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CC-5 streng geheim

CC-5 streng geheim

Titel: CC-5 streng geheim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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den Schub­he­bel noch wei­ter nach vorn. Mehr als fünf­hun­dert Mei­len mach­te der Schrau­ber nicht, aber das muß­te ge­nü­gen. Nor­ma­ler­wei­se hät­ten wir bei ge­ra­dem Flug nach sechs Mi­nu­ten über Pro­fes­sor Ed­ward G. Sint­kols Vil­la an­kom­men müs­sen, wenn nicht die zahl­rei­chen Tal­win­dun­gen ge­we­sen wä­ren. Ih­nen muß­te ich zwangs­läu­fig fol­gen.
    »Hof­fent­lich ist er schon in der Luft«, äu­ßer­te der Klei­ne.
    »Ru­he«, un­ter­brach ich ihn. »Legt die Ein­mann-Ge­rä­te an. Los, Be­ei­lung. Über­nimm an­schlie­ßend das Steu­er, da­mit ich mir das Ding auch fest­schnal­len kann. Man­zo, ach­te dar­auf, daß du die Tur­bi­ne so­fort auf Höchst­leis­tung schal­test. Du bist ziem­lich schwer, und hier oben ist die Luft schon dünn.«
    Sie schlüpf­ten in die Kunst­fa­ser­bän­der, die sich mit den ma­gne­ti­schen Ver­schlüs­sen voll­au­to­ma­tisch straff an­zo­gen. Es wa­ren die mo­der­nen Luftret­tungs­ge­rä­te, die die ver­al­te­ten Fall­schir­me ab­ge­löst hat­ten. Gleich­zei­tig er­laub­ten sie das Flie­gen in be­lie­bi­ger Rich­tung.
    Die Tor­nis­ter, die dicht un­ter dem Nacken hin­gen, ent­hiel­ten nur ei­ne klei­ne Ga­stur­bi­ne, den Treib­stofftank und die Dros­sel­vor­rich­tung. Die drei­blätt­ri­ge Hub­schrau­be aus Kunst­stoff lag noch zu­sam­men­ge­fal­tet auf dem Tor­nis­ter, doch sie wür­de sich blitz­ar­tig über dem Nacken auf­rich­ten, so­bald das Trieb­werk ein­ge­schal­tet wur­de. Das Ro­tor­ge­trie­be be­fand sich über dem Tor­nis­ter. Die Kraft­über­tra­gung er­folg­te durch ei­ne bieg­sa­me Wel­le. Auf dem glei­chen We­ge wur­de auch die Blatt­ver­stel­lung zum Steig- und Ho­ri­zon­tal­flug be­wirkt. Es han­del­te sich so­zu­sa­gen um Ein­mann-Hub­schrau­ber, die sich bes­tens be­währt hat­ten.
    Ich hör­te die Mi­kro-Trieb­wer­ke in den Tor­nis­tern an­lau­fen, als Han­ni­bal das Steu­er über­nahm. Ver­we­gen jag­te er den Schrau­ber über die nächs­te Tal­bie­gung, wäh­rend ich die Gur­te über­streif­te und das Trieb­werk schal­te­te. Es lief so­fort an. Auch ich war klar zum Aus­stei­gen.
    Han­ni­bal hat­te die Fahrt ge­dros­selt. Wir durf­ten nicht zu früh an­kom­men. Im glei­chen Au­gen­blick, als ich wie­der das Steu­er über­nahm, in­for­mier­te er mich:
    »Ra­dar-Im­pul­se. Laut­stär­ke zehn. Sehr star­kes Ge­rät. Kei­ne Flug­zeu­gor­tung. Wir müs­sen von ei­nem an­de­ren Ge­rät an­ge­peilt wer­den.«
    Hin­ter der nächs­ten Bie­gung sah ich die Ur­sa­che für die Im­pul­se. Weit vorn, in dem hier ziem­lich breit und ge­ra­de ver­lau­fen­den Fluß­tal, tauch­te die Berg­vil­la des Wis­sen­schaft­lers auf. Zwei­fel­los hat­te man von dort die an­flie­gen­de Ma­schi­ne an­ge­peilt. Nor­ma­ler­wei­se hät­te mich das sehr ge­wun­dert, denn wo­zu brauch­te ein Pri­vat­ge­lehr­ter Luftrau­m­über­wa­chung.
    Jetzt be­ru­hig­te mich un­se­re Fest­stel­lung. Vor Mi­nu­ten hat­te ich noch ner­vös an ein Fias­ko mit Pro­fes­sor Sint­kol ge­dacht. Was wä­re ge­sche­hen, wenn wir uns in ihm ge­täuscht hät­ten? Er war doch nur durch den Mann in Ver­dacht ge­ra­ten, der mit dem Ket­ten­fahr­zeug zur Un­ter­tas­se ge­fah­ren war und den wir als sei­nen La­bor­die­ner iden­ti­fi­ziert hat­ten. Au­ßer­dem war noch die Tat­sa­che hin­zu­ge­kom­men, daß die Schlucht, in der die Ma­schi­ne ge­lan­det war, sehr na­he bei sei­nem Wohn­sitz lag. Da sich da­zwi­schen nur der ho­he Ber­grücken er­streck­te, war die Mög­lich­keit er­ör­tert wor­den, es könn­ten Ver­bin­dungs­gän­ge exis­tie­ren. Al­le an­de­ren Ver­dachts­mo­men­te, wie die sei­nes un­ver­hoff­ten Reich­tums und die Tat­sa­che, daß sein As­sis­tent zu dem ech­ten Dr. Mein­au ver­bo­te­ne Kon­tak­te un­ter­hal­ten hat­te, wa­ren mir nicht zu­frie­den­stel­lend be­grün­det. Des­halb freu­te es mich nun fast, daß wir von sei­nem Haus aus ge­or­tet wur­den.
    Sei­ne La­bors, die sicht­bar am Berg­hang la­gen, wa­ren ord­nungs­ge­mäß li­zen­siert. Na­tür­lich hat­te man sei­ne pri­va­ten Ar­bei­ten lau­fend über­wacht.
    Im Jah­re 2002 konn­ten

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