CC-5 streng geheim
orgelnden Gasturbinen heranrasten. Wahrscheinlich waren sie von den Nachbarn angerufen worden. Nun kamen sie, um sich die Sache anzusehen.
»Zum Teufel, die sind viel zu früh«, schrie Hannibal aufgeregt. »Hoffentlich sorgt der Einsatzleiter dafür, daß die Maschinen auf den Boden gebracht werden.«
»Ruhe«, wies ich ihn zurecht. »Hältst du den Mann für einen Narren? Die Polizisten müssen schon längst gesehen haben, mit welchen Maschinen sie es zu tun haben. Die GWA-Symbole glänzen groß genug auf den Tragflächen unserer Bomber. Da, sie landen schon.«
In unserem eingeschalteten Sprechfunkgerät hörte ich die harte Stimme eines Mannes, der sich als GWA-Major identifizierte.
»An Luftpolizei-Schrauber. Sofort landen. Mannschaften aussteigen und die Feuerlinie des GWA-Einsatzkommandos verstärken. Sie unterstehen ab sofort meiner Befehlsgewalt.«
Ich atmete auf.
Die Bestätigung erfolgte sofort und mit größtem Respekt.
Es trafen weitere Polizeimaschinen ein, doch der Einsatzchef sorgte dafür, daß sie alle zur Landung ansetzten.
Fünf Minuten später erreichte die Aktion ihren Höhepunkt. Unter den Detonationen von zwei Raketengeschossen stürzte das alte Ranchhaus in sich zusammen. Hoffentlich hielten die Stahlbetondecken des falschen Stützpunktes, in dem sich immerhin unsere eigenen Leute befanden.
Wir sagten nichts mehr, doch unsere Gesichter waren bleich. Dicht hinter uns summte bereits die Gasturbine. Es mußte gleich so weit sein. Laut Plan sollten wir erst dann starten, wenn unsere Leute aus dem Bau kamen. Ich sah die Gasschwaden, die sich über das zerstörte Haus und damit auch über die Entlüftungsschächte der Bunker legten.
»Jetzt kommen Sie«, teilte mir Hannibal seine Beobachtungen mit. »Einer scheint verletzt zu sein. Ich sehe ihn deutlich. Es ist ein Junge vom FBI. Wie konnte das passieren? Sie tragen ihn hinaus. Sanitäter eilen herbei. Männer vom Einsatztrupp gehen mit Sauerstoffgeräten in die Zentrale. Jetzt bringen sie noch einen Mann heraus. Es ist SG-44. Wahrscheinlich hat er zuviel Gas geschluckt. Er ist bestimmt so lange unten geblieben, wie es überhaupt ging. Jetzt sind sie alle oben. Große Aufregung. Die Polizisten von der Luftstreife sind ebenfalls da. Ich sehe auch zwei Kameraleute. Sie tragen Armbinden. Von der United Press. Okay, das wäre alles.«
Seine leidenschaftslose Stimme hatte leicht gezittert, als er von dem Pech des FBI-Beamten berichtete. Hoffentlich war dem Mann nichts passiert.
»Anschnallen«, sagte ich kurz und riß gleichzeitig den Schubhebel der Turbine nach vorn.
Der Rotor kuppelte sich automatisch ein. Unmittelbar darauf glitten wir unter dem Felsvorsprung hervor. Mit knallenden Rotorblättern jagte ich die leichte Maschine steil nach oben.
»Sie schießen«, dröhnte hinter mir Manzos Stimme, der durch die Kunststoffverglasung der Kanzel gut nach hinten sehen konnte.
Unter uns stäubte der Schnee. Sie schickten uns etliche hundert Schuß nach, doch es waren erstklassige Scharfschützen, die befehlsgemäß danebenhielten. Wir wurden nicht einmal getroffen.
Im nächsten Augenblick glitt die Maschine über den Berggipfel hinweg. Vor uns tat sich ein gewaltiger Abgrund auf. Die Wand fiel steil nach unten. Vor uns lag das Tal des Flathead, dem ich mit Höchstfahrt und möglichst tief folgte.
»Polizeimaschinen zu sehen?« rief ich über die Schulter zurück, doch Manzo verneinte.
»Gehe keinesfalls höher, das könnte verdächtig wirken«, gab Hannibal zu bedenken. »Ein Verfolgter hält sich in solchem Gelände immer in den engen Schluchten und Tälern, wo er vor einer Radarortung sicher ist.«
Ich schwieg und drückte
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