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CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition)

CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition)

Titel: CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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nach hinten gekämmt und in einem komplizierten Arrangement hochgesteckt. Ein berauschender Mix konkurrierender Düfte erfüllte das Wageninnere.
    Bisher hatte Stemper an diesem Morgen noch keinen Gedanken an Jerrys Tod verschwendet, außer im Hinblick auf die zusätzliche Arbeit, die ihm nun aufgebürdet würde. Aber es war ein interessanter Hinweis – ein Zeichen ihrer Verzweiflung vielleicht –, dass die Blakes bereit waren, die Ärmel hochzukrempeln.
    »Wir haben von Jen-Ling gehört«, sagte Patricia, als sie zum Bauernhaus aufbrachen.
    »Man konnte kaum ein Wort verstehen«, sagte Gordon. »Eine Freundin von ihr musste den Hörer nehmen.«
    »Wir haben sie mit einem erstklassigen Bestatter in Verbindung gesetzt und gesagt, dass wir die Kosten übernehmen werden.«
    »Eine Art Entlassungsabfindung«, scherzte Gordon.
    »Hat sie erwähnt, wie er gestorben ist?«, fragte Stemper.
    »›Ein schlimmer Unfall‹, mehr wollte sie nicht sagen«, antwortete Patricia.
    »Ein schlimmer Unfall«, wiederholte Stemper. »Ganz genau.«
    Sie hielten ein Stück vor dem Tor am Straßenrand. Stemper ging zu Fuß voran, um die Lage zu erkunden, und kam mit guten Nachrichten zurück. »Keine Autos vor dem Haus.«
    Sie gingen zurück, um Handschuhe anzuziehen, wie Stemper ihnen geraten hatte. Ein wenig unpassend an einem so schönen Tag, aber immer noch besser, als überall Fingerabdrücke zu hinterlassen. Stemper fiel auf, dass Gordon sich immer wieder nervös umschaute, als ob er einen Hinterhalt befürchtete.
    »Wir gehören hierher, nicht vergessen.«
    Sie klingelten an der Tür und klopften dann laut an. Gordon wurde losgeschickt, um die Rückseite des Hauses zu inspizieren, und nachdem er bestätigt hatte, dass sich drinnen nichts regte, probierte Stemper den Schlüssel aus, den er Jerry am Donnerstagabend abgenommen hatte. Er passte nicht.
    »Glauben Sie, dass alle Schlösser ausgetauscht wurden?«, fragte Gordon.
    »Da bin ich sicher.« Stemper hatte sein Lockpicking-Set sowie eine Auswahl an Schlagschlüsseln mitgebracht. »Heben wir uns das Haus für später auf und nehmen uns erst einmal die Nebengebäude vor.«
    Sie überquerten eine große grasbewachsene Fläche, ein Mittelding zwischen Rasen und Wiese. Patricia brachte ihre Verbitterung darüber zum Ausdruck, dass ein Mann mit so bescheidenen Talenten sich ein so riesiges Anwesen hatte leisten können.
    Es war Gordon, der als Erster den Geruch bemerkte, als sie noch fünf oder zehn Meter von der Scheune entfernt waren. Er warf Patricia einen fragenden Blick zu. Sie wandte sich wiederum Stemper zu, der die Stirn runzelte, aber nichts sagte.
    Die Seitentür war mit einem Vorhängeschloss gesichert. Stemper fand einen passenden Schlüssel, den er zusammen mit seinem Brockhage-Schlaghammer einsetzte, und hatte das Vorhängeschloss binnen Sekunden geöffnet. Patricia stieß einen bewundernden Seufzer aus, als der Bügel aufsprang.
    Stemper öffnete die Tür, und sofort hüllte der beißende Gestank sie ein. Gordon prallte zurück, würgte und spuckte aus. Die Luft in der Scheune war stickig heiß, die Blocksteinwände an manchen Stellen gerissen, weil die enorme Hitze die Dachbinder verbogen und das ganze Gebäude auf seinen Fundamenten verschoben hatte.
    Die Quelle dieser Hitze stand noch schwelend in der Mitte der Scheune: das ausgebrannte Wrack eines Kleinwagens.
    Stemper und Patricia hielten sich die Hand vor den Mund und achteten darauf, nicht in die öligen Verbrennungsrückstände zu treten, als sie das Wrack aus der Nähe untersuchten. Gordon blieb unterdessen in der Tür stehen und wippte auf den Zehenballen wie der Schmieresteher bei einem Einbruch.
    »Irgendjemand hat sich ziemlich viel Mühe gegeben, es zu demolieren«, stellte Stemper fest. »Die Karosserie wurde mit einem Vorschlaghammer bearbeitet.«
    Die Nummernschilder waren geschmolzen, und Stemper konnte zwar noch eine der Tafeln mit der Fahrzeug-Identifizierungsnummer finden, doch sie war nur zum Teil lesbar. Die Chancen, den Besitzer zu ermitteln, waren wohl gering.
    »Was tut das Auto hier?«, fragte Gordon.
    Stemper sann darüber nach, während sie sich zum Ausgang zurückzogen, um frische Luft zu schnappen. »Wenn Sie mich fragen: Das ist das Auto, das Hank überfahren hat.«
    Patricia nickte wissend, doch Gordons Miene war skeptisch. »Woraus schließen Sie das?«
    »Robert Scott. Wir glauben, dass er einer der Männer im Pub am Dienstagabend war. Er war am darauffolgenden Abend am Unfallort, als

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