CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition)
Verkehr hinter sich genau im Auge behalten, und er war überzeugt, dass niemand ihm gefolgt war. Doch nach dieser Entdeckung wusste er genau, dass es nicht nur seine Fantasie war, die mit ihm durchging.
Dennoch beschloss er, es für sich zu behalten. Dans Reaktion war nur zu leicht vorherzusagen.
Zuerst ging er ins Haus, um eine Taschenlampe und zwei Flaschen Bier zu holen. Robbie hebelte die Kronkorken ab und hielt Dan eine Flasche hin, doch der starrte sie nur entsetzt an.
»Sind die von Hank?«
»Nein, die hab ich auf dem Weg hierher gekauft.«
Widerstrebend nahm Dan das Bier entgegen. »Du musst mich heimfahren, denk dran.«
»Als ob ich das vergessen könnte.«
Robbie ging im Dunkeln über den Rasen voran; die Taschenlampe würde er erst einschalten, wenn sie drin waren. Er hatte mit einer Flut von Fragen gerechnet, doch von Dan kam nur mürrisches Schweigen, unterbrochen von einem vernehmlichen Schnüffeln, als sie den Schuppen betraten.
»Stinkt ganz schön, was?«
Robbie schwenkte den Strahl der Taschenlampe über die Berge von Gerümpel. Er hatte lange hin und her überlegt, ob er Dan zeigen sollte, was er gefunden hatte. Spontan hätte er dazu geneigt, es für sich zu behalten, aber er wusste, dass Dans Feedback nützlich sein könnte, zumal er selbst nicht so recht wusste, womit er es zu tun hatte.
Er stellte seine Bierflasche ab und legte die Taschenlampe auf einen alten Fernsehapparat, sodass sie quer durch den Schuppen leuchtete.
»Fass mal mit an.«
Er packte ein Ende des Bücherregals und rückte es ein paar Zentimeter vor. Mit einem genervten Seufzer ging Dan zum anderen Ende, und gemeinsam schoben sie es von der Luke weg.
»Leuchte mal hier runter.« Robbie hob die Klappe an, und eine Sekunde lang bildete er sich ein, dass er das Versteck leer vorfinden würde. Doch die Boxen standen noch genau so da, wie er sie zurückgelassen hatte.
»Wie hast du das gefunden?«
»Tja, mein genialer Scharfsinn mal wieder.« Robbie lachte. »Und ein Quäntchen Glück.«
»Was ist in den Boxen?«
»Hauptsächlich Papiere. Ich habe sie erst heute Nachmittag gefunden. Hatte noch keine Gelegenheit, sie mir genauer anzuschauen.« Er griff nach seinem Bier und nahm einen langen Schluck.
Dan starrte die Boxen an. Sein Gesicht lag halb im Schatten, seine Miene war düster. »Warum sollte Hank Papiere versteckt haben?«
»Keine Ahnung. Ist doch faszinierend, oder?«
»Hm«, knurrte Dan. »Das ist nicht das Wort, das ich benutzen würde.«
Auf Robbies Vorschlag hin trugen sie die Boxen in die Scheune. Dort öffnete er sie beide, drehte sie um und kippte den Inhalt auf den Boden. Dans Reaktion versetzte Robbies Stimmung einen Dämpfer: Er zeigte keine Spur von Begeisterung und war wie üblich ängstlich und bedrückt. Nicht einmal sein Bier rührte er an.
»Gut, nicht wahr?«
»Meinst du?« Dan schien verwirrt. »Was hat dich überhaupt auf die Idee gebracht, hier alles zu durchsuchen?«
»Das war eine Bemerkung von dir am Mittwochabend, nachdem dieser Typ hinter uns aus dem Gebüsch gesprungen ist. Ich habe mich gefragt, was unser Hank wohl für Geheimnisse gehabt haben könnte.«
Dan ging in die Hocke und sah sich ein paar Dokumente genauer an. »Templeton Wynne.«
»Ich glaube, für die hat Hank gearbeitet. Schon mal was von der Firma gehört?«
»Den Namen, ja. Aber ich habe keine Ahnung, was die machen.«
»Ich auch nicht.« Robbie nahm noch einen Schluck Bier. »Hank hatte hier ein Büro, aber es ist schon leergeräumt. Seine Schwester sagt, die Firma hätte alles abgeholt.« Er deutete auf die Boxen. »Das da waren folglich Sachen, von denen niemand wissen durfte – nicht mal sein eigener Arbeitgeber.«
»Glaubst du, es geht um Insidergeschäfte?«
»Kann sein. Was immer es ist, es muss sehr wertvoll sein.«
Dan nickte, während er Robbies Gedankengang nachvollzog. »Dann sind sie also hinter dem hier her. Dieser Mann von Mittwochabend. Das ist der Grund, warum er uns auf den Fersen ist.«
»Da dürftest du recht haben.«
»Wie kannst du das so auf die leichte Schulter nehmen? Wir haben keinen blassen Schimmer, in was wir da verwickelt sind.« Dan starrte Robbie entsetzt an, als ob er damit rechnete, dass ihnen jeden Moment der Himmel auf den Kopf fallen würde.
»Es sind nicht nur schlechte Nachrichten.« Robbie griff nach seiner Trumpfkarte: der Dokumentenhülle. »Sieh mal, was er hier noch gebunkert hatte.«
Er schüttelte das Geld heraus, nahm ein Bündel Scheine und hielt es
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