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Cato 04 - Die Brüder des Adlers

Cato 04 - Die Brüder des Adlers

Titel: Cato 04 - Die Brüder des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Stärke, das Einzige im Leben, das eine unproblematische Wahrheit war: Er war zum Kämpfen geboren. Und obgleich ihm wahrscheinlich bald ein gewaltsamer Tod bevorstand, war er zufrieden und glücklich.
    »Kommt schon, ihr Wichser!«, schrie Macro, die Augen in wilder Begeisterung aufgerissen, in die Gesichter der Durotriges. »Besser könnt ihr es nicht, ihr Schlappschwänze? Versager seid ihr!«
    Der Legionär, der neben ihm kämpfte, warf seinem Zenturio einen beunruhigten Blick zu.
    »Was glotzt du?«, fuhr Macro ihn an und hieb gleichzeitig die Klinge einem Feind ins Gesicht, dessen Haut aufplatzte wie eine überreife Melone. »Du brauchst nur die richtige Einstellung!«
    »Herr!« Der Legionär wich vor dem Feind zurück. »Sieh doch! Feuer!«
    Zwischen den Bodenbrettern der Pritsche kräuselte sich Rauch nach oben, und ein rotes Glühen schimmerte durch. Auf allen Seiten wurde der Wagen nun von Rauchschleiern umwabert, und einer der Legionäre schwang bereits das Bein über die hintere Pritschenwand.
    »Bleib, wo du bist!«, brüllte Macro ihn an. »Keiner haut hier ab, bis ich es befehle.«
    Der Mann drehte sich schuldbewusst um und stach heftig auf einen feindlichen Krieger ein, der über den Rand taumelte und zu seinen Füßen niederbrach. Unter ihnen knisterte das trockene Stroh, die Flammen breiteten sich rasch aus und der Qualm verdichtete sich um den Wagen zu einer beißenden Wolke. Macros Augen brannten und tränten so heftig, dass er sie kaum offen halten konnte. Und trotzdem warfen sich die Durotriges unglaublicherweise noch immer nach vorn, stürzten durch die unter dem Wagen emporleckenden Flammen, zerrten sich an der Pritschenwand hoch und spuckten ihren römischen Feinden hustend und würgend ihre Kriegsschreie entgegen. Macro war von orangerot waberndem Qualm umgeben, und die Legionäre waren nur noch schattenhafte Gestalten, die sich vor den zu allen Seiten auflodernden Flammen abhoben. Plötzlich wurden Macros Beine glühend heiß und mit einem Blick nach unten sah er, dass die ersten Flammen durch den Wagenboden emporleckten.
    »Raus! Los! Zurück zum Lager! Marsch!«
    Die Legionäre drehten sich um, kletterten über die Pritschenwand und sprangen über die Flammen hinweg auf die Straße. Macro trat an eine Stelle, die noch nicht brannte, und vergewisserte sich mit einem raschen Blick nach hinten, dass der Feind ihnen nicht durchs Feuer folgen konnte. Dann warf er Schild und Schwert auf die Straße und sprang hinterher. Er krachte zu Boden, fiel unglücklich auf die Seite und spürte, wie ihm die Luft beim Aufprall aus der Lunge gepresst wurde. Einen Moment lang konnte er nicht Atmen, und als er dann endlich nach Luft schnappte, brannte der Qualm in seiner Brust. Macro würgte, doch jemand packte ihn und riss ihn auf die Beine. Er blinzelte die Tränen aus den Augen und erblickte Figulus.
    »Los, Herr!«
    Figulus drückte Macro Schwert und Schild in die Hände und zerrte ihn vom lodernden Wagen weg.
    »Du solltest doch … bei deinen … Männern sein«, stieß Macro heraus.
    »Mit denen ist alles in Ordnung, Herr. Ich hab sie vorausgeschickt. «
    »Warte!« Macro blickte sich zum Tor um. Der Wagen brannte lichterloh und die leuchtend roten Flammenzungen leckten laut prasselnd bis zum Wehrgang hinauf. Der Zenturio nickte zufrieden. Vorläufig war das Tor versperrt. Doch der Feind würde nicht lange brauchen, um stattdessen den Wall zu erklimmen; Macro hatte den Verteidigern nur eine kurze Frist erkauft. »Los geht’s.«

    Sobald Cato die Stöße des Rammbocks hörte, erteilte er den Befehl zum Rückzug. Mandrax gab mit dem Schwenken der Standarte das Signal. Die am Verteidigungswall entlang aufgestellten Männer zogen sich daraufhin von der Palisade zurück und eilten durch die Gassen Callevas zum Nachschublager. Cato vergewisserte sich mit einem letzten Blick, dass jeder Krieger das Signal gesehen und verstanden hatte, gab Mandrax einen Wink und stieg mit ihm vom Verteidigungswall zum zehn Schritt breiten Graben hinunter, der Callevas Verteidigungsanlagen von innen umlief. Sie eilten auf eine Lücke zu, die sich zwischen den Eingeborenenhütten auftat. Eine schmale, gewundene Straße führte sie in die Mitte der Stadt. Im Lauf bemerkte Cato ängstliche Gesichter, die aus den Eingängen die Vorbeistürmenden beobachteten. Die Einwohner Callevas würden früh genug merken, dass das Schlimmste eingetreten war, doch im Moment konnte er nichts für sie tun; er hatte ihnen keinerlei Trost zu

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