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Cato 05 - Beute des Adlers

Cato 05 - Beute des Adlers

Titel: Cato 05 - Beute des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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auch den Bolzen erreichen. Er musste die Zähne zusammenbeißen und mit aller Kraft an dem Bolzen ziehen, der tief in die Führung gerammt war. Endlich bewegte er sich leicht, schließlich etwas mehr, gab dabei jedoch ein leichtes Quietschen von sich. Cato erstarrte. Sein Blick schoss zu den Wachen, von denen eine im selben Augenblick den Kopf drehte.
    Für einen nervenzerreißenden Moment der Stille starrte der Junge verwirrt auf das Tor. Dann packte er seinen Speer, wirbelte herum und brüllte seinen Kameraden an. »Sie wollen fliehen! Hoch mit dir! Halt sie auf!«
    Cato warf beide Arme über das Tor, packte den Bolzen und riss ihn mit aller Macht heraus. Das Tor flog auf, und die Legionäre dahinter stürmten über Figulus hinweg hindurch. Cato fiel vornüber und direkt jenem Wachposten vor die Füße, der ihn entdeckt hatte. Schnell rollte er sich herum und riss den Arm schützend vor sich. Gegen den Sternenhimmel ragte die Silhouette des jungen Kriegers düster über ihm auf. Gerade hob er den Arm, um mit dem Speer nach seinem hilflosen Feind zu stechen. Aber noch bevor sich die eiserne Spitze in seinen Leib bohren konnte, zischte ein dunkler Schatten über Cato hinweg, krachte in den Jungen und riss ihn zu Boden. Weitere Gestalten fielen über den Wachposten her. Ein grässliches, gurgelndes Würgen ertönte, Gliedmaßen zappelten, dann herrschte Stille. Cato rappelte sich auf und sah, wie die andere Wache auf den Feuerschein hinter der nächsten Hütte zulief.
    »Haltet ihn auf!«, zischte Cato.
    Metellus neben ihm packte den Speer der überwältigten Wache und rannte los. Dann bemerkte er, dass der Junge seine Kameraden erreichen würde, bevor er ihn eingeholt hatte. Der Legionär blieb stehen, holte mit dem Wurfarm aus, richtete ihn auf den zwanzig Schritt entfernten Wachposten und schleuderte die Waffe von sich. Cato konnte den Speer in der Dunkelheit nicht erkennen, doch einen Augenblick später ertönte ein dumpfer Aufschlag, und mit einem lauten Keuchen fiel der junge Krieger vornüber. Metellus rannte hinüber, um sich zu vergewissern, dass er auch tot war. Daraufhin riss er den Schaft aus dem Rücken des Leichnams.
    Die Männer scharten sich in der Dunkelheit um Cato. Voll Freude über ihre Befreiung und einer möglichen Flucht schnappten sie nach Luft und erwarteten seine Befehle. Als sie ihn erwartungsvoll anstarrten, war Cato angesichts der Verantwortung für das Leben dieser Männer wie gelähmt. Aber der Augenblick des Zögerns war schnell vorüber, und er sah sich um.
    »Holt ihre Waffen. Dann tragt die Leichen in den Pferch.«
    Figulus nahm den anderen Speer an sich. Nach einer kurzen Suche waren drei weitere Männer mit Speeren und einem Dolch bewaffnet. Nachdem sie die Wachen in den Pferch gezerrt hatten, schloss Cato das Tor, suchte den Bolzen und steckte ihn an seinen Platz zurück.
    »Sehr gut. Und jetzt nichts wie weg.« Gerade als sich Cato vom Pferch abwandte, ertönte eine Stimme. Er fuhr herum, sein Blick schoss von Hütte zu Hütte, dann entdeckte er einen Schatten, der taumelnd aus der Richtung des Gelages auf sie zukam.
    »Ihr habt Glück, Leute!« Trotz des Lallens erkannte Cato die Stimme des älteren Mannes, der seine jungen Schützlinge vorhin allein gelassen hatte. »Ich hab euch was mitgebracht!«
    Er schwenkte einen verkorkten Krug, als er schwankend auf den Pferch zuschritt. Dann blieb er stehen, ließ den Krug sinken und sah sich um. »Wer seid ihr de…?«
    »Auf ihn!«, rief Cato und stürzte vor. »Sonst ruft er noch die anderen.«
    Der ernüchterte Krieger warf den Krug nach Cato, wirbelte herum und rannte schreiend los. Er hatte genug Vorsprung, sodass ihn Cato unmöglich einholen konnte.
    »Scheiße!«, keuchte er.
    »Und jetzt?«, fragte Figulus. »Sollen wir uns den Weg freikämpfen?«
    »Unmöglich«, sagte Metellus. »Hier wird es von Kriegern gleich nur so wimmeln.«
    Cato rief die Männer zu sich. »Wir teilen uns auf. Rennt um euer Leben – und keine Heldentaten, ganz egal, was passiert. Wir müssen Maximius warnen. Metellus, du und deine Freunde, ihr geht da lang. Figulus und die anderen kommen mit mir. Viel Glück.«
    Cato salutierte knapp, dann rannten Metellus und seine vier Gefährten gebückt zur Südseite des Lagers. Das Getöse der Feier war bereits verstummt. Nun waren das Klappern von Waffen und hektische Schreie zu hören. Der Feind war alarmiert.
    »Sie haben uns entdeckt!«, schrie Metellus vom Pferch aus. »Hier lang, Freunde!«
    Cato rannte in

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