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Cato 04 - Die Brüder des Adlers

Cato 04 - Die Brüder des Adlers

Titel: Cato 04 - Die Brüder des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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und Füßen. Der wird keinen Schaden mehr anrichten. Ich habe Befehl gegeben, ihn töten zu lassen, sobald irgendeines von diesen Durotrigesschweinen den Fuß in die Burg setzt.«
    »Gut.«
    »Wie sieht es draußen aus?«
    »Vorläufig halten wir sie zurück.«
    »Und später?«
    Cato lachte und drohte scherzhaft mit dem Finger, bevor er sich wieder zum Eingang des Saals kehrte. »Bis später, Cadminius.«
    Als er nach draußen trat, musste Cato im hellen Sonnenlicht blinzeln. Der Feind brüllte noch immer Kriegsrufe und Schlachtgesänge, hatte sich aber von der Schanze zurückgezogen, und die Legionäre spähten misstrauisch über die Brustwehr. Jemand hatte einen versteckten Vorrat von Jagdspeeren gefunden und beinahe alle Legionäre hatten sich damit bewaffnet.
    »Cato! Komm her!«, rief Macro aus einem Wagen im vorderen Bereich der Schanze. Cato suchte sich seinen Weg zwischen den am Boden Ruhenden hindurch und zog sich neben Macro auf das Fuhrwerk. Von dieser erhöhten Position sahen sie eine dicht gedrängte Truppe von Durotriges in kaum einem Speerwurf Entfernung. Unmittelbar vor der Schanze lagen die Toten und Verwundeten des ersten Angriffs. Hier und dort bewegte sich einer der Hingestreckten leicht, manche, die schmerzhafte Wunden hatten, brüllten ihre Qual heraus, und andere stöhnten nur leise.
    »Wie groß sind unsere Verluste?«, fragte Cato mit verhaltener Stimme.
    »Etliche. Aber den Feind hat es schlimmer erwischt und die Lust ist ihm erst mal vergangen.«
    Cato betrachtete die Durotriges müde. Einige der Krieger in der vordersten Front stürmten vor, überschütteten die Verteidiger hinter der Brustwehr mit Beleidigungen und rannten wieder zurück. »Sieht so aus, als brächten sie sich gegenseitig in Fahrt.«
    »Wir sind bereit. Was macht dein Bein?«
    »Ich werde es überleben.«
    »Sehr erfreulich. Mach dich jetzt besser bereit. Sieht so aus, als würden sie gleich angreifen. Ich brauche dich im übernächsten Wagen. Halte unsere Leute auf Trab. Sie sind die letzten von unseren Legionären. Halte deine Wölfe bereit, um eventuelle Lücken zu füllen.«
    »Jawohl, Herr.«
    Cato sprang zu Boden, nahm seinen Schild wieder an sich und befahl seinen Männern, sich zu postieren. Eine eilige Zählung ergab eine Stärke von vierunddreißig Mann. Das war alles. Vierunddreißig Mann waren von den ursprünglichen zwei Kohorten übrig geblieben, die er und Macro trainiert und in den Kampf geführt hatten. Mehr nicht. Die Überlebenden sahen starr geradeaus; sie waren erschöpft, dreckig und zu einem großen Teil mit ihrem eigenen Blut oder dem ihrer Feinde besudelt. Außerdem sahen sie aus wie Bettler und erinnerten Cato an das menschliche Treibgut, das er als Kind in den Elendsgassen Roms gesehen hatte. Als Kind? Das war doch erst zwei Jahre her. Doch die zwei Dienstjahre unter dem Adler erschienen ihm länger als sein ganzes Leben davor.
    Aber diese Männer waren keine Bettler, sondern standen hinter Mandrax und der Wolfsstandarte hoch aufgerichtet da. Cato machte keinen Versuch, sie zu noch größeren Leistungen anzuspornen, wie die Generäle in den Geschichtswerken es immer taten. Er trug ihnen lediglich auf, jeden Mann zu ersetzen, der bei der Verteidigung der Brustwehr fiel. Dann salutierte er und begab sich in einen Wagen zu Macros Linker. Rechts von Macro erblickte er Figulus und erwiderte das Winken des Optios.
    »Da kommen sie!«, rief Macro.
    Die Feinde näherten sich zunächst langsam, doch plötzlich schwoll das Gebrüll in ihren Reihen an und sie stürmten los.
    »Haltet die Stellung!«, schrie Macro über das Getöse hinweg. »Haltet sie draußen!«
    Cato packte den Schild fester und drückte ihn von innen gegen die Brustwehr. Über den Rand hinweg sah er die Durotriges auf sich zustürmen, ein Meer aus bemalter Haut und stacheligem, weiß gekalktem Haar. Die Feinde kamen immer näher und stiegen über die Leichen ihrer beim ersten Angriff gefallenen Kameraden. Dann erreichten sie die Verschanzung und versuchten, den Soldaten zu Leibe zu rücken, die von oben auf sie hinabstießen. Die Römer waren in der besseren Position, und Dutzende von Durotriges gingen unter den raschen Speerstößen zu Boden. Cato hatte nur sein Schwert und suchte eine günstige Gelegenheit. Dann stürmte unmittelbar unter ihm ein Mann vor und klammerte sich an den Wagenrand. Sofort kletterte der Mann dahinter auf seinen Rücken und stürzte sich auf Cato. Der Zenturio rammte ihm den Schildbuckel gegen die Schulter

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