er kaufte einen riesigen Hot Dog und ließ ihn mit allen erdenklichen Saucen garnieren. Wir machten uns darüber her. Es machte Spaß, von beiden Seiten gleichzeitig zu essen. Unsere Nasen stießen aneinander, als wir in der Mitte ankamen, und wir kicherten.
    »Ich muß noch die Elefanten füttern«, sagte er. »Und dann können wir ins Zelt und uns die Clowns und Akrobaten und alle Zirkusnummern ansehen, okay?«
    »Ja, klar.« Ich folgte ihm vom Rummelplatz. Er fand eine Holzkiste, auf die ich mich setzen konnte, um ihm bei der Arbeit zuzusehen. Er zog sein Hemd aus und griff nach der Mistgabel. Die Sonne schimmerte auf seinem glatten, muskulösen Rücken. Er hatte breite Schultern, die sich anspannten und seine Kraft deutlich zeigten, als er große Heuballen hochhob und sie vor den Elefanten ablegte. Er arbeitete direkt neben ihnen, neben diesen gewaltigen Beinen, von dem jedes einzelne einen Menschen hätte tottreten können, und er stand nur wenige Zentimeter von ihren dicken, muskulösen Rüsseln entfernt, aber er schien sich nicht zu fürchten, und die Elefanten achteten sorgsam darauf, ihn nicht anzurempeln. Nachdem er ihnen das Futter vorgesetzt hatte, füllte er große Eimer mit Wasser und stellte jedem Tier einen hin. Sie tauchten ihre Rüssel hinein. Es war ein komischer Anblick, und ich mußte unwillkürlich lachen.
    »Sind das nicht wunderschöne Geschöpfe?« fragte mich Luke, als er fertig war. »Sie sind so groß und kräftig und doch so sanftmütig. Wenn die Menschen ihre Kräfte besäßen, würden sie nur ständig aufeinander einprügeln«, fügte er bitter hinzu. »Nun ja. Ich wasche mich schnell, und dann gehen wir in den Zirkus. Alles in Ordnung mit dir?«
    »Ja, bestens«, sagte ich und drückte meinen weichen Teddybären immer noch an mich.
    »Den kannst du auch bei deinem Koffer lassen«, sagte er. »Wenn du willst.«
    »Einverstanden.« Ich ging ins Zelt und legte das Stofftier zu meinem Koffer. Als ich wieder herauskam, sah ich Luke drüben an einem Wasserhahn stehen. Er hielt sich einen Schlauch über den Kopf und ließ sich das Wasser über Kopf und Oberkörper laufen. Er trocknete sich gründlich ab und kam dann zurück.
    »Ich will mir nur noch schnell das Haar kämmen«, sagte er. »Ich muß mich schon herrichten, wenn ich mit einer so schönen Frau zusammen bin.« Er lächelte zwar bei diesen Worten, aber ich merkte trotzdem, daß er es ernst meinte, und das ließ mein Herz schneller schlagen. Er ging ins Zelt und kam mit ordentlich frisiertem Haar wieder heraus. Es war so dicht und hatte diesen Ebenholzschimmer, daß ich am liebsten mit der Hand darüber gestrichen hätte.
    »Bereit, Mylady?« fragte er und reichte mir seinen Arm.
    »Ja.« Ich hängte mich bei ihm ein, und wir gingen zum Zirkuszelt. Wir konnten den Ausrufer hören, der die Menge in die nächste Vorstellung locken wollte, und Lukes Augen strahlten. Als wir uns in die Schlange stellten, die sich vor dem Einlaß gebildet hatte, spürte ich, wie die Spannung zunahm. Kinder lachten aufgeregt, und auch ihre Eltern wirkten lebhaft und fröhlich in ihrer Vorfreude.
    Der Kartenkontrolleur nickte

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