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CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition)

CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition)

Titel: CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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einen Streit mit seiner Freundin gehabt?«
    »Keine Ahnung, ob sie seine Freundin war.« Sie stellte ihm seinen Drink hin, doch Jerry behielt das Geld in der Hand. Er wusste, wie so etwas lief – er hatte es im Kino gesehen.
    »Ich meine die Frau, mit der er hier war. Und zwei andere Typen haben sich auch eingemischt?«
    »Stimmt.« Sie starrte den Zehnpfundschein an. Jerry wartete, aber da kam nicht mehr.
    Du Luder , dachte er. »Die waren von hier, oder?«
    »Hä?«
    »Die zwei Männer. Die heldenhaften Retter. Ich wollte fragen, ob du vielleicht weißt …«
    »Sind Sie von der Zeitung? Die Bullen haben gesagt, es könnte sein, dass die hier rumschnüffeln und solche Fragen stellen.«
    Jerry sah nach links und nach rechts und zwinkerte ihr dann verschwörerisch zu. Er zog den Zehner mit einem kleinen Knall straff, ehe er ihn Traci in die Hand drückte. »Gut geraten, Schätzchen.«
    Die Augen auf die Kasse gerichtet, sagte sie: »Die haben gemeint, wir sollen vorsichtig sein, was wir sagen, aber ich glaub, es geht die ’nen Scheißdreck an, ob ich darüber rede. Finden Sie nicht?«
    Jerry grinste und versuchte sich nicht anmerken zu lassen, wie er es hasste, wenn junge Frauen so unflätige Ausdrücke benutzten. »Scheiße, da hast du recht«, sagte er. »Ist doch schließlich ’n freies Land, oder?«
    »Von welcher Zeitung sind Sie?«
    » Sunday Times. « Es war der erste Name, der ihm in den Sinn kam. Das Beste ist gerade gut genug, dachte er.
    Traci nickte und ließ das Wechselgeld in seine Hand gleiten. »Haben Sie denn auch so ’ne Karte? So einen – wie heißt das noch mal … einen Presseausweis?«
    Damit hatte Jerry nicht gerechnet. Er griff in seine Jacke und begann dann sämtliche Taschen abzuklopfen, mit übertriebenen Gesten wie ein Schmierenkomödiant. »Oh, den muss ich wohl zu Hause vergessen haben.«
    »Oh, wie schade.« Traci wandte ihm den Rücken zu. Er war sich sicher, dass er ein unterdrücktes Kichern hörte.
    Jerry wartete noch ein paar Minuten und nippte an seiner Cola, doch es war klar, dass sie seine Nähe mied. Er verfluchte sie im Stillen, während er zur Tür hinausschlenderte – und dann seinen Schritt beschleunigte, als ihm plötzlich ein unangenehmer Gedanke kam: Wenn das Luder wirklich so argwöhnisch war, würde sie sich vielleicht sein Auto merken, und dann steckte er wirklich in der Scheiße.
    Was das Ganze noch schlimmer machte, war, dass er tatsächlich noch einen alten Presseausweis zu Hause hatte, aber nicht auf die Idee gekommen war, ihn einzustecken.
    Wieder ein dicker Patzer. So würden die Blakes das sehen. Und sie würden ihn mit dem verdammten Stemper vergleichen.
    Stemper hätte sie zum Reden gebracht.
    32
    Robbie kam gegen elf im Büro an, nachdem er vorher noch ein paar Besuche gemacht hatte – Routinekontrollen in Mietobjekten aus dem Bestand von Compton.
    Wie sich herausstellte, war seine Mutter gerade irgendwo in der Gegend von Hastings unterwegs, und von den drei anderen Vollzeitmitarbeitern war heute nur eine anwesend: Indira, eine attraktive verheiratete Frau von Mitte dreißig, mit der Robbie mal eine kurze Affäre gehabt hatte. Jetzt ging das Gerücht, dass sie und ihr Mann noch ein Kind zu bekommen versuchten. Robbie hätte ihr gerne angeboten, ein bisschen mit ihm zu üben, aber im Moment hatte er schon genug am Hals.
    Immerhin, Bree hatte sich doch noch rumkriegen lassen und eingewilligt, ihm ein Alibi zu liefern. Nach dem bizarren Vorfall mit dem Kerl, der sie mit seiner Kamera überfallen hatte, sah Robbie ein, dass er die Sache ernst nehmen musste. Er brauchte einen Plan.
    Während der Heimfahrt gestern Abend hätte er beinahe das Thema Vorsichtsmaßnahmen angesprochen: Alibis organisieren, ihr Aussehen ändern. Aber dann hatte er es sich anders überlegt. Wenn Dan nicht ganz blöd war, würde er von selbst darauf kommen.
    Außerdem war es ja nicht Dan, der in Gefahr schwebte. Der BMW war auf die Firma zugelassen; wenn der geheimnisvolle Fotograf also Nachforschungen anstellte, würde er über das Kennzeichen irgendwann auf Robbie stoßen.
    Es sei denn, er behauptete, jemand anders habe das Auto gefahren.
    Er sah auf, fing Indiras Blick auf und grinste. Sie reagierte mit einem eher verhaltenen Lächeln – nichts, was man hätte falsch verstehen können. Jetzt, wo er darüber nachdachte, fiel ihm auf, dass sie selten allein mit ihm im Büro war. Sie hatte noch nicht einmal eine Bemerkung zu seiner neuen Frisur gemacht.
    Nicht Indira, beschloss

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