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Cedars Hollow (German Edition)

Cedars Hollow (German Edition)

Titel: Cedars Hollow (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Schaefer
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Versuch, die passenden Wo r te zu finden. Danke.“
    Eine Weile schwiegen wir, jeder von uns in die eigene Arbeit ve r sunken. Damon füllte einen Kochtopf mit Wasser und schaltete den Herd ein, um es zum Kochen zu bringen. Aus dem Augenwinkel beobachtete ich seine routinierten Bewegungen und fragte mich, wie sehr er das Menschsein wohl vermisste.
    „Um auf meinen Vater zurückzukommen …“, sagte Damon schließlich. „Er fehlt mir nicht. Ich habe mich sehr in ihm getäuscht. Seine Undurchschauba r keit war wie eine Krankheit, ein Tumor, der unsere Familie langsam von innen zerfressen hat.“
    Ich schluckte. „Was hat er denn getan?“
    Damon lachte, doch ich konnte nicht einschätzen, ob es ein bitteres oder gleichgültiges Lachen war. „Das, was zahllose verheiratete Mä n ner tun. Er hat meine Mom mit einer anderen betrogen, einer Frau, die wir alle gut kannten und mochten. Sie war unsere Nachbarin und kam oft zu Besuch, als ich noch klein war.“
    „Wie hast du davon erfahren?“
    „Ich habe eine Notiz von ihr in unserem Briefkasten gefunden. Wenn du mich fragst, waren die beiden ziemlich unvorsichtig. Sie schienen es darauf anzulegen, entdeckt zu werden.“
    „Und?“
    Damon gab ein trockenes Schnauben von sich. „Ich habe meinen Dad zur Rede gestellt, und er bat mich, meiner Mom nichts zu erzä h len und versprach, sich nie wieder mit der anderen zu treffen. Ich habe ihm geglaubt. Obwohl ich in ihm plötzlich nicht mehr den m a kellosen, vorbildlichen Mann sehen konnte, war er doch immer noch mein Vater. Also habe ich getan, was er von mir wollte.“
    „Hat er sein Versprechen eingehalten?“
    „Ich weiß es nicht, und ich werde es auch nie erfahren. Nur zwei Monate nach unserem Gespräch starb ich.“
    Ich überdachte seine Worte drei Mal, ehe ich zu dem Schluss kam, dass ich mich nicht verhört hatte. Ich machte den Mund auf und wollte nachhaken, doch er kam mir zuvor.
    „Ich war zu diesem Zei t punkt achtzehn und jobbte jeden Tag nach der Schule in einem kleinen Pub in Scarsbury, meiner He i matstadt. Es war mein letztes Schuljahr, und nach meinem A b schluss wollte ich mit meiner Ausbildung zum Koch anfangen.
    Es war später Abend. Ich hatte wieder einmal Überstunden im Honeycutt’s Inn geschoben und machte mich nun auf den Heimweg. Vom Pub bis nach Hause war es nicht weit, also ging ich zu Fuß.“
    „Honeycutt’s Inn?“, fragte ich überrascht. „Ernsthaft? Dort hast du gearbeitet?“
    Er nickte; Verwirrung stand ihm ins Gesicht geschrieben.
    „Du kannst noch nicht sehr lange ein Vampir sein“, erklärte ich. „Das Honeycutt’s Inn gibt es noch. Ich war erst neulich mit Joanne dort.“
    „Ich weiß.“ Er lächelte. „Meine Verwandlung liegt erst vier Jahre zurück.“
    Ich hatte geahnt, dass er noch nicht so alt wie Corvus sein konnte, aber dass er so jung war, überraschte mich nun doch. Sein wahres Alter musste in etwa bei zweiundzwanzig liegen.
    „Was ist dann passiert?“, fragte ich weiter.
    „Als ich gerade auf dem Heimweg war, hatte ich plötzlich das G e fühl, als ob – als ob der Tod ganz unvermeidlich wäre. Es war eine Empfindung, wie ich sie noch nie zuvor gehabt hatte. Alles um mich herum und in mir hat sich verdunkelt, um mich auf diese eine und einz i ge Wahrheit vorzubereiten. Und dann sah ich Baltazar.“
    Ich starrte ihn an. „Baltazar?“
    Damon nickte. „Er hatte mich auserwählt. Er machte mich zu e i nem von seiner Sorte, zu einem Vampir. Die Einzelheiten werde ich dir ersparen. Sicherlich hat Corvus dir schon alles erzählt, was du wissen musst. Baltazars Wille, mich unsterblich zu machen – denn das ist es, was uns verwandelt, der unerschütterliche geistige Wille eines anderen Vampirs – übertrug sich auf mein Wesen, mein Ich. Ich verlor meine Menschlichkeit, und aus einem jungen Mann, der sein L e ben noch vor sich hatte, wurde einer, der nicht altern konnte und als blutdurst i ges Wesen neu geboren worden war. Baltazar hatte mich als seinen Gefährten erwählt, als seinen Schüler, und es gab keine Mö g lichkeit, sich seinem Befehl zu entziehen.
    Doch dann passierte etwas, mit dem er nicht gerechnet hatte. Bis heute weiß ich nicht, wie es dazu kommen konnte. Vielleicht hatte es mit meinem unerfüllten Wunsch nach einem normalen, menschl i chen Leben zu tun. Jedenfalls fiel ich in eine totenähnliche Starre, in eine Art K o ma.“
    Ich war vollkommen gebannt von dem, was er mir erzählte, und musste mich erst einmal wieder besinnen, als er

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