CC-5 streng geheim
Reling persönlich, der mit uns auf diesem Wege Verbindung aufnahm. Auf Funksprüche wollten wir verzichten.
»Hallo, Dopper, wollte mich mal kurz mit Ihnen unterhalten«, sprach er SG-44 mit seinem Decknamen an. »Wie ist es mit den Wollballen? Kann ich die endlich zum ausgemachten Preis bekommen?«
»Freilich«, erwiderte unser Kollege. »Ich warte schon darauf. Warum rufen Sie nochmal an?«
»Nun ja, wir kennen uns. Ich möchte nicht einen Transporter schicken und anschließend vor Ihrer erhöhten Preisforderung stehen. Es geht also klar?«
»Hundertprozentig. Wann kommt die Maschine?«
»In genau zwei Stunden. Um zwölf Uhr. Ende.«
Das war alles, aber wir wußten Bescheid. Hannibal fluchte unterdrückt, während mir langsam der Schweiß ausbrach.
Punkt zwölf Uhr würde es hier losgehen. In Europa mußte jetzt schon der »Säuberungseinsatz« laufen. Ferni würde die Hauptzentrale in Ungarn ausheben und dort fingierte Unterlagen finden, die auf uns hinwiesen. Seine Nachricht würde ganz offiziell an das FBI und von dort aus zur GWA gehen. Das war eine Angelegenheit von Minuten.
Danach mußte das vorbereitete Einsatzkommando der GWA starten. Mit den 25fach überschallschnellen Jagdbombern konnten sie in einer Viertelstunde hier sein. Die Behörden von Montana sollten erst in Anspruch genommen werden, wenn unsere Zentrale entdeckt war. Mir war das nur angenehm, da ich nicht einer alarmierten Luftpolizei vor die Maschinenkanonen fliegen wollte. Die Leute zögerten nicht. Für uns »Flüchtlinge« war nur der MG-Artist mit seinem ATO-Jäger zuständig.
Wenn das vorüber war, sollte die Flucht- und Fahndungsmeldung durch Rundfunk und Fernsehen verbreitet. Zu der Zeit mußten wir schon am Ziel sein.
Es war wieder ein Spielchen, bei dem es auf die Zehntelsekunde klappen mußte. Es wurde alles getan, um die Sache so echt wie möglich erscheinen zu lassen. Ich hätte gern darauf verzichtet, unsere Maschine von den MGs eines schweren Jägers beschießen zu lassen, aber es gab keine andere Möglichkeit, die so effektvoll war.
Natürlich hätten wir bei der Villa landen können, aber das wäre wenig erfolgversprechend gewesen. Der Plan mit dem Jäger stammte übrigens von unseren Psychologen. Sie mußten ja wissen, wie man einen Menschen beeindrucken kann.
Vor ihnen hatte ich überhaupt den größten Respekt. Bei meinen früheren Einsätzen war ich nie fehlgeschlagen, wenn ich mich haargenau nach ihren Ratschlägen richtete. Die Leute schienen einen sechsten Sinn zu haben. Wenn es auch in der GWA genug Stimmen gab, die behaupteten, als beamteter Psychologe müßte man über einen gesunden Wahnsinn verfügen, um seine Mitmenschen analysieren zu können.
Nun, das konnte mir alles egal sein.
»Fertigmachen zum Einsatz«, ordnete ich an. »Manzo, Leutnant, begeben Sie sich sofort in den Bergschuppen und überprüfen Sie nochmals die Maschine. Ich möchte, daß die Verkleidung des Rotorgetriebes nochmals knallgelb angestrichen wird, damit der Flieger genau weiß, wohin er seine Geschosse schicken muß. Ausrüstung überprüfen. Zwei Männer vom FBI-Kommando mitnehmen. Nochmals Probelauf der kleinen Gasturbinen. Sie müssen funktionieren, wenn wir damit aussteigen wollen.«
Manzo und Hannibal verschwanden. SG-44 war sehr beherrscht, als er an seine Leute die schweren Maschinenkarabiner ausgab.
»Aufpassen, das sind echte Explosivgeschosse. Ihr steht unseren eigenen Leuten gegenüber! Also paßt auf, daß ihr immer einige Meter zu hoch oder zu tief haltet. Zielt auf große Felsbrocken und laßt die Funken sprühen. Echt, meine Herren, echt soll die Aktion aussehen! Während wir hier die bösen
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