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CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition)

CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition)

Titel: CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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tappte lautlos durch die Diele und hielt inne, um ihn mit feierlicher Verachtung zu beäugen. Robbie war versucht, ihr einen kräftigen Tritt zu versetzen.
    Sobald er draußen war, zog er sein Handy heraus. Schon wieder Bree – eine SMS : Hoffe, du amüsierst dich gut. Hab mit make-up und styling geholfen. Sieht scharf aus, oder?
    Scharf? Mein Gott , dachte er. Da war es ja noch erotischer gewesen, in Hank O’Briens tote Augen zu schauen.
    76
    Als Dan in Saltdean aus dem Bus stieg, war die Sonne durch die Wolken gebrochen. Ein deutlicher Hauch von Frühling lag in der Luft, und viele Menschen waren unterwegs, um den Tag zu genießen. Spaziergänger und Radfahrer bevölkerten die Strandpromenade, die unterhalb der hohen Kreidefelsen verlief, von hier bis zur Brighton Marina drei oder vier Meilen weiter westlich.
    Dan ließ das schöne Wetter und die entspannte Atmosphäre auf sich wirken, und seine Laune besserte sich ein wenig. Vielleicht war das ja ein gutes Omen.
    Hayley erwartete ihn an der niedrigen Betonmauer zwischen der Promenade und dem Kiesstrand. Sobald sie ihn erblickte, wurde ihre Haltung abweisend: Sie verschränkte die Arme und begrüßte ihn mit einem knappen Nicken. Keine Umarmung, kein Kuss.
    »Geht’s dir heute besser?«, fragte er.
    »Nicht so richtig. Du siehst aus, als hättest du gestern Abend gesoffen.«
    »Stimmt, ich hatte das eine oder andere Bier.« Er ging los und überließ es Hayley, ob sie sich ihm anschließen wollte oder nicht. »Wie wär’s – gehen wir bis Rottingdean und zurück?«
    Sie schloss zu ihm auf, allerdings mit schleppenden Schritten. »Ich will nicht so weit gehen.«
    »Sollen wir auf halbem Weg umkehren?«
    »Das sollte eine Gelegenheit sein, uns auszusprechen, und nicht einer von deinen Gewaltmärschen.«
    »Wir können doch gleichzeitig gehen und reden, oder nicht?«
    »Nein. Weil ich dir nämlich in die Augen sehen muss, wenn ich dir die Frage stelle.«
    Der ernste Ton zwang ihn, stehen zu bleiben. »Welche Frage?«
    »Du hast eine Affäre mit Cate, nicht wahr?«
    Dan lachte, hauptsächlich aus Erleichterung. Die Unterstellung war schließlich einigermaßen vorhersehbar. Doch wenn er schon geahnt hatte, was sie ihm vorwarf, hätte er sich auch denken können, wie seine Reaktion bei ihr ankommen würde.
    »Du findest es komisch, dass du mich mit ihr betrügst?«
    »Nein, ich habe gelacht, weil die Vorstellung, Cate und ich könnten etwas miteinander haben … also, das ist einfach absurd.«
    »Manchmal passieren absurde Sachen.«
    Geschickt gekontert, dachte er. Sie bestritt nicht, dass es unwahrscheinlich war.
    »Aber nicht in diesem Fall.«
    Er wandte sich ab und ging weiter. Wahrscheinlich ein taktischer Fehler, aber sie hatten schon eine Menge neugierige Blicke auf sich gezogen, indem sie mitten auf der Promenade standen und sich weithin sichtbar angifteten.
    Hayley eilte ihm nach, und selbst das eifrige Klicken ihrer Absätze klang empört. »Dann habe ich mir wohl nur eingebildet, dass du sie am Donnerstagabend im William IV geküsst hast?«
    Anstatt stehen zu bleiben, steuerte Dan auf die Strandmauer zu. Hier konnten sie sich wenigstens hinsetzen und sich etwas ungestörter unterhalten.
    »Am Donnerst– … Moment mal – du bist mir in die Stadt gefolgt ?«
    Sie nickte ohne eine Spur von Reue. »Nur weil ich wusste, dass du gelogen hast.«
    »Aber das habe ich nicht. Cate war zuerst da, und Robbie ist kurz danach dazugekommen. Es war nur ein Küsschen auf die Wange, Herrgott noch mal.« Er seufzte gedehnt. »Ich kann nicht glauben, dass du mir nachgegangen bist.«
    »Kannst du mir das wirklich verübeln, so, wie du dich diese Woche benommen hast?«
    Eine ganze Weile standen sie sich in trotzigem Schweigen gegenüber. Dan packte das blanke Entsetzen, als er daran dachte, was Hayley noch unternommen haben könnte, um ihren Verdacht zu erhärten.
    »Wo bist du gestern Mittag hingegangen?«
    Sie blinzelte hektisch, und er wusste, dass sie seine Befürchtung sogleich bestätigen würde.
    »Ich habe bei dir zu Hause vorbeigeschaut«, sagte sie, »weil ich wissen wollte, was deinem Auto fehlt.«
    Dan stützte die Hände auf die kalte Betonmauer – er merkte, dass er sich irgendwo festhalten musste.
    »Was hat Joan gesagt?«
    »Sie war nicht da. Und Louis auch nicht.«
    »Und da bist du wieder gegangen?« Er lachte ungläubig. »Oder bist du eingebrochen?«
    »Nein.« Hayley starrte auf den Boden und stieß mit dem Fuß einen Kreidebrocken an. »Ich habe mir

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