Catch 22
der Blödian versuchen wird, Major Major aus seinem Wohnwagen zu vertreiben!«
»Unsere nächste Aufgabe ist es, diesen armleuchternden Major Major aus seinem Wohnwagen zu vertreiben«, verkündete Captain Black. »Ich würde mit Vergnügen auch seine Frau und seine Kinder in die Wüste jagen, das geht aber nicht. Er hat weder Frau noch Kinder. Wir müssen uns also mit dem begnügen, was wir haben, und ihn rauswerfen. Wer bestimmt über die Verwendung der Zelte?«
»Er.«
»Habe ich es nicht gesagt?« rief Captain Black. »Die Kommunisten drängen sich überall an die Führung! Nun, ich jedenfalls sehe da nicht zu. Ich werde diese Angelegenheit unmittelbar vor Major — de Coverley bringen, falls es notwendig sein sollte. Ich werde veranlassen, daß Milo ihm die Sache unterbreitet, sobald er aus Rom zurück ist.«
Captain Black hatte grenzenloses Vertrauen in die Weisheit, die Macht und die Rechtschaffenheit von Major — de Coverley, obwohl er noch nie mit ihm gesprochen hatte und dazu auch jetzt nicht den Mut aufbrachte. Er beauftragte Milo, statt seiner mit Major — de Coverley zu reden, und erwartete ungeduldig umherstapfend die Rückkehr des baumlangen Majors. Ebenso wie alle anderen empfand er die ehrfürchtigste Achtung vor dem majestätischen, weißhaarigen Offizier mit dem zerfurchten Gesicht und der Haltung eines Olympiers, der endlich mit einem verletzten Auge hinter einer nagelneuen zelluloidenen Augenklappe aus Rom zurückkehrte und mit einem einzigen Schlag dem Glorreichen Kreuzzug gegen die Abtrünnigen ein Ende machte.
Milo enthielt sich sorgfältig einer Anrede, als Major — de Coverley am Tag seiner Rückkehr erschreckend würdevoll die Messe betrat und seinen Weg durch eine Mauer von Offizieren versperrt fand, die Schlange standen, um Loyalitätserklärungen zu unterzeichnen. Am anderen Ende der langen Anrichte schwor eine Gruppe von zeitiger eingetretenen Männern, das Tablett auf dem Arm, der Fahne die Treue, um die Erlaubnis zu erhalten, am Tisch Platz zu nehmen. An den Tischen befanden sich Männer, die noch früher gekommen waren und die Nationalhymne sangen, ehe sie Salz, Pfeffer und Ketchup benutzen durften. Der Lärm legte sich allmählich, da Major — de Coverley in der Tür stehenblieb und stirnrunzelnd die Szene betrachtete, als sehe er etwas ganz Ausgefallenes. Endlich ging er schnurgerade weiter, und die Mauer der Offiziere teilte sich vor ihm wie das Rote Meer. Ohne rechts oder links zu blicken, schritt er unaufhaltsam zum Dampftisch und verlangte mit klarer, voller Stimme, die rauh klang vom Alter und dröhnte von ehrwürdiger Erhabenheit und Autorität: »Happe-Happe.«
Anstatt Happe-Happe reichte Korporal Snark Major — de Coverley eine Loyalitätserklärung zur Unterschrift hin. Kaum erkannte Major — de Coverley, um was es sich handelte, da fegte er das Papier auch schon mit machtvollem Unmut beiseite. Ein blendender Blitz der Verachtung flammte aus seinem gesunden Auge, und gewaltiger Groll verdunkelte sein zerfurchtes Antlitz.
»Happe-Happe!« befahl er laut und barsch, und seine Stimme rollte drohend durch das still gewordene Zelt wie ferner Donner.
Korporal Snark wurde blaß und begann zu zittern. Er sah sich hilfesuchend nach Milo um. Schreckliche Sekunden lang war kein Laut zu vernehmen, dann nickte Milo.
»Gib ihm Happe-Happe«, sagte er.
Korporal Snark begann Major — de Coverley Happe-Happe zu geben. Major — de Coverley drehte sich mit vollbeladenem Tablett vom Tisch weg und blieb reglos. Seine Blicke fielen auf die Gruppen der Offiziere, die ihn stumm flehend ansahen, und von gerechtem Zorn erfüllt donnerte er: »Alle Happe-Happe!«
»Alle Happe-Happe!« echote Milo freudig erleichtert, und der Glorreiche Kreuzzug gegen die Abtrünnigen war zu Ende.
Angesichts dieses verräterischen Dolchstoßes in den Rücken, geführt von einer hochgestellten Persönlichkeit, auf deren Unterstützung er sich so vertrauensvoll verlassen hatte, empfand Captain Black tiefste Enttäuschung. Major — de Coverley hatte ihn im Stich gelassen.
»Oh, das macht mir nicht das geringste«, versicherte er munter allen, die ihm ihr Beileid ausdrückten. »Wir haben unsere Aufgabe erfüllt. Unsere Absicht war es, denen, die wir nicht leiden mögen, Angst einzujagen und jedermann auf die Gefahr aufmerksam zu machen, die Major Major darstellt. Das ist uns ohne Zweifel gelungen. Da wir ohnehin nicht beabsichtigten, ihn eine Loyalitätserklärung unterschreiben zu lassen, spielt
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