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Castle 1 - Castle, R: Castle 1

Castle 1 - Castle, R: Castle 1

Titel: Castle 1 - Castle, R: Castle 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Castle
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Polizisten in diesem Stadtteil jeden Tag spielten. Es war ein Wettlauf gegen die Zeit durch einen Hindernisparcours aus Baustellen, Straßenständen, Staus, Draufgängern, Idioten, Arschlöchern und Unwissenden. Sie wusste, dass die Achte Straße südlich des Columbus Circles komplett verstopft sein würde. Doch dann erwies sich der Verkehrsstillstand ausnahmsweise einmal als Glücksfall. Ein langer Hummer, der ebenfalls nach Uptown unterwegs war, blockierte den Kreuzungsverkehr an der Fünfundfünfzigsten Straße. Nikki stürzte sich in die schmale Lücke, die sich ihr bot, und bog dann scharf nach links ab. Sie nutzte den aufgelockerten Verkehr, der durch die Blockade des Hummers entstanden war, und raste quer durch die Stadt. In ihren Ohren hallten unterdessen Rooks Flüche und Ochoas Funkdurchsagen wider.
    Die Situation besserte sich wie erwartet, als sie an der Zehnten Straße um die Kurve bog. Auf der zweispurigen Kreuzung an der Siebenundfünfzigsten Straße West musste sie einigen anderen Fahrzeugen ausweichen, doch dann ging die Zehnte Straße in die Amsterdam Avenue über. Die Straße wurde breiter, und in der Mitte befand sich ein Fahrstreifen für Einsatzfahrzeuge, den manche Fahrer sogar respektierten. Sie gab etwas mehr Gas und fuhr Richtung Norden. Als sie die Rückseite des Lincoln Centers passierte, meldete sich Raley über Funk. Er hatte Miric in Gewahrsam genommen. Ochoa verfolgte den zweiten Verdächtigen, der in westlicher Richtung über die Zweiundsiebzigste Straße floh. „Das muss dann wohl Iron Man sein“, meinte sie. Es waren ihre ersten Worte, seit sie Rook am Times Square angewiesen hatte, sich anzuschnallen und festzuhalten.
    Ochoa keuchte in sein Funkgerät, als sie die Siebzigste Straße entlangraste, wo sich die Amsterdam Avenue und der Broadway kreuzten. „Ver…dächtiger … läuft … nach … Westen … nähert … sich … Hat den Broadway erreicht …“
    „Er will zur U-Bahn-Station“, sagte Heat an Rook gewandt, aber sie schien eher laut nachzudenken.
    „Überquert …“ Ein lautes Hupen und dann … „Verdächtiger überquert den Broadway … Richtung U-Bahn … Station.“
    Sie drückte auf ihr Funkgerät. „Beschreibung des Verdächtigen.“
    „Weiß, männlich, zwei fünfundzwanzig … rotes Tanktop über einer Tarnhose … schwarze Schuhe …“
    Die Sache verkomplizierte sich dadurch, dass es an der Zweiundsiebzigsten Straße Ecke Broadway zwei U-Bahn-Eingänge gab: das historische alte Steingebäude auf der südlichen Seite und das neuere Atrium aus Glas und Metall direkt auf der anderen Straßenseite Richtung Norden. Nikki hielt auf das alte Steingebäude zu. Sie wusste, dass das Wettbüro in der Mitte des Blocks auf der nördlichen Seite der Zweiundsiebzigsten Straße lag, also würde der fliehende Iron Man wahrscheinlich in der nächstgelegenen Station verschwinden – der neueren –, und Ochoa würde ihn dort hinein verfolgen. Sie wollte verhindern, dass er durch den anderen Zugang entkam.
    „Bleiben Sie im Wagen, ich meine es ernst!“, rief sie Rook über die Schulter zu, als sie die Fahrertür aufstieß, nach draußen sprang und sich gleichzeitig ihre Marke um den Hals hängte. In den U-Bahn-Tunneln war es noch zehn Grad wärmer als auf der Straße, und der Dunst, der ihr aus dem Untergrund entgegenschlug, war eine Mischung aus Abfallgestank und heißer Ofenluft. Heat lief an den Fahrkartenautomaten vorbei und sprang über ein Drehkreuz, wobei ihre schweißnasse Hand an dem rostfreien Stahl abrutschte. Sie gewann ihr Gleichgewicht zurück, landete aber in gebückter Haltung. Als sie aufsah, starrte sie direkt auf den riesigen Muskelprotz in dem roten Tanktop und der Tarnhose, der die Stufen hinauflief.
    „Polizei, keine Bewegung!“, rief sie.
    Ochoa kam hinter ihm die Treppe hoch. Da sein Fluchtweg nun versperrt war, lief der große Mann um Heat herum und auf die Drehkreuze zu. Sie stellte sich ihm in den Weg, und er packte ihre Schulter. Sie hob eine Hand an sein Handgelenk, um seinen Griff zu lösen. Mit der anderen Hand umfasste sie seinen Trizeps und zog seinen Rücken vor ihren Körper, damit er sie nicht mit einem Faustschlag erwischen konnte. Dann packte sie seinen Gürtel, verhakte ihr Fußgelenk mit seinem und warf ihn auf den Rücken. Er ging hart zu Boden. Als Heat sein heftiges Schnaufen vernahm, kniete sie sich mit einem Bein auf seine Brust und zog sein Handgelenk zu sich heran – ein Trick, den sie von ihrem Kampftrainer gelernt

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