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Cataneo - Der Weg Splendors (German Edition)

Cataneo - Der Weg Splendors (German Edition)

Titel: Cataneo - Der Weg Splendors (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christin Thomas
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dass ihm dies keinesfalls Erlösung bringen würde. Niemals würde ihn die Brut einfach ziehen lassen. Er spielte beabsichtigt mit der Angst des Sandaris. Xeroi kämpfte gegen diese an. Er zitterte am ganzen Leib. In Gedanken schickte er immer wieder Stoßgebete zu den Göttern. Dies durfte nicht sein Ende sein. Nicht jetzt, da er so weit gekommen war. Nicht in jenem Moment, wo er doch bereits den Wald der Exindur überlebt hatte. Zu nah war er an seinem Ziel, trotz seiner Verletzung. Er hatte es bis dorthin ganz allein geschafft. Diese Kreaturen durften ihn keinesfalls aufhalten. Doch es schien, als erhörten die Götter ihn nicht. Der Dämon ertrug die stumme Sturheit des Sandaris nicht länger und befahl dem Letifer, ihn loszulassen. Der kahlköpfige Sklave nahm widerwillig die Hände von Xeroi und verschwand so schnell im Nebel wie er gekommen war. Der Schmerz durchzog seine Arme nun viel intensiver. Er spürte, wie taub die Fingerspitzen waren. Der Letifer hatte ihm das Blut abgedrückt. Xeroi wollte nach seinem Schwert greifen, doch die Brut packte ihn am Hals und hob ihn hoch über seinen Kopf. Xeroi rang nach Luft, versuchte verzweifelt, die Finger des Dämons zu lösen, und bat gedanklich um ein Wunder.

DUNKLE KRÄFTE
    Schmerzen durchzogen den ganzen Körper des reglos daliegenden Obscuras. Er schmeckte Blut in seinem Mund und spürte wie seine Finger zitterten. Sie hatten ihn beinahe totgeprügelt und als er schließlich halb ohnmächtig zu Boden ging, hatte er nur noch den einen Wunsch gehabt: einzuschlafen und nicht mehr aufzuwachen. Er konnte kaum glauben, dass er überlebt hatte.
    Failon spürte den kalten, nassen Boden, auf dem er lag. Sie hatten ihn einfach dort hingeworfen, wie ein krankes Tier, das keinen Nutzen mehr hatte. Sein Gesicht lag im Dreck und ihm stieg der Gestank von totem Fleisch in die Nase.
    Er versuchte aufzustehen, doch er hatte nicht die Kraft dazu und sank wieder zu Boden. Bei jedem erneuten Versuch schrie er laut auf. Seine Schmerzensschreie hallten durch die Dunkelheit, und jeder der sie hören konnte, schreckte verängstigt auf. In seinem Körper herrschte eine eisige Kälte und er hatte kaum noch Gefühl in den Fingerspitzen. Failon spürte, wie sein Lebenslicht immer schwächer wurde, doch er wollte trotzdem nicht liegen bleiben. Er durfte nicht einschlafen, nicht hier. Die Kälte und der eisige Wind würden dafür sorgen, dass er nicht mehr aufwachte. Es durfte aber noch nicht enden. Er hatte so viel gutzumachen. Nie hatte er Angst vor dem Tod gehabt, denn die Obscuras sahen ihn als einen Weg, der sie geradewegs zu Vell brachte. An einen Ort der Güte als Belohnung dafür, dass sie ihr Leben ehrenhaft gelebt hatten. Ein ewiges Dasein in vollkommenem Frieden. Doch in diesem Augenblick spürte Failon Angst vor diesem letzten Weg, denn er war noch nicht bereit dazu. Er stemmte sich mit letzter Kraft auf. Ihn durchzogen so große Schmerzen, dass er die Zähne zusammenbeißen musste, um nicht erneut aufzuschreien. Aber schließlich schaffte er es und lag endlich auf den Knien und konnte sich den Schmutz von den Händen wischen. Es erschien ihm wie ein Zeichen der Götter. Er hatte keine Ahnung, wo ihn die Orks zurückgelassen hatten. Es schien ihm jedoch ein verlassener Ort zu sein. Vielleicht nicht menschenleer, aber mit Sicherheit gottlos, denn die Häuser, die er erblicken konnte, waren heruntergekommen und nur wenige Schritte neben ihm befand sich ein kniehoher Berg aus totem Vieh. Es stank so bestialisch, dass es sicherlich schon einige Tage hier lag. Die Fliegen labten sich in Scharen an diesem Haufen. In der Nähe befand sich ein Haus, das jedoch so zerstört war, dass es eher einer Ruine glich, als einem Heim. Durch einige kaputten Scheiben fiel etwas Licht nach außen in die Dunkelheit und man konnte leise Stimmen hören. Es hörte sich so an, als würde dort ein Streit herrschen, doch Failon konnte aus dieser Entfernung nur schwer etwas verstehen. Seine Beine fühlten sich schwach an und dies zwang ihn, noch weiter im Schlamm zu verharren. Er wischte sich mit den Fingern das Blut von den Lippen und warf einen Blick in den sternenreichen Himmel. Dankbar dafür, dass er noch lebte, sah er zum braunen Mond hinauf. Doch ein Gebet des Obscuras musste warten, denn der Streit in dem zerfallenen Haus wurde auf einmal lauter und plötzlich wurde einer der Streitenden aus dem Fenster geworfen, sodass dieses gänzlich zerbrach. Der in Lumpen gehüllte Mann landete nur einige

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