Catherine
Ordnung?«
»Ja.« C. C. räusperte sich. »Sicher.« Sie warf Trent einen flüchtigen Blick zu. »Ich vermute, das Gewitter hat sich irgendwie auf mich ausgewirkt.«
Coco hob eine Hand an ihre Brust und tippte auf die Stelle, an der ihr Herz schlug. »Ich glaube, wir alle könnten ein Glas Brandy gebrauchen.« Erschütterter, als sie einräumen wollte, erhob sie sich und ging zur Anrichte.
»Tante Coco«, begann C. C. »Was ist die Calhoun-Halskette?«
»Die Smaragde.« Sie verteilte die Cognacschwenker. »Es gibt eine Legende, die innerhalb der Familie weitererzählt wurde. Du kennst einen Teil davon – wie Bianca sich in einen anderen Mann verliebte und tragisch starb. Ich nehme an, es ist höchste Zeit, dass ich euch den Rest erzähle.«
»Du hast ein Geheimnis bewahrt?« Amanda lächelte, während sie den Brandy in ihrem Glas kreisen ließ. »Tante Coco, du erstaunst mich.«
»Ich wollte auf den richtigen Zeitpunkt warten. Der scheint nun gekommen zu sein.« Sie nahm wieder ihren Platz ein und wärmte den Brandy zwischen ihren Händen an. »Man erzählt sich, dass Biancas Geliebter ein Künstler war, einer von den vielen, die in jenen Tagen auf die Insel kamen. Sie pflegte sich mit ihm zu treffen, wenn Fergus nicht im Haus war, was oft der Fall war. Die Ehe der beiden war nicht gerade arrangiert, kam dem aber sehr nahe. Bianca war Jahre jünger als Fergus, und offenbar war sie auch sehr schön. Da Fergus nach ihrem Tod all ihre Bilder zerstörte, wissen wir das nicht mit Sicherheit.«
»Warum?«, fragte Suzanna. »Warum hat er das getan?«
»Gram, vielleicht.« Coco zuckte die Schultern.
»Viel eher Zorn«, warf Lilah ein.
»Wie auch immer.« Coco nahm einen kleinen Schluck. »Er zerstörte alle Erinnerungen an sie, und die Smaragde gingen verloren. Er hatte Bianca die Halskette geschenkt, als sie Ethan, ihren ältesten Sohn, gebar.« Sie warf einen Blick auf Trent. »Mein Vater. Er war noch ein Kind zum Zeitpunkt des Todes seiner Mutter, sodass diese Ereignisse in seiner Erinnerung nie ganz klar waren. Doch seine Nanny, die Bianca gegenüber treu ergeben war, erzählte ihm Geschichten über sie. Und an die erinnerte er sich. Sie machte sich nichts aus der Halskette, trug sie aber oft.«
»Als eine Art von Strafe«, bemerkte Lilah. »Und als Talisman.« Sie lächelte ihrer Tante zu. »Oh, ich weiß schon seit Jahren von der Halskette. Ich habe sie gesehen, genau wie C. C. heute Abend.« Sie hob das Glas an ihre Lippen. »Es gibt auch noch passende Ohrringe, Smaragdtropfen, genau wie der Stein in der Mitte der unteren Kette.«
»Das erfindest du doch nur«, warf Amanda ihr vor, und Lilah zuckte mit den Schultern.
»Nein, tue ich nicht.« Sie lächelte C. C. zu. »Oder?«
»Du hast es nicht erfunden.« Unbehaglich sah C. C. ihre Tante an. »Was bedeutet das alles?«
»Ich bin mir da gar nicht sicher, aber ich denke, dass diese Halskette für Bianca noch immer wichtig ist. Die Kette wurde nie mehr nach ihrem Tod gesehen. Manche Leute glaubten, Fergus habe sie in die See geworfen.«
»Auf gar keinen Fall«, behauptete Lilah. »Der alte Herr hätte nicht einen Dollar ins Meer geworfen, viel weniger eine Smaragdhalskette.«
»Nun ja …« Coco sprach nicht gern schlecht über einen Vorfahren, war jedoch gezwungen, ihr recht zu geben. »Das hätte tatsächlich seinem Charakter widersprochen. Grandpa hat jeden Penny gezählt.«
»Was wurde nun aus der Halskette?«, wollte Amanda wissen.
»Das, meine Liebe, ist ein Mysterium. Meines Vaters Nanny erzählte ihm, Bianca wollte Fergus verlassen und hatte eine Kassette gepackt, die die Nanny eine Schatztruhe nannte. Bianca hatte versteckt, was für sie am wertvollsten war.«
»Doch sie starb«, murmelte C. C.
»Ja. Die Legende besagt, dass diese Kassette mit ihrem Schatz irgendwo im Haus versteckt ist.«
»In unserem Haus?« Suzanna starrte ihre Tante überrascht an. »Glaubst du wirklich, dass hier irgendeine Schatztruhe versteckt ist seit achtzig Jahren, und keiner hat sie bisher gefunden?«
»Es ist ein sehr großes Haus«, antwortete Coco. »Womöglich hat sie die Kassette im Garten bei den Rosen vergraben.«
»Falls sie überhaupt existiert hat«, sagte Amanda.
»Sie hat existiert.« Lilah nickte C. C. zu. »Und ich denke, Bianca hat entschieden, dass es Zeit wird, den Schatz zu finden.«
Als alle gleichzeitig zu reden begannen und Argumente und Vorschläge über den Tisch hin und her flogen, hob Trent eine Hand.
»Ladies! Ladies!«,
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