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Cato 09 - Gladiator

Cato 09 - Gladiator

Titel: Cato 09 - Gladiator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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versammeln. Wir müssen reden. Entscheidungen treffen. Verpflichtungen erneuern. Verstehst du?«
    »Ja, General. Ich rede mit ihnen.«
    Kharim wandte sich ab und ging zu dem Teil des Lagers, wo sein Kampfverband seine Zelte errichtet hatte. Ajax sah ihm nach, dann trat er ins Haus. Er schritt durch die von Säulen eingefasste Vorhalle mit dem Teich in der Mitte. Früher war er vom Regenwasser des Dachs gespeist worden, doch beim Erdbeben hatte sich ein Riss gebildet, und jetzt war er leergelaufen und mit abgefallenem Putz, Staub und geborstenen Dachziegeln gefüllt. Ajax ging zum besten Schlafzimmer des Hauses, wo Chilo auf weichem Bettzeug ruhte. Obwohl die Fenster offen standen, war es warm im Raum, und es lag ein Übelkeit erregender Geruch in der Luft. Ajax unterdrückte seinen Widerwillen und kniete neben Chilo nieder.
    Chilos Haut war wächsern und glänzte vom Schweiß. Er war mit einem Gewand aus feinem Stoff zugedeckt, das ihm bis zur Brust reichte und seine Wunde verbarg. Als er den Gladiator bemerkte, schlug er die Augen auf, richtete seinen Blick auf ihn und lächelte angestrengt.
    »General, ich habe mich schon gefragt, wann du mich besuchen würdest.« Seine Stimme klang leise und rau.
    »Ich war eben noch bei dir.«
    »Tatsächlich?« Chilo zog die Stirn kraus. »Ich kann mich nicht erinnern.«
    »Das kommt vom Gift in deinem Blut«, erklärte Ajax. »Das führt zu Bewusstseinstrübung.«
    »Ah.« Chilo ergriff Ajax’ Hand. Seine Berührung fühlte sich heiß und fiebrig an, und Ajax wäre um ein Haar zurückgezuckt. Chilo lächelte. »Schön, dass du jetzt wieder da bist.«
    »Ja.«
    »Die Zeit war zu kurz, um dich richtig kennenzulernen, General.«
    »Das gilt auch für mich, mein Freund.«
    »Freund?« Chilo lächelte zufrieden. »Ich danke dir.« Seine Augen wurden feucht, und er wandte den Blick ab.
    »Du brauchst dich deiner Tränen nicht zu schämen, Chilo. Wir haben schon so viel Leid erlebt, dass wir Ströme von Tränen darüber vergießen könnten.«
    Chilo nickte. »Leid und Freude.«
    »Freude?«
    »Ich habe dich gefunden, General. Du hast mir Freiheit und Rache geschenkt.«
    Ajax verspürte ein Brennen in der Kehle. Er schluckte, neigte sich vor und streichelte das schweißfeuchte Haar, das an Chilos Schädel klebte.
    Plötzlich kniff Chilo die Augen zusammen, schnitt eine Grimasse und versteifte sich am ganzen Leib. Er krampfte die Finger um Ajax’ Hand und wehrte sich gegen den sengenden Schmerz. Nach einer Weile entspannte er sich wieder. An seinem Hals pulsierte die Schlagader, von der Stirn floss Schweiß. Schließlich beruhigte sich sein Atem, und er richtete seinen flackernden Blick wieder auf Ajax.
    »Tut mir leid.«
    »Das braucht es nicht.«
    »Ich kann nicht mehr an deiner Seite kämpfen.«
    »Ich weiß. Das werde ich dir nicht vergessen.« Ajax stockte. »Du hast mir das Leben gerettet. Warum?«
    »Warum?« Chilo runzelte die Stirn. »Weil du mir wie ein Bruder bist.«
    Ajax nickte langsam. »Ich muss jetzt gehen. Ich komme später wieder, dann unterhalten wir uns weiter.«
    »Danke.« Chilo blickte zu seiner Rüstung und den Waffen hinüber, die an der Wand lagen. »Würdest du mir die geben, bevor du gehst?«
    Ajax warf einen Blick auf die Waffen. »Weshalb?«
    »An meinem Schwert klebt noch römisches Blut. Wenn ich mich kräftiger fühle, würde ich die Klinge gern säubern.«
    Ajax musterte ihn einen Moment lang und nickte langsam. »Wie du willst.«
    Er holte die Waffen und Chilos Kettenhemd und legte alles neben ihm auf den Boden. »Da.«
    »Ich danke dir«, sagte Chilo leise, angestrengt an die Decke blickend.
    Mit schwerem Herzen wandte Ajax sich zur Tür, blieb aber an der Schwelle stehen. »Wir sehen uns wieder, mein Bruder.«
    »Ja«, sagte Chilo, dann flüsterte er: »In diesem Leben … oder in einem anderen.«
    Draußen zögerte Ajax einen Moment lang und überlegte, ob er umkehren sollte. Er musste seine ganze Willenskraft aufbieten, um dem Wunsch zu widerstehen. Chilo hatte starke Schmerzen und lag im Sterben. Wenn er seinem Leben ein Ende machen wollte, war das sein gutes Recht. Er war ein freier Mann. Dafür hatte er sein Leben geopfert. Gleichwohl war dem Gladiator schwer ums Herz, und die Bedrückung wandelte sich in Bitterkeit und Hass. Er blickte zum Käfig hinüber. Die Kinder hatten aufgehört, die Gefangenen mit Stöcken zu piesacken. Jetzt hockten sie am Boden und weideten sich lachend am erbärmlichen Zustand der Gefangenen.
    »Macht, dass ihr

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